Erlebnisberichte der Cyclassics 2006

Menis:

Die Cyclassics sind eine echte Herausforderung. Im Block stehend blickte ich um mich und dachte: „Wen wird es wohl heute erwíschen? Wer, von den entschlossen dreinblickenden , wird wohl später sein Rad tragen müssen?“. Ich hoffte sehr, dass es keiner von uns sein würde… .

Doch nun ist es passiert. Das Bild, wie Rifli auf der Strasse aufschlägt hat sich in mein Gehirn eingebrannt. Ebenso höre ich noch jetzt den lauten Knall schräg hinter mir, mit dem ein Fahrer in eine Verkehrsinsel einschlug. Micha Schmidt erzählte, dass er und einige andere Fahrer mit Blut bespritzt waren und leider hat auch Acke in diesem Sturz absitzen müssen.

Kurz danach – Zieleinfahrt. Wieder rauchen sich zwei Fahrer links und rechts in den Stahlgittern auf. Scheppernd, krachend fliegen Räder neben mir her. Ich sehe den einen Helm zersplittern, der Fahrer schlägt immer wieder auf, rollt, hängt im Gitter und schon bin ich vorbei. Was wohl aus den beiden geworden ist?! Auch Zwock hatte es hart erwischt.

Dreimal musste ich absteigen und über Fahrer und Räder hinweg steigen, um die Fahrt fortzusetzen. In diesem Jahr beschäftigten wir uns vorwiegend damit, nicht in Stürze verwickelt zu werden, früh zu erkennen, wer Schlangenlinien fuhr und rechtzeitig Hindernisse auszumachen. Nur selten konnte man sich auf das Renngeschehen konzentrieren, aber dann war es super: Riflis Ausriss in Buchholz, nachdem wir das Feld durch die ganze Stadt anführten, oder auch als die Fluchtgruppe mit Chubika ging und wir nur murmelten „Jaja – s einer von uns dabei…!“.

Insgesamt war ich doch sehr geschockt von den vielen Stürzen und kann mir momentan einen vierten Start kaum vorstellen. In meinem Alter wird man jedoch langsam vergesslich und somit möchte ich nicht „nie“ sagen, aber…. .

2 Kommentare

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  • Tja, was soll man alldem noch zufügen? Vielleicht, dass ich dieses Mal Glück hatte? Im letzen Jahr durch Sturz (oder besser „kurz-mal-abgestiegen“) den Anschluss verloren, dann die Blamage mit 2xMönckebergstrasse-gefahren… Irgendjemandem im Team muss es wohl immer erwischen. Kanonenfutter sozusagen. Schmerz- aber ehrenhaft. Obwohl es bei mir so gut lief, bin auch ich mir nicht sicher, ob wir uns diese verschleißträchtige Veranstaltung noch einmal antun müssen. Auch wenn die Durchfahrten in Buchholz und Wedel genial sind (diese Jahr besonders deswegen, weil ich in Buchholz meinen Kinderchern an der Spitze des Feldes mit stolzgeschwellter Brust zuwinken konnte) und Ankunft auf der Mönckebergstrasse Gänsehaut macht. Mit Ansage haben wir die Mannschaftswertung dominiert! Das freut mich das mehr als jeder Einzelerfolg. Weil jede und jeder im ESK davon was hat und mit Fug und Recht sagen kann: WIR haben gewonnen. Wenn das nicht geil ist.
    Ach ja – zwei lustige Anekdoten fallen mir noch ein: Wessen Augen leuchteten wohl auf, in der Hoffung, dass nun endlich mal ein bisschen Ballett getanzt würde, als Menis und ich in Buchholz plötzlich an die Spitze des Feldes fuhren? Richtig. Riflis Augen. Wie sollte er auch wissen, dass ich lediglich meine winkenden Kinder nicht verpassen wollte? Einer von Bergamont oder RG Uni Hamburg wollte gleich hinter Menis hinterher. Menis sagt ihm: Ey, immer mit der Ruhe. Erstens ist das mein Hinterrad und zweitens wollen wir nur den Kindern zuwinken. Der Kerl grummelt und lässt abreißen. Just in dem Augenblick schießt Rifli nach vorn, Unterlenker, die Nase 2 mm über dem Vorbau… Ich rufend hinterher: Rifli! Rifli! (Schließlich eignet sich so eine Situation denkbar schlecht, um gemütlich der Familie zuzuwinken). Na und der Typ von Bergamont dacht natürlich er wird verarscht: So eine fiese Taktik der Eisenschweine…
    Die andere Anekdote ist nur lustig weil niemand zu Tode gekommen ist: ca. 15 km vor dem Ziel, als es auf den kleinen Wellen in Blankenese endlich ein bisschen zur Sache ging, passierte folgendes: Ein Fahrer der RG Uni Hamburg, der vielleicht an 10. oder 15. Position in eine dieser kleinen Steigungen hineinfuhr, wollte von einem Vereinskameraden, der sich dort für ihn am Strassenrand positioniert hatte, einen 0,5 Liter Trinkflasche annehmen. Der Schluck Cola, um die letzten Reserven zu mobilisieren. Beneidet habe ich ihn! Weil die eilige Meute aber bestimmt noch 35 Stuckies drauf hatte wurde daraus natürlich nichts. Die Hand verfehlten die hingehaltene Flasche um Haaresbreite. Der enttäuschte Student wendete seinen Kopf über die Schulter nach hinten warf seinem entsetzten Helfer einen bösen Blick zu, die linke Hand, die lediglich mit ein paar Tropfen des süssen Elixiers benetzt worden war, wie zur Anklage empor gereckt – da geschieht das Unglaubliche: In Sekundenbruchteilen brennen bei dem Helfer sämtliche Sicherungen durch und er schreit: “ FANG!“ Ich glaube es nicht, aber tatsächlich wirft er die Flasche hinter seinem verdurstenden Fahrer hinterher. Obwohl dieser hinter seinem Rücken wie blöde mit der Hand hin und her fuchtelt, landet die Flasche natürlich irgendwo im Feld. Geschrei, eine riesen Welle, Gemotze, zum Glück wird niemand abgeschossen. Dinge gibts, die gibts gar nicht.

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