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L’Eroica 2008 – Didi A. Senftenberg exklusiv für IRN Berlin

IRN . Investigative Berichterstattung gehört bereits seit den frühen Anfängen seiner Karriere zu den Spezialgebieten von Didi A. Senftenberg:


Didi A. Sentenberg ermittelt vor Ort in Italien

Sensationell, wie er schon mit jungen Jahren die Werksspionage eines unbekannten Laubsägenherstellers in Vicenza/Italien aufdeckte, als dieser mittels ausgezeichneter Kontakte zu den italienischen Zollbeamten einen Musterkoffer einer japanischen Feinmetallmanufaktur in seine Hände brachte. Wenig später strukturierte Commendatore Tullio den Betrieb um und stellte fortan auf ausrangierten Drehbänken der maroden F.I.A.T. Automobilfaktur, Bauteile für die Zweiradindustrie her. Da die italienische Justiz nie auf Senftenbergs Erkenntnisse reagierte, klebt seitdem der Makel der Spionage, wie eine dunkle Dekorfolie an den Produkten von Commendatore Tullio.

Nun hat sich Didi A. Senftenberg – im Exklusivauftrag für IRN Berlin – erneut eines Falles angenommen, der kürzlich das internationale Radsportparkett erschütterte:

„Wurden durch das Amerikanische Team die Reifen der Deutschen Mannschaft manipuliert?“

Um die Zusammenhänge zu verstehen, muss man etwas weiter zurück schauen: Zunächst ist zu verzeichnen, dass Andrea Boggi, ein Italiener mit Schneid, sportlicher Fairness und ausgesprochen guten Qualitäten am Berg, vor dem diesjährigen Rennen spurlos verschwunden ist. Dieter Kemper bestätigte in einem Gespräch, dass Boggi mehrfach versucht habe, ihn im Vorfeld der Veranstaltung für einen Wechsel zu dem Osteuropäischen Reifenhersteller „Challenge“ zu begeistern (Boggi rollte bereits seit einigen Jahren auf den „Challenge“-Pneus)


Boggi und Kemper 2006 (Boggi bereits auf „Challenge XS“)


Altes Metall-Pneupressionsdruckvertil


Neues und leichteres Luftventilpatent (nach Seiberling)

Um die drei Ausfälle sicher zu stellen, nahm Seiberling zunächst Kontakt zu seinem italienischen Außenhandelspartner Lorenzo Pantaninni auf. Dieser wiederum kannte Didi Turgau und so fand Pantannini seinen Weg in die Deutsche Nationalmannschaft. Bis heute ist nicht eindeutig zu beweisen, ob Turgau mit Pantaninni gemeinsame Sache machte, aber folgende Indizien liegen vor:

1. Turgau schleuste neben Pantaninni auch noch die Rechte Hand von Frank Seiberling (Goodyear), den amerikanischen Nachwuchsrennfahrer Nic, the Crow from Crawley, in das deutsche Mannschaftsquartier ein.

2. Nic the Crow und Didi Turgau waren mit den neusten Gummiprodukten der „Goodyear Rubber and Tires Inc.“ ausgestattet.

3. Crow und Turgau starteten auf speziellen Reifen, die ihnen direkt vor dem Rennen Lorenzo Pantaninni zukommen lies. Diese Reifen waren zum einen mit hochmodernen Reflexionsstreifen an den Karkassen und zum anderen mit den neuen Sclaverand-Valves von Goodyear, ausgestattet.


Sclaverand-Valves des amerikanischen Herstellers Goodyear Inc. Goodyear wollte mit diesem Ventil den endgültigen Durchbruch in der internationalen Radsportszene schaffen

Folgt man dieser Indizienkette, mussten nun Turgau, Nic und Pantaninni nur noch dafür sorgen, dass Stelzenacker, Staub und Kemper das Ziel nie erreichen würden. Um die Sabotage an den Reifen der drei Deutschen Rennfahrer vornehmen zu können, hatte Pantaninni eine Reihe unterschiedlicher Adapter bei sich, die einen schleichenden Luftverlust der zu sabotierenden Pneus zur Folge hatten.


Sabotage Set 23a, Hersteller unbekannt, sichergestellt durch S. Staub

Siggi Staub konnte jedoch die Teile durch einen glücklichen Zufall sicherstellen und somit blieb den Saboteuren nur noch eine letzte Alternative: Die Ventileinsätze der Radsportkameraden mussten gelockert werden!

Doch dieser Plan wurde durch Kempers akribische Vorbereitung vereitelt. In letzter Sekunde, praktisch im Aufbruch zum Rennen, fasste er routiniert an die Ventileinsätze und schraubte sie fest. Schnell informierte er seinen Markenkameraden Staub und auch dieser diagnostizierte: Lockere Einsätze! Während Staub und Kemper ihr Gerät wieder in Ordnung brachten, lag Stelzenacker noch im Bett. Hart machte ihm der getrunkene Traubensaft zu schaffen und so stieg er geschunden, aber sorglos, als baldiges Opfer der amerikanischen Machenschaften auf sein SOMEC.

Doch wie sooft sollte sich der Radsport als schicksalhafter Prüfstein erweisen. Während Turgau und Nic the Crow mit sensationell blau flackernden Effekt-Ventilen ausgestattet, in die Dunkelheit aufbrachen, kam es, wie in dem Interview mit Robert Stelzenacker nachzulesen zu regelrechten Tragödien im italienischem Staub der Landstrassen.


Effektventile der amerikanischen Mannschaft

Stelzenacker zahlte Tribut für seine unzureichende Vorbereitung und konnte nur unter Einsatz der äußersten Reserven das amerikanische Team kontrollieren, doch Staub und Kemper meißelten unbeirrt ihre Spuren in die herbstliche Toskana und fuhren ein grundehrliches Rennen, so wie es sich die Paten der L`Eroica gewünscht hätten! Am Ende triumphierte „Challenge“, denn durch diese hervorragenden Qualitätsprodukte, die in sensiblen, stundenlangen Testreihen auf die Rahmen der Fahrer eingestellt wurden, konnten Staub und Kemper die Ehre der Deutschen Mannschaft behaupten. Es ist zu hoffen, dass die Veranstaltung von nun an ohne Intrigen, Skandale und Spionage ablaufen wird.

Didi A. Senftenberg für © IRN Berlin (Investigated Racing News Berlin)

menis

radfahrer

8 Kommentare

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  • Bravo, einfach sensationell! Nach dieser Aufdeckung könnte sich das jähe Karriereende von Turgau und seiner Mannschaft andeuten. Warten wir die Reaktionen der Weltpresse ab.

    Mich wundert einmal mehr, daß der Deutsche Didi A. Senftenberg seinerzeit nicht – in einem Betoneimer stehend – vom Grund des Lago Maggiore geborgen wurde, sondern weiter sein stichelndes Handwerk vollführt. Na ja, Commendatore Tullio ist eben ein Edelmann …

  • Sehr geehrter Herr D. Senftenberg,

    folgendes haben die Recherchen unseres Privatdetektives Josef Matula zum Fall „Gaiole“ ergeben:

    1. Die beiden Fahrer D. Turgau und N.Crowsen sind mit absoluter Sicherheit nicht mit amerikanischen Gummierzeugnissen der Marke „Goodyear Rubber and Tires Inc.“ in Italien gefahren.

    2. Sowohl D. Turgau, als auch N. Crowsen waren in Gaiole während der gesamten 205km auf deutschen Gummierzeugnissen der Marke „Schwalbe“ unterwegs. Eine Ehrenerklärung eines Nachfahren von Eugen und Willy Bohle liegt vor.

    3. Es handelt sich bei Nic Crowsen, besser bekannt als The Crow from Crawley, nachweislich um einen Engländer. Entsprechende Dokumente wurden im britischen Konsulat eingesehen, geprüft und Kopien notariel beglaubigt.

    4. Binnen einer Woche erwarten unsere Mandanten D. Turgau und N. Crowsen unter Androhung eines Ordnungsgeldes in Höhe von DM 500.000,- einen schriftlichen Widerruf der unwahren Behauptungen.

    Hochachtungsvoll

    Dr. Dieter Renz im Auftrag der Kanzlei Dr. Renz, Frankurt a.M.

  • Die Glaubwürdigkeit dieses Sänftenzwerg erscheint mir äußerst zweifelhaft. Schon sein von ihm glorifiziertes Erstlings-Machwerk über Campagnolos angebliche “Werksspionage” wurde seinerzeit restlos widerlegt. Aus dem Nachlass meines Großvaters liegt mir ein vergilbter Artikel aus der Gazzetta dello Sport vor, der unter dem Titel “BASTARDO SENFENBURG CONVINCUTO!“ klarstellt:

    1. Campagnolos Vater betrieb eine EisenwarenHANDLUNG, keine -Fertigung. 2. Die Schlitzaugen produzierten damals (und in den folgenden Jahrzehnten) lediglich Freilaufkränze, die im Übrigen der göttlichen Qualität der italienischen Firma Regina nicht das Wasser reichen konnten. 3. Der ominöse Musterkoffer konnte daher Tullios erste Erfindung, den Schnellspanner von 1930, gar nicht enthalten haben. 4. Ein gegen die Interessen des “Achsenmacht”-Bündnispartners Japan gerichtetes Fehlverhalten von Italiens Zollbeamten war erstens undenkbar und zweitens trotz intensiver Ermittlungen auch nicht nachzuweisen – ebenso wie alle übrigen von Semperquark aufgestellten Behauptungen. 5. Ein urplötzlich verstorbener Informant der Gazzetta soll Beweise besessen haben für eine fünfstellige Bank-Transaktion aus Japan zugunsten Sensenbergers. 6. Den ganzen Artikel zu übersetzen, verbietet das Jugendschutzgesetz – aufgrund der verwendenten Schimpfwörter…
    Dass die über jeden Zweifel erhabene italienische Justiz nie auf die verlogenen Anschuldigungen der ausländischen Schmieren-Journalie reagierte, versteht sich wohl von selbst!

    Wie der weitere Lauf der Geschichte zeigte, waren die Japaner technisch erst über 40 Jahre später in der Lage, Campagnolos Schnellspanner zu kopieren – zusammen mit anderen Komponenten, z.B. der bereits 1951 von Campagnolo erfundene Parallelogramm-Schaltung. In den 50ern beförderten auf der anderen Seite des Globus’ noch flinke gelbe Finger die Kette von Ritzel zu Ritzel!

  • Noch ein Nachschlag:
    Wer je selbst im kernledernen Rennsattel um einen Etappensieg gekämpft hat (oder auch nur gegen den Besenwagen), kann dieses wehleidige Nachkarten am grünen Tisch nur mit ungläubigem Kopfschütteln verfolgen! Wurde doch in den Anfangstagen des Radrennsports noch mit viel härteren Bandagen gekämpft: Reißnägel vor den Reifen der Konkurrenz, vergiftete Bidons und Juckpulver im feindlichen Sitzleder waren damals gängige Wettkampfpraxis. Dieser Senfgeberg bläht hier eine Nichtigkeit – die dem erfahrenen und ausgeschlafenen (!) Straßenkämpfer nie das Leben schwer machen dürfte, was die routiniert agierenden Sportkameraden Kemper und Staub ja bewiesen haben – zu einem Pseudo-Skandal auf. Und die unwissende Radsport-Anhängerschaft hängt natürlich mit sabbernden Unterlippen an den hingerotzten Zeilen dieses kommerzgesteuerten Schmierfinks!
    Arme Radsport-Berichterstattung, wie hast du dich seit Desgranges und Goddets Zeiten bloß verändert! Das echte Radsport-Publikum wünscht ergreifende Schilderungen über den Kampf des einsamen Mannes gegen die unwirtliche Natur und epische Gemälde des unendlichen Leidens unserer Heroen auf den gnadenlosen Schotterpfaden der toskanischen Eishölle, kein Korinthenkacker-Geschreibsel über unwichtige technische Begleitscharmützel. Noch macht die unerbittliche Landstraße den wahren Helden! Aber diese vermehrt um sich greifenden “Enthüllungsberichte” der Radsport-Journaile werden dem heroischen Zeitalter des Radrennsports über kurz oder lang noch das Grab schaufeln – am Ende wird gar der beherzte Griff in die Apotheke verboten sein…

  • Papperlapapp!

    Nun wollen wir mal einem Schnellspanner nicht zuviel Aufmersamkeit schenken und für Segafredos italienischen Vorfahren können wir nichts. Steifenbergs Recherchen sind – wie immer – punktgenau und dem moralischen Verfall der Radsportszene haben wir nur eines entgegen zusetzen: uns!

    Sportliche Grüße… D. Kemper

  • Bravo,Segafreddo!!!Sie schreiben mir aus der Seele. Staub, Stelzenacker und der große Kemper halten als die letzten ihrer Generation noch die Fahne für den wahren Radsport in Deutschland hoch. Der sogenannte Nachwuchs jammert dagegen von verlorener Glaubwürdigkeit, ohne einen blassen Schimmer von der wahren Größe der alten Helden zu haben.

  • Lieber Kemper, dein Schlusswort bringt es auf den Punkt: Über ganze Kerle wollen wir lesen und nicht über drittrangige Pfennigartikel. Der moralische Zerfall dagegen wird doch von Typen wie diesem Stenzengerb beschleunigt.

    Bezüglich meiner Vorfahren verstehe ich – auch wenn ich nur ein halber Italiener bin – aber keinen Spaß. Auch nicht, wenn Säuftenberg versucht, die Ehre eines Hochtechnologieunternehmens der Grande Nazione Italia zu besudeln! Eins lässt sich ja wohl nicht wegdiskutieren: Die geflügelten Komponenten aus bella Vicenza hatten bereits vier Jahrzehnte lang den heldenhaftesten Championi zu unzähligen Siegen verholfen, bevor die Schlitzaugen anfingen, billige Kopien davon wie sauer Bier zu verscherbeln.

    Und auch Kemper und Stelzenacker vollbrachten ihre Heldentaten nicht mit Teilen vom Ende der Welt, auch nicht mit solchen aus Großdeutschland (die ehrwürdigen Marke Sachs wäre doch auch eine gute Wahl gewesen), sondern mit Komponenten aus Tullios Edel-Manufaktur! (Staub dagegen fuhr anscheinend einen ganz merkwürdigen Materialmix). Wer den Sieg in der einzig relevanten “Königsklasse” von L’Eroica anstrebt, kommt an Campagnolo einfach nicht vorbei. Und das nicht nur, weil kaum noch Räder mit Nippon-Nippes existieren, die die gestrengen Anforderungen der Technischen Kommissäre erfüllen – alle längst vom Zahn der Zeit dahingerafft…

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