Sommer am Westwall – ein Reisebericht aus der Nordeifel

Tag 3
Der letzte Morgen, dass Wetter ist nach leichtem Gewitter in der Nacht wieder toll. Blauer Himmel und Sonnenschein auch am dritten Tag. Heute wartet eigentlich nur noch der Weg nach Kall. Die einfache Option führt entlang der Olef über Schleiden nach Kall, ich wähle die anspruchsvollere über die Dreiborner Hochfläche. Teilweise sieht es hier oben aus wie in der Lüneburger Heide. Bis vor ein paar Jahren war das ganze ein riesieger Militärübungsplatz der allierten Streitkräfte unter Führung der Belgischen Armee.

Erstmal wartet der Anstieg auf die Hochfläche auf mich. Nach Harperscheid folgt mit dem Schafbach unerwartet ein Quertal. Also wieder runter und rauf, kurz vor Dreiborn werde ich aber mit einer wundervollen Aussicht belohnt.

Die Dreiborner Hochfläche ähnelt sehr der Lüneburger Heide.

Durch das ehemalige Militärgelände komme ich zur Wüstung Wollseifen. Nachdem die Bewohner nach Ende des 2. Weltkrieges ihr Dorf wieder aufbauten, machten die Aliierten kurzerhand einen Strich und siedelten die Bewohner zwangsweise um. Ihr Dorf diente als Zielscheibe für Panzer und andere Waffengattungen. Als nahezu alle Häuser platt waren, mauerten die Belgier eine Reihe von Rohbauten für den Häuserkampf.

Schon eine merkwürdiger Anblick. Die alten Bewohner gedenken alljährlich ihres zerstörten Dorfes. Einzig die Kirche ist wie durch ein Wunder von allen Luft- und Bodenangriffen zum Trotz stehen geblieben.

Mein Weg führt erneut zur Burg Vogelsang und wieder runter zur Urftbrücke, diesmal aber rechts rum und entlang der Urft in Richtung Kall. Ich beschließe nochmal auf die Höhe zu fahren und steuere Wolfgarten an. Hier ist ein Aussichtsturm den ich natürlich sofort erklimme. Leider ist es mittlerweile ziemlich diesig und die Fernsicht lässt zu wünschen.

In Voißel verlasse ich den Nationalpark und von hier sind es nur noch ein paar Kilometer nach Kall. Die Post ist offen, mein Paket mit Radtasche entsprechend unserer Absprache noch nicht verschickt und ich verstaue am Bahnhof das Rad. Über Köln geht es wieder zurück an den Main.

Profil Tag 3

Fazit: Die Nordeifel ist wirklich ein schönes Fleckchen, die Abwechselung von offenen Hochflächen, dichten Rotbuchenwäldern, den Stauseen und tiefen Tälern ist beeindruckend. Kritik gibt es für die gastronomischen Einrichtungen und wenig Vielfalt bei den Wegen. Aber als Fremder kenne ich halt nicht jeden Trail und von den allgegenwärtigen Ranchern im Nationalpark sollte man sich bei illegaler Befahrung fernhalten.

Ich bin gespannt was Schneifel und Vulkaneifel zu bieten haben, da werde ich auf jeden Fall auch noch hinfahren.

Zum Abschluss noch der Link zu den restlichen Bilder und ein paar Tierbilder für die Kleinen 😉

darkdesigner

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