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Südlich Anhopfen

Nachdem der Kader bereits im April im Norden erfolgreich angebadet hat, wurde der Ruf nach weiteren Feldzügen laut. Diesmal vielleicht gen Süden und garniert mit ein paar Höhenmetern.

Vorwort

Das Land der Eierschecke lockte mich diesmal nicht hinter dem Ofen vor. Viel mehr hatten es mir die letzten Jahre das Lausitzer Bergland und seine Bergbauden angetan. Da läßt sich doch bestimmt ne spannende Route vom heimischen Hof durch Spreewald und die Tagebaue basteln. Garniert wird das ganze dann mit einer Kurven und Hügelhatz durch die Böhmische Schweiz über den Jeschken ins Isergebirge und dann via Zittau und Zug retour. Mit dem Mönchswalder Berg und dessen Bergbaude war ein passender Abschluss für Tag 1 gefunden und die Route, teils aus eigener Erfahrung, teils der Schwarmintelligenz vertrauend zusammengeklickt.

 

Tag1 – Flachetappe mit Bergankunft

Kaum an die Wandzeitung gepinnt, fanden sich 8 kühne Kader die die Aussicht auf gutes Bier und geistreiche Gespräche verlockend fanden. Und so standen Freitag Früh um 6.30Uhr die üblichen Verdächtigen mit kleinem Gepäck auf der Ostkrone in Neukölln und rollten bei schönstem Sonnenschein mit noch müden Augen südwärts aus der Stadt.

01 Einrollen

Schnell waren auf vertrauten Wegen der Flughafen umfahren und Mittenwalde, Motzen und Märkisch Buchholz bereits hinter uns gelassen. Die Farben des Frühlings mit Raps, Flieder und bereits erstem Mohn ließen die Synapsen bereits tanzen, das ein oder andere Kopfsteinpflaster tat sein übriges. Flugs waren 90km im Sack und in Lübben wurde eine Bäckereifiliale auf den Kopf gestellt. Gestärkt könnten dann auch die bereits zahlreich ausgeschwärmten Elektroradtouristen in Lübben und Lübbenau umkurvt werden. Wer man nun denkt, hinterm Spreewald kommt nur trockener Sand, der hat zwar recht, aber da man diesen ob der Kohle ordentlich auf Links gedreht hat, kommt zwischen nun gefluteten und noch im entstehen begriffenen Restlöchern, keine lange Weile auf. Und da soviel Abwechslung durstig macht, mußte zunächst am Gottesacker Wasser getankt werden.

02 Cafe Cemetiere

Doch es geschehen noch Zeichen und Wunder, konnte im Gasthaus Scholsching in Domsdorf kurz darauf entschlossen beigehopft werden. Das dargebotene Altenburger war vorzüglich.

04 Domsdorf-Kneipe

Der folgende Blick in die Welzower Realität unser energiepolitischen Gegenwart ließen uns kurz innehalten und den Ladenstand unserer mobile devices checken.

05 Landschaft

Der nun auffrischend Winde trieb uns kurz darauf über die brandenburgisch-sächsische Grenze nach Hoyerswerda. Hier gab es nur eine Entscheidung zu treffen – Fisch oder Wurst.

06 Fischbrötchen

Viel mehr hatte der Marktplatz für den Durchreisenden, der nun schon gut 175km hinter sich hatte, nicht zu bieten. Die an der Postsäule angeschlagenen Zeiten ließen noch einiges erwarten. Doch bis Wittichenau und dessen Brauerei waren es nur drei kurze Pedalumdrehungen und schon konnte in dessen Getränkeshop die Lebensgeister beseitigt werden. Bis Bautzen wurde die Landschaft nun leicht welliger, vor Kleinwelka mußte die Gruppe nun sorgsam zusammengehalten werden.

07 Hügel

Die Umfahrung von Bautzen war im Feierabendverkehr die beste Entscheidung, Aufmerksamkeit war aber trotzdem geboten. In Singwitz Direkt nach der Überquerung der Spree findet der erste Tag nun sein steiles Finale. Nach unfassbar flachen 218km folgen brutal Steile 5km bis hinauf auf den Mönchswalder Berg. Hier wurden nun auch die Umwerfer das erste mal seit langer Zeit betätig und die maximal zur Verfügung stehende Übersetzung gesucht. Aus Erzählungen hab ich gehört es wurde sogar geschoben! Egal innerhalb von 10min waren alle oben und mit einem finalen Getränk glücklich am Ziel.

08 Abendstimmung

 

Tag 2 – Bergetappe

Der Abend in der Mönchswalder Baude war grandios und die Zimmer bequem. Sogar für Leute mit Innenraumallergie hielt der Wald adäquate Hütten parat.

Der Morgen begann wie der Abend endete. Rifli hatte ein beschränktes Zeitkontingent und musste uns Richtung Dresden verlassen. So hatten nur noch 7 Kader die Bergetappe zum Jeschken auf dem Zettel und wollten sich trotz des guten Frühstücks alsbald Richtung Tschechien aufmachen.

09 Start Bergetappe

Kurze Verabschiedung und dann ging es in die erste Abfahrt des Tages nach Wilthen. Über Kirschau und Sohland war die tschechische Grenze schnell erreicht. Hinter den üblichen Tankstellen und Nagelstudios begannen dann die schönsten kleinen Sträßchen die man dem Rennradfahrer unter die Reifen basteln kann. Auf und ab zog sich das schmale Band durch die Ausläufer der Böhmischen Schweiz.

10 Rennradparadies

Allein der Zustand des Waldes gab wieder zu denken, dann nie zuvor konnte man in den vormals baumbestandenen Tälern die dahinterliegenden Felsformationen sehen. Überraschend schnell waren 1000hm im Sack und die Gruppe noch recht kompakt. Die Zeit verging wie im Fluge. Vor Malevil manifestierte sich aber bereits der unstillbare Wille nach Knödel und Bier und so wurde eingekehrt. Bier und Knödel waren hervorragend, kostete uns aber nicht unerheblich Zeit die uns zu einer kleinen (vernünftigen) Umplanung zwang.

11 Mittag

Doch zunächst waren einige Tiefenmeter abzuspulen bis der Anstieg des Tages auf den Jested begann. Kurz bevor es in den Anstieg löste sich zunächst die Straße, dann die Gruppe immer mehr auf. Die Baustelle hatte allerdings den schönen Nebeneffekt dass man die Auffahrt relativ verkehrsarm bewältigen konnte.

12 Baustelle

Allerdings kommt dann auf dem Gipfel das komplette Kontrastprogramm. Hier wird bis direkt vor die Essensausgabe mit dem PKW oder Motorrad heraufgefahren.

13 Jested

Daher blieben wir nur so kurz wie nötig und stürzten uns alsbald wieder in die Abfahrt nach Liberec. Dort sollte bei einem kleinen Zwischenbier der weitere Tag geplant werden. Der zweite Anstieg des Tages auf den ersten Kamm des Isergebirges schien zu bereits fortgeschrittenen Stunde für einige unerreichbar.

13 Lagebesprechung

So kürzten wir die Strecke leicht ein und für via Oldrichov nach Frydlant. Teils digital geleitet, teils spontan entschieden fuhren wir über wunderschöne Straßen, Wege und Pfade bis zur Pivovar Albrecht wo der Tag, kurz vor dem eigentlichen Ende gemütlich ausklang.

14 Schlussbesprechung

Wir starteten für den finalen Run in Gruppen nach Zittau um den 20.03er Zug noch zu erreichen. Eine Feldzusammenführung gelang kurz vor der Deutschen Grenze so dass noch gemeinsam für die Zugfahrt munitioniert werden konnte.

Ein herrlicher Ausflug mit feinstem Wetter bei feinster Begleitung fand dann in den Tiefen des Bahnuniversums seinen Ausklang. Nach einem Kurzdiplom im Radanschnallen, dafür mit Bierservice am Platz (Landskrönchen) empfing uns die Hauptstadt kurz vor Mitternacht am Ostkeuz.
So muss Ausflug!

mitstreiter

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