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Kurztrip im Elbsandsteingebirge

Der erste Tag (Samstag) unserer Odysee nach Dresden zum berühmt berüchtigten Glühweinrennen, was am Sonntag stattfinden sollte) war gespickt von vielen Überraschungen, was auch die lange Vorgeschichte verursacht. Im Folgenden wird nur von der Tour am Samstag berichtet, zum Glühweinrennen gibt es in Bälde einen eigenen Bericht

von rikman

Wir waren Samstag um 0700 CET bei rob in Rahnsdorf verabredet. Ich stellte den Wecker auf 0515, um noch einiges Zeug (Fahrrad usw.) in den Polo einzuladen. Um 0615 war ich bei G-Punkt vor der Tuer und wir verklappten noch seinen Krempel und machten uns auf den Weg zu rob. Puenktlich schlugen wir dort auf und auch PDa kam kurze Zeit spaeter. Nachdem dessen Bike in robs Auto verladen war und die Kofferraumverriegelung von PDa mit ingenieursmaessigem Geschick repariert wurde, ging es los. Rob (Beifahrer PDa) fuhr wie ein Berserker durch die noch ruhige Stadt. Ruckzuck waren wir auf der A13 und nun ging es recht zuegig vorran. ‚Zuegig‘ ist natuerlich relativ, was will man von einem 91er 4-Gang Polo und einen mindestens genauso alten Suzuki Swift erwarten?! Am Dreieck Spreewald – rob fuhr direkt vor uns – meinte er, es waere wohl besser, nicht in Richtung Dresden abzubiegen, sondern erst mal in Cottbus vorbeizuschauen. Alles Hupen und Lichthupen half nichts, er bekam es nicht mit. Nach zwei Minuten wurde PDa dann mal kurz angerufen und hoeflich gefragt, was die beiden sich denn eigentlich bei der Aktion dachten. Verstaendnislosigkeit war die Reaktion am anderen Telefon. Bis die Jungs geschnallt hatten, was los war, waren wir schon fast in Sachsen. Rob liess sich aber nicht entmutigen und drueckte Beulen in den Unterboden, um uns wieder einzuholen. Dies gelang ihm auch tatsaechlich. G-Punkt hatte Hunger und wir kehrten in den ersten McDonalds an der A13 hinter Berlin ein. Interessant an dieser Stelle ist, dass dieses FastFood-Restaurant schon in Sachsen war, sprich unglaubliche 150 km Autobahn ohne einen McDonalds! Wir rueckten ein und hauten uns die leeren, knurrenden Maegen voll.

Wieder draussen, wurde noch mit Zwock telefoniert, welcher mit dem Zug nach Dresden reiste. Ich startete den Polo, woraufhin er nach ca. 10 Sekunden wieder ausging. Ein erneuter Startversuch blieb erfolglos. Man konnte das Klacken des Magnetschalters am Anlasser vernehmen, mehr aber auch nicht: es war nichts zu hoeren von sich drehender Kurbelwelle, bzw. sich bewegenden Kolben. Weitere Versuche, den Motor anzulassen, scheiterten ebenfalls. Nun ja, schieben wir ihn eben an, meinte PDa. Nachdem wir ca. 17,4 km auf dem Parkplatz von McD hin- und hergeschoben hatten und sich nichts bewegte, wurde der Versuch unternommen, die Bude anzuziehen. Ja ratet mal, was passierte! Eben. Gar nichts. An der Tankstelle erkundigte ich mich nach der naechsten Werkstatt, welche nach Auskunft der Tankentussi sechs Kilometer weiter sein sollte. Rob zerrte mit seinem Swift an meinem Polo und wir kamen so la la voran. Nicht das es angenehm warm waere in einem Auto, welches nicht laeuft. Mit Winterhandschuhen versuchte ich rob’s Spur zu folgen, welche eine einzige grosse Schlangenlinie war. Scheint ihm aber Spass gemacht zu haben. Als wir an der Werkstatt ankamen, meinte der Typ, er habe nichts mehr frei an diesem Tag. Auf rob’s mehr oder weniger hoefliche Frage: ‚Koenn se nich ma wenigstens reingucken?‘, schaute er kurz unter die Haube, fummelte ein bisschen was rum und meinte, wir sollen das, was wir heute geplant haben, schnell wieder vergessen. Nett wie er war, sagte er uns noch den Weg zum Bahnhof. Ich war so scheiss sauer, am liebsten waere ich mit dem Zug wieder nach Hause gefahren. G-Punkt kam auf dem Weg zum Bahnhof die Idee, in Dresden einen Mietwagen zu nehmen. Gesagt, getan. Der Polo wurde in Lampertswalde am Bahnhof abgestellt (wo er evt. auch jetzt noch steht). Dann wurde eine logistische Meisterleistung vollbracht. robs Swift, welcher mit zwei Bikes und zwei Personen schon gutestgehend überbürdet war, wurde zusaetzlich noch mit G-Punkt samt Klamotten und Bike beladen. PDa sass vorn mit zwei Taschen und einem Laufrad auf dem Schoss! Ich dagegen, nahm mein Bike, eine Tasche und stellte mich fuer 40 Minuten an den Bahnsteig. Hat was martialisches, bei minus zehn Grad und Windstaerke sechs auf einem ungeschuetzten Bahnsteig zu stehen und sich den Arsch wund zu warten. Nun ja, der Zug kam um 1120 und erreichte 50 Minuten spaeter Dresden (bezahlt habe natuerlich nichts, keine Ahnung, warum innerhalb von einer Stunde in einem Zug mit drei Waggons keiner Schaffer vorbeikam), wo Zwock schon seit 0915 (!) auf dem eiskalten Bahnhof wartete. Der gute Mann war voellig durchgefroren. Wir schlenderten mit den Bikes durch die Halle, auf der Suche nach einem Platz, der uns wenigstens einstellige Plusgrade verschaffen sollte. Bevor wir diesen fanden kam uns schon G-Punkt entgegen. Er war mit rob und PDa mittlerweile auch eingetroffen, nachdem sie Ewigkeiten im Stau gestanden haben. Auf der Suche nach einem Mietwagen wurden wir bei Europcar fuendig. G-Punkt machte einen Citroen Xsara in der Langversion klar. Zwocks und mein Bike samt dem restlichen Geprassel fanden darin locker Platz.

Eine Weile spaeter schlugen wir tatsaechlich in Hinterhermsdorf an unserem Hotel auf. Es war mittlerweile 15 Uhr und bis es dunkel werden sollte, war es nicht mehr lang hin. Also wurden schnell die Raeder zusammengebaut und wir zogen und um und ab ging die Post. PDa hatte im Vorfeld schon die eine oder andere Strecke zusammengesucht und baute daraus eine leckere – wenn auch leider bloss 15 Kilometer lange – Tour. Es war fuer jeden was dabei: fuer rob (der mit seinem Kantenklatscher da war) ein paar knackige Tracks bergab (wobei er auch bergauf erstaunlich gut war, auf jeden Fall viel schneller als sonst mit seinem haesslichen Trek), fuer PDa (der war – logisch – mit dem Singlespeeder dabei) ein paar fiese Anstiege, die er allesamt ohne Probleme hochdrueckte, fuer Zwock ein leckerer Platten, fuer G-Punkt wieder viel Strecke zum Spinning und fuer mich schoene Anstiege, die ich brutal (‚No brain – no pain‘) hochdruecken konnte, um mir eine kleine Verschnaufpause oben zu goennen. Ich liess meiner Wut ob meines kaputten Autos freien Lauf (‚Unleash the fury‘) und stemmte die scheiss Berge hoch, wie ich es lange nicht mehr machen konnte. Nice. Rob war garnicht zu baendigen: Er war wegen seinem Kantenklatscher-Bike (KKB) derart uebermotiviert, er wuerde heute noch da rumkurven, wenn wir ihn nicht ueberredet haetten, doch mal langsam ins Hotel zurueckzukehren.

Dort angekommen, wurde zuerst die Sauna gestuermt. Dort drin sass ein Paerchen, welche wohl gehofft hatten mal ein bisschen Ruhe zu finden. Nicht mit dem ESK! Der Frau war es mit uns fuenf unrasierten, zwiebelfressenden und rumgroehlenden Kerlen wohl doch zu bunt und verschwand wortlos. Na ja, dann eben Sauna, kalte Dusche, ausruhen, fast Herzkasper, Sauna, kalt duschen, ausruhen, kein Herzkasper, umziehen, Kneipe suchen, essen und trinken. In der Gaststaette, an der wir uebrigens klingeln mussten, damit man uns aufschloss, waren wir allein und nahmen in aller Ruhe Nahrung zu uns. Da ich durch meinen Autodefekt den ganzen Zeitplan durcheinander gewirbelt hatte, lud ich zur Entschaedigung auf die erste Runde ein. Nach drei Runden Bier und einem Essen machten wir uns auf ins Hotel, nicht aber ohne vorher noch zwei Herrenhandtaschen mit ‚Einsiedler‘-Bier zu kaufen. Die Minibarpreise waren uns doch etwas zu hoch und die zweimal 0,33 Liter pro Zimmer verdunsten ja schon auf dem Weg von der Flasche in den Mund. Deswegen kam Zwock naemlich auf die Idee mit den zwei Traegern aus dem Restaurant.

Diese wurden dann auch zuegig geleert und um halb zwoelf waren wir dann schon gut unterwegs. Wir machten uns Gedanken ueber alle moeglichen Sachen (GBBC 2003, Frauen, Bier, Autos – scheisse, ist doch immer das Gleiche). Leider kann ich mich an viele Dinge (Sprueche usw.) nicht mehr wirklich erinnern, das Rennen heute hat mich wohl eine ganze Menge Gehirnmasse gekostet. Vielleicht erinnert sich ja einer von den anderen noch an was?! Um ein Uhr oder so, waren wir dann alle recht fertig und machten uns auf den Weg in die Betten.

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