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…nur 100hm

Vor zwei Tagen habe ich mich aus Tarija, welches fuer zweieinhalb Monate mein zu Hause gewesen war, verabschiedet. In der letzten Woche wurde nochmal gut gefeirert fast jeden Abend. Und meine Arbeit konnte ich auch fertigstellen. Aufgrund der vorausliegenden Ereignisse ist mir der Abschied aber leichter gefallen als gedacht, aber eine kleine Traene war da doch.
Mein naechstes Zwischenziel auf meinem Weg nach Ecuador sollte Uyuni sein, von wo ich euch auch gerade . Da es dorthin keinen Direktbus gibt, musste ich einen Umweg ueber Potosi einlegen, der hoechstgelegenen Grossstadt der Welt, wo ich ja auch mit Juliane Ende Maerz schon war. Die 12-stuendige Fahrt ueber enge Schotterpisten war toll. Am 23. kam ich ziemlich geraedert am Morgen um 0600 im Potosi an, bin die 4 Blocks zu der Stelle geradelt wo die Busse nach Uyuni abfahren und habe mir ein Ticket fuer 1000Uhr gekauft. Also hatte ich noch gute drei Stunden. Was koennte man da besseres machen als mit dem Bike mal hoch ins Stadtzentrum zu fahren – von 4000m Hoehe auf 4100.

Ich habe also meinen Rucksack bei der Busgesellschaft gelassen und bin losgeradelt. Zunaechst nur leicht bergan, dann immer steiler. Die Gaenge rasselten und irgendwann war ich auf dem griessten Ritzel angekommen. Und jetzt noch aufs kleine Kettenblatt? Niemals! Also stemmte ich bergauf – die lunge pfeifte ob der duennen Luft, das Herz raste und das Zahnfleisch puckerte. Eigentlich soll man sowas ja nicht machen…
Das steilste Stueck war geschafft, nun locker weitertreten. Die Leute am Strassenrand grinsten mich an ( aus?) – ein Gringo aufm Fahrrad sieht man in Potosi nicht sehr oft. Mit aller Muehe bin ich schliesslich an der Plaza angekommen und hab mich, da noch nichts offen hatte, erstmal auf eine Bank gesetzt um zu entspannen. Das hoechste Eisenschwein der Welt! 😀 Nach einer guten halbe Stunde bin ich dann laufend zum naechstbesten Café und habe erstmal lecker gefruehstuckt.

Kurz vor zehn bin dann wieder runter zum Bus – das ging so leicht wie gewohnt 😉 Das Wasser in der Gosse war noch gefrohren, aber die Sonne ballerte schon ganz gut.
Die Busfahrt nach Uynui war grossartig. Sechs Stunden auf Schotter ueber das Altiplano, vorbei an einsamen Doerfern, alten Minenanlagen und Salzpfannen. Vor mir sass ein Maedel aus Toulouse die einen kleinen Hund dabei hatte, ein Geschenk von Freunden aus Peru – fast so doof wie mit nem Rad rumzureisen. War aber suess – beide.

Heute, am 24., werde ich noch ein wenig abspannen und in der Umgebung von Uynui – immerhin auch auf fast 3700m gelegen – etwas mit dem Rad rumfahren. Und in der Nacht auf den Montag gehts dann mit dem Zug ueber die Anden rueber nach Calama / Chile – mein eigentliches Vorhaben. Das wird bestimmt ganz grossartig, und kalt, und unbequem, und hart… 20h soll die Zugfahrt dauern – wenn alles klappt. Danach gehts dann straight gen Norden nach Ecuador (oder doch nochmal nen Abstecher zum Cañon de Calca?).

Uyuni, direkt am Rand des groessten Salzsees der Erde gelegen, hat eine ganz eigene Atmosphaere – eine unglaublich andere Welt. Das einzig nervige sind die vielen Touris, nur Touris ueber Touris. Nachdem ich all der Zeit in Tarija vlt eine Handvoll gesehen habe, so hocken sie hier gleich in Massen. Na auch mal ganz witzig. Und in einem „Gespraech“ mit ein paar Neuseelaendern musste ich feststellen, dass das Spanisch mein Englisch fast vollstaendig verdraengt hat :\

Sodenn, bald gibts Neues, mit Sicherheit (wenn ich die Zugfahrt ueberlebe…), rob

2 Kommentare

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  • Der Kleenste ganz oben!!!

    Glückwunsch Rob, in der Höhe war ich noch nicht mal zu Fuß. Habe zwar an der 4000er Marke in den Alpen gekratzt, aber sie noch nicht bezwungen.

    Da muß ich wohl doch mal in den Himalaya um Dich zu packen 😉
    Leider gibt es aber auch ein Frankfurter Volkslied welches lautet: „Mir wollde da zum Himalaya; gekomme sin mer nur bis zum Feldbäsch…“
    dd

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