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B-L-D-B in 24h

An der ElbeEigentlich sollte es nur durch die Nacht nach Hamburg gehen. Aber es kam wieder mal Anders als geplant. Der WFF hatte eingeladen, doch Corona reduzierte die Teilnehmerzahl und Twobeers wollte schon Montag nach Hamburg, also wat nu.

Ein Besuch bei Opi. Also Richtung Treuenbrietzen und durch die Nacht wollte ich und etwas länger hmmm… Komoot angeworfen und  gesagt mach mal Leipzig, Dresden und zurück nach Berlin. Die letzten Touren hatte ich immer ein Bild vom Brandenburger Tor gepostet, so reifte der Plan 3 Sehenswürdigkeiten am Stück anzusteuern. Es kamen also noch Völkerschlachtdenkmal und Frauenkirche dazu. Der Wetterbericht zeigte Hitze, also konnte man mit kleinem Gepäck starten und die Gewitter werde ich schon umrunden. Die Tage vorm Start noch SpotWalla getestet, auch das lief. So konnte man schauen, wo ich die Nacht so verbringe.

IMG_0635Start war gegen 16:30 Uhr in Mariendorf und ich verfluchte schon auf den ersten Metern meine Entscheidung erstmal nach Mitte zu rollen. Kurze Tourifotos, weiter mit dem Autocorso Richtung West auf die Paarzeitfahrstrecke, den Willi hoch und erst auf der Südwestrunde Richtung Zauchwitz wird es endlich ruhiger. Die Hitze spüre ich nur in den Pausen an Ampeln, sonst hilft der Fahrt- und Gegenwind. In Nettgendorf bei km 75 rettet mich schon mal der Friedhof. Kopf runterkühlen und Trinkflaschen füllen.

Die Zeit schreitet voran und ein ESK-Aussenposten erwartet mich. Treuenbrietzen. Opi hat mir seine Garage offen gelassen, Luxus pur mit Kühlschrank, Trinkwasser und WC. Da ich durch meine Stadtfahrt schön aufgehalten wurde, kommt er doch noch und wir sitzen gemeinsam auf der Terrasse und plauschen über Kind und Kegel.

Mit frischen Tanks geht es aber nun wirklich los, ich will endlich Strecke machen und fahre auf oder neben der B2. Der Wind weht meist irgendwie von der Seite und es geht in den Sonnenuntergang.

So gegen 21.45 Uhr erreiche ich Wittenberg die Stadt schläft schon, da es gut rollte und die Temperaturen nachlassen brauche ich keinen Stopp, dafür gibt es ein paar schöne Momente auf der Elbbrücke. Nach der Fotosession rollt es wieder. Leipzig ruft, auf dem Weg dahin ein Tankstellenstopp bei Seehausen. Die Frau im Shop schüttelt den Kopf über so bekloppte Hobbys. Für mich ist der Wasserhaushalt ist wichtig und ich rühre derzeit BETA FUEL von SIS ins Wasser, damit der Diesel läuft.

Zurück auf der Strasse erwartet mich die Partystadt Leipzig. Hier in Reudnitz ist der Prenzlauer Berg Leipzigs, vorbei an der alten Messe hin zum Völkerschlachtdenkmal. Mitternacht ist durch und die Stimmung ist am überkochen. Großer Parkplatz, Musik aus den Autoboxen und ich hoffe, dass ich mir keine Scherben einfahre. Das Denkmal selbst liegt im Dunklen, somit nur ein schemenhaftes Beweisfoto.

IMG_2928Nun folgt der schwierige Teil der Aktion. Die richtige Nacht ist da und langsam macht sich Müdigkeit breit. Nach knapp 10 h rettet mich in Grimma ein weiterer Tankstellenstopp.

Hier endlich mal ne Coke Energy. Ich versuche etwas wacher zu werden und nach 15 Minuten geht es weiter. Danke auch hier schon mal an alle Leute die auf uns in der Nacht warten! 😉

Nun geht es Richtung Dresden auf Nebenstrassen durch die Nacht. Ab und zu ein paar Baustellen welche umfahren werden wollen, doch ab ca. 3:00 Uhr versucht die Sonne mir schon wieder den Weg zu zeigen. Bis Lommatsch geht es stetig aufwärts, bis sich endlich das Elbtal öffnet. Die Temperatur liegt die ganze Zeit bei 18° C, so lässt es sich entspannt mit Windweste und Kurz/Kurz reisen. In Zehren erreiche ich den Elberadweg und schaue in einen herrlichen Sonnenaufgang. Nun bin ich endgültig wach.

Ich wecke noch Fuchs und Reh auf dem Weg in die Innenstadt. Das Vogelgezwitscher begleitet mich schon seit den ersten Sonnenstrahlen des Tages, sonst ist die Stadt noch im Tiefschlaf. 6:20 Uhr stehe ich vor der Frauenkirche. Eigentlich wollte ich dieses Jahr hier am 04.07. um 5:00 Uhr zu meiner 3. Elbspitze starten, aber es kommt ja immer anders als man denkt.

IMG_0671Der Platz ist leer, keine Startvorbereitungen, sondern ein Foto und noch einem Hamburger Pärchen ein Erinnerungsfoto ermöglicht, schon rollt das KOCMO in Richtung Frühstück. Die drei geplanten Sehenswürdigkeiten der Strecke im Sack und noch 200 km vor der Brust. Es wird wieder nur ne Tanke, da ganz Dresden noch schläft. Schöne Räucherbude! Bis dato hilft die Flüssignahrung und Gummitierchen. Es gab bisher in Fest nur eine Bockwurst mit Brötchen, meine 3 Schnittchen und jetzt ne Laugenstange mit Frischkäse. Der Magen hält!

Ich rolle im Zickzack Richtung Moritzburg noch ist es kühl, aber der nächste warme Tag kündigt sich an. Endlich gibt es auch ein wenig Rückenwind, das hilft mental weiter. Nach Boxdorf noch ne steile Rampe wegdrücken und ein Fotostopp am Märchenschloss darf nicht fehlen. Nun geht es in die Lausitz, trockene Streichholzwälder, alte Tagebaulandschaften, leere Dörfer. Immer auf Ausschau nach einem Wasserhahn, es ist Sonntag und hier hängt keiner Tod überm Zaun. Die Dorfjugend kommt mir mit den Simsons ihrer Väter entgegen und lässt mich im blauen Zweitaktdunst zurück. Immer mal wieder wechselt feinster Asphalt in Gravelpassagen z.B. bei Bärhaus oder auch in furchtbares Kopfsteinpflaster wie in Görlsdorf. Nur die Harten kommen in den Garten.

Es geht an alten Brikettfabriken vorbei Richtung Finsterwalde, von Weitem grüßt die F60 und der Planet drückt. Der Fahrtwind lässt mich die Temperaturen nicht so spüren, aber wir sind mittlerweile wieder bei 30°C. Der liebliche Ort Babben hält endlich wieder Wasser für mich bereit. Ich träume vom Babbenbräu(www.babben-bier.de/) hat aber nichts miteinander zu tun.

Ich tröste mich mit einer Info von Twobeers, der ESK Aussenposten in Klein Köris wartet die Mama mit kaltem Bier und ner Dusche. Wieder ist die Motivation zurück. 65 km zum Bier das geht. Mein Pferd riecht auch schon langsam den Stall. In Oderin gegenüber vom Bahnhof noch mal nen Schlauch vor ner Kneipe gekapert. Der Kopf muss mal wieder gekühlt werden. Ich fahre immer öfter im Stehen, der Auflieger hilft auf der Langstrecke, aber mein Körper verlangt nach Abwechslung.

Nach nun fast 22h rolle ich zu Edith in den Garten. Ich freue mich so auf den kalten Gartenschlauch. Sie stellt mir lebe voll Nüsschen hin und nach der Dusche genieße ich ein kaltes Spaten. Wir plauschen noch ein wenig über Gott und die Welt, doch das Regenradar zwingt mich zum Aufbruch.

Nun nur noch 50 km auf bekannten Wegen z.B.( www.spreewald-info.de/rad/hofjagdweg.php) und die heimische Couch hat mich wieder. Natürlich gibt es noch eine weitere Dusche, aber das ist jetzt auch egal, kann ich endlich noch die Regenjacke testen.

Es war ein spannender Test für das etwas größere Event in 2020. Der neue Sattel hat gehalten was er versprach, die Racetaschen von Apidura sind nur teilweise Wasserdicht, die E-Tap schaltet wunderbar, auch an den Aufliegern. Ich hatte keinen Platten, nur ein Quietschen aus dem Freilauf hat ab und zu genervt.

Hier noch meine Route auf Strava und wer das nächste Mal Dotwatching betreiben will schaut hier.

Bilders!

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