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Neuseenclassics – Kohlenstaub und Kohlefaserbruch

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot des Eisenschweinkaders ausging, dass jedermann nach Zwenkau kommen sollte, um sich quälen zu lassen. Es war nicht die erste Qual und sie fand statt, als Tillich Statthalter in Sachsen war. Und jedermann ging, dass er sich quälen ließe, und manche gingen nach Zwenkau. Da machte sich auch auf Onkel aus Hessen, aus der Stadt Kassel, zwischenzeitlich wohnhaft in Berlin damit er sich quälen ließe, mit seinem Freunde Kreuzpeilung, der war nicht schwanger, sondern dick. Und als sie dort waren, kam die Zeit sich quälen zu lassen. Und als die Zeit kam, stellten sie sich in den Startblock B und warteten auf den Startschuss. Als dieser aber erfolgte, traten sie in die Pedale und folgten dem Stern, der sie um die Braunkohle führen sollte. Es waren aber Heisdüsen im Feld, die da machten das Tempo gar unbequem.

Also sprach Kreuzpeilung: Fahre hinaus und mache Dir das Fahrerfeld zum Eigentum!

Also fuhr Onkel hinaus und machte sich das Fahrerfeld zu Eigentum.

Da aber sprachen einige im Fahrerfeld: Wir wollen uns auf die Straße legen und wehklagen. Da wurde der Onkel zornig und er sprach: Denn ihr selbst wisset, wie ihr uns nachahmen sollt; denn wir haben nicht unordentlich unter euch geradelt, noch haben wir von jemand Energieriegel umsonst gegessen, sondern wir haben mit Mühe und Beschwerde Nacht und Tag pedaliert, um nicht jemand von euch beschwerlich zu fallen. Nicht dass wir nicht das Recht dazu haben, sondern auf dass wir uns selbst euch zum Vorbilde gäben, damit ihr uns nachahmet. Denn auch als wir bei euch waren, geboten wir euch dieses: Wenn jemand nicht radeln will, so soll er auch nicht essen. Und so radelte er an jenen vorbei und trotzte dem Wind.

Kreuzpeilung aber zog mit jenen, die da mühselig und beschwerlich waren. Und er sprach zu ihnen: Sehet, dort wardt ein Kohlekraftwerk errichtet, lobpreiset und verehret es. Denn wo Kohlenfeuer ist, dort soll auch das Ziel sein. Und also radelten sie.


Und siehe, es war gut!

15 Kommentare

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  • Onkel, wie geil!

    „Nicht dass wir nicht das Recht dazu haben, sondern auf dass wir uns selbst euch zum Vorbilde gäben, damit ihr uns nachahmet. “

    Großartig.

  • Es solle aber auch dem Petrus gedacht sein da dieser jenen Helden sein sonnig Antlitz zeigte.

    Cu Danni (auch aus B gestartet aber ganz hinten und gemütlich)

  • Onkel mein kleiner Freund!
    Sehr schön geschrieben.
    Aber den Satz „mit seinem Freunde Kreuzpeilung, der war nicht schwanger, sondern dick.“ köönt ick ja mal kommentieren …… ach wat lieber doch nicht!

  • Der Text ist – wie nicht anders zu erwarten – brillant. Wenn jetzt noch die Bildchen korrekt formatiert wären (max. Breite 580), wäre es kaum auszuhalten.

  • Vielen Dank! Ich möchte an dieser Stelle auch noch auf einen Rennbericht der feinsten Art und Güte hinweisen, den ein bescheidenes Eisenschwein in den Tiefen des Internets hinterlegt hat, statt in, wie er es verdient hätte, hier zu veröffentlichen: toni67-astrecke.blogspot.de/2…riva-2013.html

  • Doch sprich liebster Onkel, was birgt die List der Maskerade? Wie es den Recken in südlichen Gefilden unter dem Banner des Keilers erging demnächst auf diesem Kanal.

  • Darauf freue ich mich. Und ich verspreche, im schwarz-roten Rock anzutreten, sobald ich ESK- würdige Zeiten einfahre.

  • Wer mit solch wohlfeilen Worten das Evangelium verkündet, der ist immer würdig, den schwarz-roten Wams zu tragen!

  • Ja ist denn scho Weihnachten…? Ein bibelfester Kadersportler immerhin.
    Ich meine das Lukasevangelium und den 2. Brief an die Thessalonicher erkannt zu haben…

  • Respekt, Bruchpilot! Aber ein bisschen Internetrecherche war schon dabei, oder? Den Brief an die Thessalonicher habe ich gelernt, während ich im Studium unter Thessalonichern weilte. Hätten sie mir mal zugehört, dann wäre die Lage in Griechenland heute eine andere! 😉

  • Zuerst hatte ich bei Grimms Märchen geschaut, war aber nicht fündig geworden ;-). Die Weihnachtsgeschichte wird aber auch jedes Jahr zum Fest inne Kirche von den Kindern nachgespielt, von daher war mir das „auf das jeder sich zählen ließe“ schon ein Begriff.
    @ Griechenland: Der Prophet gilt ja bekanntlich schon im eigenen Lande nüscht, aber offenbar auch nicht im Außenlande…

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