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N.RIDE 16. September 2004

Virtual Reality
Donnerstag Abend 2230 wir erreichen den Platz der Plätze, doch was ist das dass Haus der Frau mit der lieblichen Stimme ist schon verschlossen. Sollte ein uns unbekannter Traumprinz die Mutter unseres neuen Stammhauses gefreit haben und sich nun… Aber lassen wir das. Am Parkplatz des ehemaligen Stammlokals treffen wir auf G. und Rifli. Kurze Diskussion was den nun geschehen soll. Als Ausweichmöglichkeit kommt nur noch das Floh in Frage, also los. 8 Hansel sitzen noch auf ein Bierchen beisammen und es wird auch Nahrung geordert, wobei ich die hauchdünnen Fladen eigentlich eher als Appetitmacher titulieren würde. Es wird noch eine Menge gefachsimpelt, analysiert und geplant. Gegen 2315 löst sich die Versammlung auf und jeder geht seiner Wege. Endlich um 0030 ereilt mich dann der erholsame Schlaf. Erholsam, mitnichten.

Ich schwebe durch dunklen Raum, zeitlos und unendlich schwarz. Da tauchen Schilder auf die auf Bojen die in der unendlichen Weite treiben befestigt sind. „Attention, you are leaving the virtual reality now“. Farben tanzen um mich herum und dann wieder Dunkelheit. Wieder tauchen diese Bojen auf, mit den Schildern. Doch diesmal steht dort „Attention, you are entering real life“. Verschwommen nehmen schemenhafte Konturen langsam Gestalt an. Ich sehe mich um und stelle fest, das ich mich in einem, mir unbekannten Kinderzimmer befinden muss. Spielzeug liegt verstreut überall herum und dann entdecke ich einen vielleicht zwölfjährigen, fetten kleinen Jungen der vor einem PC sitzt. Ich gehe zu ihm, doch er scheint mich nicht wahrzunehmen. Chipstüten, Schokoladenriegel, Colaflaschen der Schreibtisch auf dem der PC steh sieht aus wie ein Schlachtfeld. Ich blicke auf den Monitor und stelle zu meiner Überraschung fest das ich dort die Meute von vorhin auf ihren Fahrädern sitzen sehe. Direkt unter der Autobahnbrücke. Ein Deja vu? Der fette Junge drückt irgendwelche Tasten und ein Fenster erschein: “ willst Du wirklich das Spiel beenden, alle Spielstände gehen verloren JA / NEIN. Er drückt den JA Button. Sein Mauszeiger kreiselt über dem Bildschirm, bleibt über einem Icon stehen, Doppelklick. Ein Programm öffnet sich, Mountainbike-Race lese ich. Ein Anmeldefenster erscheint schnelle hämmern die dicken Wurstfinger den Anmeldenamen in die Tastatur. Ungläubig lese ich da Menis. Die Kennworteingabe erledigt der Kerl genauso schnell. Schnell setzt er mit der Maus ein Häkchen hier „Night-Modus“. Das spiel startet und eine Kamerafahrt zeigt nacheinander die Gesichter von Jcoop, , Husten, Staubi und mir. Langsam Zommt das Bild in die Totale, Wir unter der Autobahnbrücke. Weit hinten ein Lichtkegel, der sich schnell vergrößert. Da kommt auch schon Menis angerollt. Man hält noch ein bisschen Smaltalk und dann geht es los erst jetzt bemerke ich die blauen, grünen und gelben Balken über unseren Köpfen. Geschickt steuert der Junge seinen „Menis“ auf der Streck herum. Als wir auf die ersten Trails stoßen sehe ich bewundernd wie seine Hand mit der Maus geschickt zwischen den Bäumen hin und her huscht. Alles sieht so echt aus. Das Tempo erhöht sich und die blauen Balken werden kürzer. Und so rollen wir wie vorhin durch den Wald. Aber wieso sehe ich das ganze in einem Computerspiel? Wir erreichen den Teufelsberg. Flink tippen die Dicken Finger irgendeinen Befehl in die Tastatur. Godmode=ON leuchtet jetzt oben recht in neongrüner Schrift auf dem Monitor. Schlagartig ist der blaue Balken über Menis wieder voll. Der Mauszeiger bleibt über mir stehen und schiebt die geschrumpfte blaue Anzeige weiter zusammen, sie wechselt die Farbe nach gelb, dann nach rot. Der Mauszeiger wandert weiter. Ich schleppe mich den Berg hoch langsam ganz langsam geht es voran. Dann ist die Gruppe wieder beisammen. Meine Anzeige steigt langsam wieder in den gelben Bereich und ich komme wieder besser vorwärts. Trails erfordern das ganze Geschick des dicken Jungen, aber ist ein Meister in dieser Disziplin. Zielsicher steuert er seine Figur über die dunklen Pfade. Wieder wechselt er zur Konsole, diesmal ändert er kryptische Buchstaben und Zahlenkombinationen. Staubis Licht verlöscht genau auf einer technischen Abfahrt. Ein fiesen Grinsen entstell das Gesicht des fetten Jungen. Es geht weiter und ich frage mich was da wohl abgeht. Es werden die bekannten Wege gefahren. Richtung Havelberge erinnere ich mich. Noch einmal geht es Aufwärts und meine Befürchtungen bewahrheiten sich. Wieder schiebt der kleine Sack meinen Balken zusammen. Hilflos muss ich zusehen, wie ich einbreche. Ein leises Kichern, dort vorn kommt gleich dieser fiese Wurzel Downhill. Die Konsole geht auf und mitten in der Abfahrt geht der gelbe Balken über Staubi auf Null. Ich versuche den kleinen Fettsack von der Tastatur wegzureißen, aber ich greife einfach durch ihn hindurch. Mit erschrecken muss ich heute zum zweiten mal mit ansehen, wie Staubi den Abgang über den Lenker mach und benommen liegen bleibt. Vor lauter lachen klatscht er sich auf die dicken Schenkel. Ein paar Mausklicks später sitzen wir alle wieder auf den Rädern und es geht weiter. Ich kann aber erkennen, das der Heimweg angetreten wird. Ohne weitere Eingriffe in das geschehen kommen wir irgendwann am Platz der Plätze an. Ein Fenster geht auf: Spielstand speichern JA/NEIN? Hast Du das gesehen ruft der dicke Junge ins Nichts, und um meine Schlimmsten Befürchtungen zu bestätigen höre ich im Zimmer nebenan ein leises Husten. Ich kneife die Augen zu ich will nichts mehr sehen.

0630 der Wecker klingelt, ich muss raus. Schnell noch einen Kaffee getrunken und los. Ich sitze auf dem Rad und stelle beruhigt fest, das mir die Beine Wehtun. Aber warte ab du kleiner, fetter Sack, ich besorge mir nachher die entsprechenden Cheatcodes und dann wirst du schon sehen.

Willkommen im richtigen Leben

Gruß der Zwock.

PS: schön wars, eventuelle Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind gewollt.

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