Home » News » Didi A. Senftenberg im PräpelEck

Didi A. Senftenberg im PräpelEck

Dienstag. Ein Tag wie jeder andere, ereignislos. Didi A. Senftenberg sitzt im PräpelEck und kann sich nicht entscheiden. Solei oder Boulette? Egal, erstmal ne Molle mit Beifahrer. Einige Zeit und Mollen später geht er aufs Klo. Im Flur hat sich ein Stück Tapete gelöst, die Makulatur kommt zum Vorschein. Elektrisiert bleibt Senftenberg stehen.

„Das nach Wien-Berlin grösste Ereignis auf der Landstrasse brachte der 16. August mit dem Rennen „Rund um Berlin“. Noch nie hatte ein Strassenrennen eine derartig hohe Zahl von Nennungen erfahren, und da sich unter den Gemeldeten alle Fahrer von Namen befanden, war ein scharfes Rennen zu erwarten. Wie bei Wien-Berlin erfolgte auch hier ein gemeinsamer Start, und es war ein imposantes Bild, als sich am Morgen des 16. August 358 Radfahrer in Bewegung setzten.“

Verdammt, genau heute! Wieso bin ich nicht dabei? Und wieso hängt die Zeitung von heute schon jetzt als Makulatur an der Wand? Erstmal aufs Klo.
Zurück und erleichtert riskiert Senftenberg einen Blick und reißt die Tapete noch etwas weiter ab.


„Die bei dem Massenstart befürchteten Stürze blieben aus und bald gelangten die Favoriten an die Spitze. Ein heisses Ringen begann. Hohe, Goetzke, Böhm, Ludwig, Gustav Schulze, Andresen, Schröder, Zorn, Ohlesen, Grützmacher, Hartmann, und Schulze (Zehlendorf) lagen in Oranienburg dicht beisammen.“

Der Atem stockt Senftenberg. Verdammt, was war ihm durch die Lappen gegangen? Und wieso hatte er keine Einladung erhalten?

Vor der Kontrolle. Die Fahrer halten die Kontrollkarten im Munde.
„In Bernau schied der Favorit Goetzke infolge eines Defektes aus und gleichzeitig erschien sein Clubkamerad Böhm in Front. Der alte Fahrer legte ein Tempo vor, dem die anderen nicht gewachsen waren, und in Trebbin war nur noch der Schwabacher Hartmann bei ihm. Böhm liess nicht nach. Er fuhr in Gesellschaft Hartmanns weiter, und es gelang beiden, einen ganz bedeutenden Vorsprung zu gewinnen. Kurz vor dem Ziel setzte Böhm zum Endspurt ein und schlug seinen Begleiter Hatrtmann um zwei Längen.“

Die Wirtin kommt in den Flur, Senftenberg muß sich mit Angstschweiß auf der Stirn an das Loch in der Tapete drücken. Sie bemerkt nichts, Senftenberg reißt noch mehr Tapete ab.

Böhm schlägt Hartmann im Endspurt.
„Der Sieg des alten Böhm kam etwas überraschend. Wohl hatte man dem Sieger von 1905 eine Anwartschaft zugetraut, nicht aber, dass er so überlegen gewinnen würde. In 9:09:39 hatte er die 240 km lange Strecke zurückgelegt und den Rekord Goetzkes nur um 9 Minuten verfehlt. An Ovationen fehlte es dem Sieger, der mit 38 Jahren den jungen Leuten ein gutes Beispiel von Energie und körperlicher Leistungsfähigkeit gegeben hatte, nicht.
Als zweiter erreichte Hartmann (Schwabach) das Ziel. Im folgten: Schulze (Zehlendorf), Zorn (Danzig), Erdmann, Kluten, Hohe, Genke, Grützmacher, Schröder, Scholz, Freiert, Uckert, Pohl, Timm, Ohlesen, Dohm, Wohlenberg, Haase und Seitner. Im ganzen kamen 195 Fahrer in der Maximalzeit an, ein Erfolg, der über jedes Lob erhaben ist.“

Mein Gott denkt Senftenberg, nächstes Mal muß ich wohl dabei sein.

twobeers

3 Kommentare

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

  • Mein Freund Twobeers, wie gerne würde ich mit Dir, Didi Senftenberg und was weiß ich wer sonst noch, mal wieder ein Bierchen nehmen. Gerne auch im PräpelEck. da könnten wir dann die Tapete von der Wand reißen un die ganze Geschichte ans Tageslicht bringen.

    Wie der Leser unschwer an den von mir verwendete „ß“ erkennen kann, bin ich mal wieder ein paar Tage in der Heimat. Ich stünde einem SfdW in näherer Zukunft sehr aufgeschlossen gegenüber.

Archiv

Archive

Folgt uns auf