Viva Espana! Ampelhasser bereist die Sierra de las Nieves

2.TAG

Nach einem sehr schönen Open Air Frühstück packte ich meine Sachen und machte mich auf den Weg. Da ich am ersten Tag ein wenig gebummelt habe, hatte ich große Pläne für den heutigen Tag. Soweit die Theorie, denn es sollte alles ganz anders kommen. Die Beine fühlten sich gut an und ich rolllte ein paar KM auf der Straße bis es links auf einen Schotterweg ging.
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Nach wenigen KM war dann nicht mehr viel von dem Weg zu sehen. Hier kommt der Zeitpunkt wo ich mich selbst zitieren muss:
„Das Gebiet um die Sierra de la Nieves ist zwar als Wandergebiet wunderbar erschlossen, aber wenn z.B. ein S3 Trail auftaucht, ist das mit einem voll bepackten Rad natürlich schon eine andere Nummer, als wenn ich diesen als Wanderer bewältigen muss.“
Okay das war jetzt kein S3Trail, aber auch wenn man es so vielleicht nicht auf dem Bild erkennen kann, fahrbar war das für mich mit meinem Mopped nicht mehr.
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Also hieß es schieben, ziehen und tragen für die nächste 3/4 Stunde. Irgendwann tauchte wieder der Schotterweg auf und es ging normal weiter.
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Leider ist die Topographie hier ganz anders als bei meiner durch die Sierra Nevada. Dort gab es lange Anstiege und Abschnitte auf denen man Strecke machen könnte. Hier gibt es nur hoch und runter. Das mögen meine Beine nicht und noch mehr macht das meinem Kopf zu schaffen. Wenn man dann mal oben ist, ist die Aussicht aber wirklich toll.
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Heute war es durch den Wind nicht so warm, aber da die Sonnenmich in trüben vergessen wurde, sehe ich schon aus wie Mr. Krabs. Die Mittagszeit nahte und ich machte mich auf die Suche nach einem Restaurant. Typisch für diesen Tag lag das einzige Restaurant im Ort gaaaannnzzzz weit oben. Aber die Anstrengung lohnte sich.
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Frisch gestärkt kehrte ich auf meinen Track zurück und es ging wieder steil hoch und steil runter. Wobei dieses Steinfeld zum Schluss so steil runter ging, dass nicht mal mehr ordentlich zu Fuß zu bewältigen war.
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Soweit, so gut, aber jetzt wurde es richtig fies. Auf dem Garmin sah alles ganz harmlos aus. Die Realität bestand aber aus umgestürzten Bäumen und einen mit Dornen zugewachsenen und völlig vom Regen ausgewaschen Weg.
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Man hörte im ganzen Tal bestimmt mein Mimimi. Als ich nach einer Stunde das Tal der Tränen verlassen konnte und wieder auf einem normalen Weg landete, sah ich durch die Dornen aus, wie ein lebensgroßer Katzen Kratzbaum. Mittlerweile waren von meinen großen Plänen nur noch verschleierte Erinnerungen über. Aber weil das ja anscheinend noch nicht genug war, lotste mich der Garmin noch mal 8 KM in eine Sackgasse, die in einer Orangen Plantage endete.
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Wenn ich schon mal da war, zockte ich mir aber wenigstens ein paar von den leckeren Orangen.
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Es war mittlerweile an der Zeit, über einen Schlafplätze nachzudenken, aber rechts und links gab es selbst in der Pampa nur eingezäunte Plantagen. Ich suchte nach einem Campingplatz und wurde Yunquera fündig. Der Garmin wollte mich wieder in die Fucking Sackgasse schicken und so entschied ich mich für die ausgezeichnete Straße. 18 KM nur berghoch. Es wurde dunkel und kalt. Meine Laune war auf dem Tiefpunkt. Als ich endlich gegen 21 Uhr auf dem Campingplatz ankam war ich stehend ko.

Am Ende zeigte der Garmin 63KM und 2300HM an. Ich habe fertig.

PS. Und was meine ursprüngliche Tourplanung angeht, werde ich die mal ganz schnell vergessen. Ist die Planung erst einmal ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert: Ich mache morgen einen Ruhetag.

Ampelhasser

4 Kommentare

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  • Grandios!

    Ronda ist völlig überbewertet, mein Tipp heißt Grazalema.

    Danke für die schönen Bilder und den mitreis(s)enden Bericht. Wie ging es eigentlich weiter bzw. zu Ende?

  • Hi,
    coole Bilder und Text, habe ganz ähnliche Erfahrungen gemacht, vor allem was Wege, Navigation und Pannen anging. Vielleicht liegt das auch ein bisschen an der Topographie in der Region Malaga, hab irgendwann genervt den Zug nach Gibraltar genommen, von da Richtung Nordwesten lief deutlich runder.
    Lg aj

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