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Heimat light 2017

… unsre Heimat, das sind nicht nur die Städte und Dörfer…

Ach wie lang liebäugele ich schon mit der Light. Dieses Jahr gab es einfach keine Ausreden mit den Dresdener Elbspitzaspiranten zur zweiten Vorbereitungstour am Start zu stehen.

Früh im ESK Kalender lanciert, intensives Wintertraining in der Loipe, Anbaden Ende März und nicht zuletzt frühsommerliche Wetteraussichten bereiteten dem Höhenrausch den Weg. Die Berliner Delegation, die sich schon am Eierberg die Ehre gab, residierte am Rande der Neustadt. Am Abend hatte ich es dann auch nach Dresden geschafft und gemeinsam ging es auf Nahrungssuche. Zur akribischen Vorbereitung auf die anstehende Herausforderung wurde bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr(Das geht mir gut in den Helm) neben den großen Themen der Weltpolitik (Obama, Lama, Dingdong) auch die aktuelle Wetterprognose und die damit verbundene Kleiderordnung besprochen.

Die Nacht war kurz und noch im Dunklen fand sich das kleine Grüppchen im Separèe zur Frühstückszeremonie ein. Wenig später ging es dann bei klarem Himmel und aufgehender Sonne Richtung Körnerplatz. Die Elbschlösser boten bei der Anfahrt die angemessene Kulisse für den kleinen Ausflug ins Böhmische. Stolze 48Mann fanden sich Punkt 7 am Treffpunkt ein und kurz darauf klickten die Pedale. Das Fahrerfeld war bunt gemischt aus ambitionierten Amateuren, geborenen Bergflöhen und trainingsplanoptimierten Rennfahrern. Die Befürchtung, mit 45 unbekannten Rennradlern im Peleton zu fahren erwies sich schon beim Anrollen nach Pillnitz als unbegründet. Vorausschauendes Fahren mit anzeigen der Unwegbarkeiten ließ ein sicheres Gefühl aufkommen.

Mit dem Pflasterstück nach Borsberg sollte aber gleich klargestellt werden, wie der Tag seinen Lauf nimmt. Bereits hier zeigte sich, ob jeder die gewählte Übersetzung auch entspannt treten kann. Von 34/32 bis 39/25 war alles dabei. Nach dem ersten Anstieg wurde auf die Nachzügler gewartet und gemeinsam ging es in flotter Gangart der Sächsischen Schweiz entgegen. Hohnstein wurde baustellenbedingt ausgelassen und via Porschdorf das Elbtal angesteuert. Hier donnerte der Elbspitzexpress Richtung Decin und die ersten 70km waren im Sack. Ab Folknare/Falkendorf geht es dann abermals zur Sache und jeder kommt ordentlich auf Betriebstemperatur. Die PR-Abteilung im Begleitfahrzeug von 2Devine ist nach wie vor mit von der Partie. Nachdem wieder alle eingesammelt waren, schossen wir in die erfreulicher Weise frisch asphaltierte Abfahrt um uns kurz darauf wieder, welch Überraschung, in Serpentinen nach oben zu schrauben. Hier offenbarte sich dann der richtige Griff in die Klomottenkiste. Da es sich nicht bewölkte, sondern die Sonne mit jeder Stunde ihre Kraft entwickeln konnte, wurde es mit jedem Meter feucht unter dem Langarmtrikot.

Ein paar Hügel und ein Stop am Potraviny später waren wir wieder in Decin. Hier wurde noch die Ehrenrunde über die Bèlska gedreht, welche den optimistisch geketteten Piloten an die Grenzen der Kraft, oder wie mich zu einem Fluchtversuch übers Schnittgerinne verleitete.

Wieder im Elbtal angekommen wird nun mithilfe kreativer Umleitungsauslegung der Tesco angesteuert und in Gruppen gestürmt. Allerlei Zuckergebäck versüßt die Pause, wir trauten uns an ein erstes alkoholfreies Radler. Da viele von uns bei der Light debütieren, sind wir uns nicht sicher ob nun der Klappspaten ausgepackt wird. Die Gruppe ist zwar groß, doch vertretbar homogen. Nichts desto Trotz wird nach dem Stop in der Ebene gleich erst einmal ordentlich gedrückt. Hauptsache vorne steht eine 4. Als es dann in den nächsten Anstieg geht, sortieren sich die ersten Grüppchen. Oben am Berg kommen wir dann zwischen Spitze und Feld an. Da wir das Routing noch ausgeschaltet hatten und uns des Weges unsicher waren, warteten wir auf den ortskundigen Rest und stürzten uns dann gemeinsam in die katastrophal schlechte Abfahrt nach Usti n.L. Nach kurzem Sammeln der verbliebenen Berliner rollten wir bei schönstem Frühlingswetter den Südhängen des Erzgebirges entgegen. Auf der Wendefahrt nach Naklerov kam uns die Spitze entgegen. Da auf den Höhen doch ein frischer Wind wehte begaben wir uns wieder in die Niederungen und fassten an der Tankstelle in Chlumec nochmals Getränke für den Anstieg des Tages zum Mückentürmchen. Schon weithin grinste uns die Bergbaude entgegen und lockte mit hochprozentigem Asphalt. Nach knapp 190km waren nun vor allem die ersten Meter im Ort bis hinter die erste Kehre die schmerzhaftesten des Tages, danach gehörte der Anstieg fast schon in die Genusskategorie.

Der Georg, Bergfloh Marcel und ich kurbelten als Berliner Trio dem Türmchen entgegen. Und als wir hinter dem Graupener Pass auf die Zielgerade bogen kommt uns die Spitze abermals entgegen. Am Imbiss ist nun wieder einsammeln des Gruppettos angesagt.

Der fettigen Wurst konnten wir gerade noch widerstehen, doch am böhmischen Bier kamen wir nicht vorbei. Der leidige Nordostwind verhinderte eine längere Pause.

Über eine kurze Schotterpassage ging es nun wieder nach Fürstenau/D. Bei der folgenden Abfahrt wurde es empfindlich frisch. Da man nun meinen könnte, vom Erzgebirgskamm geht es nach Dresden nun nur bergab, wußte man spätestens hinterm Hochwasserrückhaltebecken Lauenstein, dass dem nicht so ist. Mann könnte man die Müglitzlatstraße gemütlich hinabrollen, kann aber auch auf Höhe Bärenstein  das Flüsterrasenpflaster mit 20% hochdrücken. Mit den ersten Navis steigen nun auch die ersten Beine aus.  An den übrigen kleinen Stichen geht jeder nun in seinen Not- oder Wohlfühlmodus. Doch das gut funktionierende 15er Grüppchen um Arno kam ziemlich geschlossen in Babisnau an. Hier zweigten die ersten in ihre Heimat ab. Wir rollen noch bis in den Großen Garten wo wir uns von den Dresdnern verabschiedeten. Da jeder etwas differierende Kenndaten auf seinem Fahrtenschreiber hatte, wurde kurz überlegt, noch blödsinnige Höhenmeterumwege zu fahren. Dies wurde durch Erlass abgelehnt und direkt nach 249,7km und so um die 5000hm die Heimat light 2017 beendet.

Vielen Dank den Erfindern, Kümmerern, Tourenkläusen, Knipsern und Mitfahrern für einen perfekten Tag auf dem Rad. Mal sehen, was dieses Jahr noch so an kurzweiligen Blödsinn bereithält.

mitstreiter

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