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Cyclassics 2009: Platz 3 als Mannschaft – oder:…

…oder: Den Kader in seinem Lauf, halten weder Ochs noch Stroh auf.

Mit einer hinreißen Teamarbeit erkämpfte sich der ESK bei den diesjährigen Cyclassics in Hamburg den dritten Platz in der Mannschaftswertung. Trotz mehrerer erster Plätze in der Vergangenheit kann man dieses Ergebnis nicht hoch genug einschätzen. Zwei Kader kamen direkt aus dem Familienurlaub zum Rennen, und während Kemper, Staub und Wittemburg im Startblock A nach vorne schossen, musste unser vierter Wertungsfahrer Zeeske – zum ersten Mal dabei – aus Block C starten.

Beinahe hätte es die Heroen gegen Ende zerrissen und zerlegt,…

…doch die hohe Geschwindigkeit des Kaders verhinderte hier einen schweren Sturz, womit sich die Weisheit „Geschwindigkeit bringt Sicherheit“ abermals bestätigt fühlen darf.

Doch ich will Kemper zu Wort kommen lassen, der in eindrucksvoller Weise diese Schlüsselstelle des Renngeschehens aus seiner Sicht dokumentiert:

„Es ging durch Wedel und wir wussten, dass nun einige saftige Stiche folgen würden. Somit versuchten wir uns relativ weit vorn im Feld zu positionieren. Leider hatten alle diesen Plan und so ging es eng und hektisch zu. Strassenverengungen, scharfe Kurven und Kopfsteinpassagen folgten und würzten das Renngeschehen zusätzlich.

Und schon flog der vordere Teil des Feldes die letzte und steilste Passage des Kurses hoch. Staub und ich waren zu weit hinten und zogen im Hang an, doch als wir Nico erreichten hatte sich bereits eine Lücke von etwa 100 Meter aufgetan. Panisch zogen wir alle am Horn, denn nun ging es um die Teamwertung! Wir lösten uns aus dem Verfolgerfeld und Staub zog mächtig an. Mit deutlich über 45 km/h ballerten wir hinter dem Feld her. Ich befand mich hinter Nico an dritter Position, beruhigt dass Staub enormes Tempo anschlug. Wir die Irren knallten wir um die engen Kurven in Blankenese – die Reifen im Kantstein der Aussenkurve.

Als ich nach vorne blickte musste ich feststellen, dass wir uns dem Feld nur langsam näherten! Auch vorn wurde jetzt voll gefahren. Panisch durchzuckte mich der Gedanke, dass wir tatsächlich abgehängt werden könnten. Dann übernahm Nico und gab alles. Sowieso fuhr Nico ein bewundernswert kontrolliertes Rennen. Er war immer dort, wo ich gern gewesen wäre. Nico zog unseren kleinen Zug weiter an und als ich merkte, dass er eine Pause braucht versuchte ich im Wind mein Bestes. Mit maximaler Gechwinigkeit knallten wir um eine Linkskurve auf der Elbchaussee – ich nahm die Kurve so eng wie möglich – als ich einen Strohballen wie von Geisterhand kippen sah! „Himmelarschundzwirn…“ schoss es durch meinen blutleeren Kopf, da rammte ich das Teil schon mit dem Bein und wusste, dass er nun meinen geliebten Kameraden vor das Rad kippen würde. Hektisch blickte ich mich um – hinter mir verschwand Siggi Staub gerade in einer Wolke aus Stroh und Gras, aber er blieb auf dem Rad – ein Wunder!

Mit der Kraft der Verzweiflung schlossen wir dann schliesslich die Lücke und konnten somit unsere Mannschaftswertung retten.

Ich sage euch – intensiver habe ich ein Team noch nie erlebt! Das war einfach so klasse, wie wir – alle für einen und einer für alle – wieder nach vorn gefahren sind! Sehr motivierend und nachhaltig beeindruckend. Jungens – ich hab euch lieb.“

Dankeschön. Und hier noch in aller Kürze die Ergebnisse:

Platz Name Team Zeit km/h
49 » Staub Eisenschweinkader 03:47:03 41.67
62 » Kemper Eisenschweinkader 03:47:09 41.65
39 » Wittemburg Eisenschweinkader 03:46:56 41.69
171 » Zeeske Eisenschweinkader 03:53:57 40.44

Teamwertung: Platz 3. Glückwunsch an RG Uni Hamburg für den Sieg – dieses Jahr.

rb

3 Kommentare

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  • Beim Lesen dieser Zeilen fühle ich den Adrenalinstoß im Angesicht des doch so sicheren Sturzes über den Strohballen, meine Hände wollen sich um den schweißgetränkten Rennbügel krampfen, mein Verstand vollzieht das Gefühl nach, wenn in den Sekundenbruchteilen vor dem Aufprall das Großhirn eiskalt die Aufschlagstelle berechnet, während das Stammhirn noch Reflexe an den Körper dirigiert, um das Unmögliche doch noch möglich zu machen! Großes Glück, Jungs und großer Sport!

  • Herzlichen Glückwunsch zum dritten Platz in der Teamwertung!
    Bei uns hat es leider „nur“ zum vierten Platz gereicht.
    Euer Bericht spiegelt genau das wieder, wie ich das Rennen erlebt habe.
    Resümee: Wir waren alle gut unterwegs!!!

    Gruß von den Holsteiner Stahlwaden!

  • Hallo, am Montag 23.00 Uhr im NDR ein aufblitzendes ESK Triko gesehen, als die Reporter einen tagesschausprecher begleitetet- leider habe ich den Träger nicht erkannt, aber in den Massenaufnahmen waren wir nochmals vertreten.

    Michael

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