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Lost in Z.

 

Wie bekannt, verdiene ich meine Brötchen gegenwärtig mal wieder fernab der brandenburgischen Heimat. Diesmal ist es nicht China, sondern so eine Art Gegenteil. Bedeutend kleiner – wobei es Leute gibt, welche behaupten, dass dieses Land, würde man es ausbreiten, mindestens so gross wie Russland wäre – und bedeutend reicher (noch).

 

Und auch hier wird, obwohl schon alles vollgebaut zu sein scheint, immer fleissig weiter gebastelt, auch in dem Bereich, in welchem ich tätig bin. Und da oben schon alles voll ist, wühlt man sich eben durch einige der hier reichlich vorhandenen Berge. Aber davon soll hier gar nicht berichtet werden, sondern von den Vergnügungen, welchen ich mich in meiner knapp bemessenen Freizeit hingebe. Und da ich immer noch recht berechenbar bin, ist das eben Rad fahren. Und hier natürlich am liebsten im Wald, um mal weg zu kommen. Wobei man sagen muss, dass man sich hier, in diesem eigenartig aufgefalteten Land, ganz schnell von der Vorstellung trennen sollte, tatsächlich mal richtig raus zu kommen. Da wo ein Haus stehen kann, steht auch eins. Das ganze Land – von den Stellen im Geröll mal abgesehen – ist voll geklatscht bis zum abwinken. Keine Chance, einfach mal eine halbe Stunde zu fahren, ohne jemanden zu treffen. Kein Blick, von welcher Höhe auch immer, ohne in Siedlungsgebiete zu blicken. Aber vielleicht bin ich auch nur von der Heimat verwöhnt.

So, genug gelabert, Bilder sprechen lassen. Um das Ganze etwas einzugrenzen, soll nur die heutige Runde bebildert werden. Es ging aus der – nicht wirklich grossen – Stadt in Richtung Nordwesten. Dabei wurden drei Höhenzüge abgeradelt. Zunächst der Altberg, gefolgt vom Längeren und schliesslich vom Heitersberg, abschliessend wurde noch der Albis an seinem nördlichsten Ende angeschnitten, um wieder „nach Hause“ zu kommen. Apropos nach Hause, ab Juni werde ich wieder in der Heimat sein, in der grossen Stadt, umgeben von der unendlichen Weite Brandenburgs.

 

 

Ach ja, falls nun jemand meint, eine Diskrepanz zwischen meine Aussagen und den menschenleeren Bildern erkennen zu können, dem kann ich nur entgegnen, dass man beim fotografieren einfach nur geduldig sein muss.

Mehr Bilder hier: KlickKlack!

9 Kommentare

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  • Sieht aus wie im Grunewald. Nur etwas – hm – enger und kleiner. Danke für dein Lebenszeichen. Wir freuen uns auf dich und dein Crossrad (oder umgekehrt)… D.K.

  • Jockel, Du hast Recht, beim betrachten deiner Lügenbilder erschleichen mich Gedanken wie, oh, grandioser Trail, oder, welche wunderschöne Waldesstimmung. Grausam, die Vorstellung, dass just hinter der nächsten Biegung eine Hunderschaft Schwitzer kauert, oder ein Parkhaus. Erstaunlich, dass trotzdem in den Deutschen Medien immer wieder von Menschen berichtet wird, die in den dortigen Landschaften verschütt gehen. Vielleicht sind die gar nicht verloren unter Lawinen oder in Gletscherspalten, sondern von den Massen tot- und breitgetreten, oder in schlecht umzäunte Swimmingpools getapst & ersoffen.

  • Die meisten steilen Abhänge sind an so schmalen Pfaden, daß ich mich nur durch Seile gesichert dort bewegen würde. Da ziehe ich die endlose Ebene vor, wo ich mich einfach so in den Sand werfen kann.

    Viele Grüße

    Twobeers

  • Zitat Wikipedia:
    Der interessantere Weg verläuft direkt auf dem Grat und ist als Bergweg weiss-rot-weiss signalisiert. Der Weg ist oft nur etwa zwanzig Zentimeter breit und verlangt Trittsicherheit. … Auf dieser Route ist es auch schon wiederholt zu tödlichen Abstürzen von Wanderern gekommen.
    Also kein Problem, wenn jemand abstürzt, dann immer Wanderer.

  • Ich glaube ja, daß Zürich und seine Umgebung eine völlig menschenleere Gegend ist. Eine Geisterstadt, vor vielen Jahrzehnten verlassen. Nicht umsonst nennt man den Kanton Zürich auch das Sibirien Mitteleuropas. Auf Jockels Bildern sind ja nicht einmal Fußspuren zu sehen.
    Man sagt, Wolf, Bär und Luchs hätten sich dort wieder angesiedelt und in einer einzigartig unberührten Natur eine neue Lebensgrundlage für ihre Art gefunden.

  • Ich glaube an böhmische Dörfer und wenn ich nur die Bilder ansehe, so schlecht siehts doch garnicht aus da.

    Die Weite fehlt natürlich komplett und der endlose Sand, … aber ein Paar Millionen Jahre weiter und bei denen da unten ist es ebenso flach und sandig wie hier.

    Mit Deinem Tunnelprojekt trägst Du ja auch zur weiteren Abflachung bei, also weiter so.

    Gruß stw

  • Ganz ernst gemeint: Danke, Jockel, für die Einschätzung der Züricher Umgebung! Find ich sehr interessant, dass die Gegend schon mal keine Alternative zu meiner „Wir fällen mal hier noch die Bäume und bauen hier ne Straße und da n Einkaufszentrum und da ne Landebahn hin“-Heimat ist.

    Alles Gute
    Schnegge

    • Hallo Schnegge,
      hast schon recht, auch in den hiesigen Breiten ist die Tendenz erkennbar. Ich hoffe hier aber auf die Zeit und die demografische Entwicklung. Momentan scheint eine gewisse Stagnation eingetreten zu sein. Wobei es natürlich immer noch Gemeinden gibt, welche sich durch die Ausweisung weiterer Bau- und Gewerbegebiete den Anschluss an die Weltspitze erhoffen.
      In der Schweiz ist man schon einige Schritte weiter. Und zwar soweit, dass das Thema inzwischen quer durch alle politischen Lager mit nahezu dergleichen Zielrichtung diskutiert wird: Beitrag NZZ: Zersiedelung der Schweiz geht unhaufhaltsam weiter
      Wobei man leider feststellen muss, dass es hier sicher keine Umkehr geben kann. Wie auch?

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