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Bernau-Eberswalde

Bericht einer A(annie)- (von Trillian)

Es war eine schöne und vorallem eisige dritte Adventsstour, die sich wie immer, unterwegs mit dem , spannend gestaltete. Und das von Anfang an: Sämtliche Bestechungsversuche an den Schaffner, den Zug aufzuhalten, da noch jemand fehle, waren sinnlos,die geballte Kraft unserer lauten Rufe nach dem Vermißten verhallten unbeantwortet, Felgenfees selbstloser Einsatz sich zwischen die sich schließenden Türen zu werfen zwischen denen auch noch Iris Fuß stand als letzte Bastion um den Dingen die nun folgen mußten aufzuhalten, war vergebens. Wir fuhren ohne los. Dafür mit einem Rad mehr.

Wie PDA es dann doch noch geschafft hat und vorallem in so kurzer Zeit nach Bernau zu kommen und zu uns zu stoßen, weiß ich nicht genau, aber HUT AB! Wir fuhren durch das winterliche Brandenburger Land.

Mir war so kalt, das sämtliche Körperfunktionen auf Lebenserhaltung eingestellt waren und somit waren von Anfang an alle Versuche Jockels Rekordtempo mithalten zu wollen zum Scheitern verurteilt.((Naja, wahrscheinlich war es Jockels Durchschnittstempo und ich hätte auch bei 20 Grad im Schatten nicht mithalten können. Ich werde das wohl einsehen müssen und/ oder doch noch etwas mit meinem schönen Rad üben.))

Ich glaube, wir kamen an wunderschönen zugefrorenen Seen vorbei, blank wie Spiegel, an Wiesen, bedeckt von Rauhreif, folgten kleinen Wegen durch Tannenwälder, vielleicht sahen wir auch Bären…Ich weiß es nicht. Mein Blick war starr nach unten gerichtet, voll Konzentration, die Geschwindigkeit zu halten und um nicht mit ansehen zu müssen, wie sich die Gruppe immer weiter von mir entfernt(=demotivierend).Ich vertiefte mich in ein Zwiegespräch mit dem märkischem Zuckersand, der bei diesen Temperaturen hart wie Stahl ist und faßte in Absprache mit eben jenem einen Beschluß. Ich wollte allein weiterfahren. Schließlich sollte sich doch das frühe Aufstehen lohnen und mit Erlebnissen und schönen Eindrücken belohnt werden. Erlebnisse hatte ich an diesem Sonntag schon genug (ich war sogar schon Singlespeeder auf Grund meiner eingefrorenen Züge- keine Disziplin für mich), fehlten mir also nur noch die Eindrücke und das am Liebsten visuell. Die Gruppe reagierte bestürzt! Wobei es, glaub ich, in erster Linie darum ging, wie die Welt außerhalb des ESK über eine Spaltung innerhalb der eigenen Reihen denken könnte. Aber EL hatte Recht. Ich ließ mich nicht von abbringen und so gab man mir gute Ratschläge bezüglich der Zeit, des nahenden Sonnenunterganges( es war gerademal so gg 12), den Verlauf der Route und die richtige Richtung und schlußendlich gute Wünsche mit auf den Weg. Vorsichtshalber überließ mir PDA noch selbstlos seine Karte(wahrscheinlich hätte man mir am Liebsten, wenn vorhanden, ein GPS mitgegeben).

Ich fuhr allein zurück in den Wald. Freute mich mein eigenes Tempo fahren zu können und vermißte Arthur schmerzlich an meiner Seite. Auf die Karte zu schauen stand mir außer Sinn, da ich mich nicht in der Lage fühlte meine wohligwarmen von Handschuhen umkuschelten Finger nachdraußen zu holen und in diesen war meine Handlungsfähigkeit soweit eingeschränkt, das ich die Karte weder aus der Tasche noch aufgeschlagen bekommen hätte. Also mit grober Richtung im Kopf kurvte ich durch winterliche Wälder und erfreute mich an ihrer Pracht, lernte die Tiere des Waldes kennen und bestaunte die Wunder dieser Jahreszeit (Wie kalt muß es sein, das ein Fluß mitten im Rauschen/ mitten in der Bewegung einfriert??). Einen See fand ich leider nicht mehr, dafür wurde ich auf dem offenen Feldweg nocheinmal so durchgepustet, das ich schließlich nur noch nach Hause wollte- So machte ich mich auf den Weg um die Straße nach Bernau zu finden!

Ich fand sie, nahm sie und siegte.

Bei 38 Grad Badewassertemperatur, brodelndem heißem Tee und stundenlangem in Decke gemummeltem Vormichhinbrummelns kamen meine Lebensgeister zurück. Arthur auch. Sämtliche Abendunternehmungen wurden abgesagt (wir wollten tanzen gehen-Hah!) Aber: SCHÖN WAR`S!

PS.: EL hat sein Versprechen gehalten und fuhr immer brav hinter mir; um mich bei Laune zu halten, mir fahrpraktische Hilfen zu geben und um mich anzutreiben. Aber auf Grund der Minusgerade und unserer langsamen Geschwindigkeit froren seine Räder fast fest, so daß er beinahe umgefallen wäre. Deswegen brauste er dann doch davon. Der ist für dich!

Dank an Athur, der gewartet hat, denn zum Glück merkt mein Freund, wann ich fast verloren gehe.

Und ich nehme mir fest vor meinen Größenwahn (an der Spitze des ESK mitfahren zu wollen) in Zukunft unter Kontrolle zu halten.

Das gelobe ich!

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