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Mission „Ostseeman“

Tag 1, 07:10 Uhr: Der Tag erwacht.
Während ich meine sieben Sachen ins Auto packe, überlege ich ständig, ob ich auch nichts vergessen habe. Das Wichtigste, den Renner im Auto, machten wir uns dann gegen 07:30 Uhr auf die Reise nach Glücksburg. Dort sollte am nächsten Tag der „Ostseeman“ stattfinden. Mit kurzer Pause kamen wir gegen 10:30 Uhr in Glücksburg an, haben die kleine Stadt erkundet und uns entschieden schon mal vorab im Hotel „Nordig“ einzuchecken. Um 13:00 Uhr wurden wir dann in der Turnhalle in Glücksburg für den morgigen Tag „gebrieft“. Früher war Schule nicht so anstrengend!

Um die Örtlichkeiten kennen zu lernen, machte ich mich angemessen gekleidet, in ESK-Trikot und –Hose, daran die Rennstrecke zu erkunden. Bei der Ironman Teamdistanz sollte ich den 2., also den Fahrradpart übernehmen. „Deutschland kann echt schmal sein“ als wir am Strand in Glücksburg losfuhren, ging es durch die Stadt und dann durch Ulstrupfeld. Man, auch der hohe Norden hat ordentlich was an Höhenmetern zu bieten. Anschließend fuhren wir durch Wees mit dazugehörigem Kreisverkehr und weiter nach Oxbüll, dann Munkbraxup auf der B199 und dann scharf links durch Ringsberg. Dort fuhren wir einen sehr gut ausgebauten Landwirtschafts-Versorgungsweg nach Rüde, wo es noch schärfer rechts nach Geil, Wahrberg und Bochholm geht. Dies wird wohl das Teilstück der Strecke sein, auf dem sich alles entscheiden wird. Denn dort muss man hoch nach Holmes über eine Wendeschleife die gleiche Strecke wieder zurück, und hat so seine Gegner genau vor Augen. Nachdem Zuwerfen von gegenseitigen feindlichen Blicken, fährt man dann wieder in Glücksburg ein und muss den Jägerberg bezwingen. Der schlängelt sich durch den Ort bis hin zum Start/Ziel Bereich.
OK der Renner läuft, also ab zur Registrierung, Startunterlagen abholen, Renner präparieren und dann ab zum Bike-Check-in. Dort bekam ich meinen Platz in Wechselzone, wo ich meinen Renner abstellen und mit der Ostseeman-Fahrradgarage abdecken konnte.

Gegen 16:30 Uhr fuhren wir ins Hotel zurück machten uns frisch und ruhten uns ein wenig aus. Mittlerweile war es 18:30 Uhr, der Magen knurrte, also ab zum Italiener (wo sonst). Nach kurzem Studieren der Karte viel meine Wahl auf „Pasta“ und ein kühles alkoholfreies Erdinger. Der Seelenfrieden war wieder hergestellt. So gegen 20:30 Uhr waren wir wieder im Hotel zurück. Ich erledigte noch die letzten Handgriffe: div. Riegel, Bananen, Gels und Trinkflaschen bereitzustellen und einzupacken. Fertig! Und ab in die Koje.

Tag 2: Aufstehen um 04:20 Uhr!!!!! Zähne fegen und Frühstücken. Ohne Hunger, trotzdem Schwarzbrotstulle und Joghurt mit Müsli, dann ab aufs Zimmer und zusammenpacken. Nach Auschecken und Autobeladen fuhren wir gegen 05:20 Uhr nach Glücksburg. Dort angekommen, suchte ich meinen Fahrapparat auf, um zu schauen ob es den stürmisch, verregneten Abend draußen, nur unter der Garage, gut überstanden hat. Dem war so. Also, angemessene Kleidung überstreifen und dabei gespannt nach Strategiegesprächen lauschen. Hier und da nen Knall, frei nach der Divise ein halbes Bar geht noch, hat’s einen nach dem anderen Reifen zum Bersten gebracht. 06:30 Uhr: alles fertig. Dann relativ „entspannt“ mit dem Schwimmer-Kollegen zum Strand gehen und auf den Start warten. Nach kurzem Einschwimmen mussten alle aus dem Wasser. 06:55 Uhr: jetzt wird es ernst, noch ein paar Minuten.

Punkt 07:00 Uhr: Startschuss ca. 500 Einzelstarter und 300 Teamstarter rannten ins Wasser, nach 50m parallel Schwimmen am Steg, mussten alle nach rechts auf die 1. der beiden Runden. Dann warten. Nach 1 ¼ Runden des Hauptfeldes begab ich mich in die Wechselzone, zog meine Schuhe an und wartete auf die 1. Schwimmer. Dann kamen auch schon der 1. 2. 3. usw. Nach 1h13min kam mein Schwimmer Dirk W. in die Wechselzone, die Transponderübergabe klappte super, ich rannte zum Renner und machte mich auf die Reise.
1. von 6 Runden, mit je 30Km, jetzt heißt es nicht zu nah Auffahren, zügig Überholen und eins mit der Strecke werden. Nach sehr vielen Überholmanövern speziell an den Hügelchen kam ich auf Start/Ziel. Viele Zuschauer an der ganzen Strecke feuerten uns im Start/Ziel Bereich an. Der Sprecher lies verlauten wir seien mit ner Gesamtzeit von 4h40min unterwegs. Na ja ich hatte ne 50min Runde hingelegt, und da ich mir nicht vorstellen könnte das die Rundenzeiten schneller werden konnte ich die Aussage nicht so recht nachvollziehen. Es gab 2 Verpflegungsstellen, die waren an Hügeln gelegen, also gut zu erreichen, da man da ja eh relativ langsam war.
2. Runde: nun war die Sonne auch schon gut spürbar und ich trank und schwitzte was das Zeug hielt. Am Ende der 2. Runde warf ich meine völlig versalzte Sonnenbrille Dirk W. zu, er wusste genau was er zu tun hatte.
3. Runde: sehr monoton, aber eine grandiose Aussicht auf die Ostsee und Dänemark. Am Ende der Runde bekam ich meine Sonnenbrille „perfekte Übergabe“ zurück und ich konnte die 4. Runde starten.
4. und 5. Runde: habe ich mich wie in den Runden zuvor zum Essen und Trinken gequält und natürlich auch einige Mitstreiter hinter mich gelassen. Nach Absprache reichte mir eine meiner Begleiterin meine Trinkflasche für die letzte Runde und damit ging sie auch schon los.
6. Runde: also übertreiben durfte ich es nicht mehr, denn meine Beine waren hart wie „Kruppstahl“. Ich hatte bis dato an jeder Verpflegungsstelle mir etwas reichen lassen „Super organisiert“. Bei leichtem Regen auf der nördlichsten Spitze kam ich bei strahlendem Sonnenschein in Glücksburg im Ziel nach 5h14min an. Jetzt nur noch in die Wechselzone durchrollen und den Transponder übergeben. So geschah es und mein Läufer Michael B. machte sich an den Marathon, der in 5 Runden aufgeteilt war.

Ich stellte meinen Renner ab und musste mich erst mal orientieren. Dann kurz zur Laufstrecke um uns bei unsern Begleiterinnen abzumelden. Dann sind ich und Dirk W. samt Rad zur Therme wo das Auto stand. Während mich die verdiente Dusche erwartete, verstaute Dirk das Rad im Auto. Danach sind wir zurück zur Strecke um unseren Läufer Michael B. ordentlich anzufeuern. Das Anfeuern kam ihm sehr gelegen, da die Laufstrecke eher einem Trail ähnelte. Das Ziel durchliefen wir nach 10h38min natürlich standesgemäß zusammen. Im Ziel angekommen, haben wir unsere verdienten Medaillen abgeholt, uns noch mal gestärkt und den Tag Revue passieren lassen. Nachdem auch unser Läufer seine verdiente Dusche genossen hat, sind wir 18. 45 Uhr zurück in Richtung Hamburg aufgebrochen. Mission beendet.

christianhh

2 Kommentare

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  • Mein Respekt! Und es soll sogar Leute wie du und icke geben, die sowas ganz alleine machen… WAHNSINN!!!

    Ich würde am Zeitlimit beim Schwimmen scheitern…

  • 10:38 klingt doch gut, 5:14 hatte ick über die 180 auch schon lange nicht mehr. Am selben Tag habe ich die Hälfte der Distanz an der Müritz gemacht und am Sonntag kommt die zweite Hälfte im Grunewald dazu.
    In meiner Gewichtsklasse teilt man sich sowas lieber ein, aber mutiger Weise habe ich dazwischen nicht trainiert… na mal sehen.

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