Home » News » 2008’er Walther-von-der-Vogelweide-Gedächtniscup in den Kanonenbergen

2008’er Walther-von-der-Vogelweide-Gedächtniscup in den Kanonenbergen

Jetzt haben sie es schon wieder gemacht. Zum ich weiß nicht wievielten Male startete am vergangenen Wochenende der interne „Walther-von-der-Vogelweide-Gedächtniscup“ kurz W.v.d.V.G.C.. Eine Rennsportveranstaltung, bei der es nicht nur auf hohe Endgeschwindigkeiten beim Durchfahren des selektiven Kurses ankommt, sondern auch um ein hohes Stehvermögen bei den pro Runde zu absolvierenden Trinkstopps. Für all Jene, welche es der Fachpresse noch nicht entnommen haben, besteht ein komplettes Rennen immer aus 6 zu fahrenden Runden. Diese Zahl resultiert aus der, von der jeweiligen Rennleitung zur Verfügung zu stellenden, Wegzehrung in Form eines handlichen Sixpacks (in Fachkreisen auch als „Träger“ oder „Herrenhandtasche“ bekannt).


Die Spannung vor dem Start ist zu greifen!


Letzte Einweisung durch die WA

Kaum ertönte das Startsignal begaben sich die Aktiven zu ihren Sixpacks, entnahmen die erste Flasche, öffneten und leerten diese (was von der Wettkampfaufsicht streng kontrolliert wurde). Erst nach vollständiger Leerung der Flasche, ging es auf den Kurs. Ein verschlungenes Etwas, welches von Runde zu Runde schwerer zu durchschauen und zu keinem Zeitpunkt zu begreifen war. Um Verlusten an Rennfahrern vorzubeugen, hatte die Rennleitung* hervorragende Arbeit geleistet. Überall, wo bei unaufmerksamer Fahrt die Strecke hätte verlassen werden können, war deren Verlauf aufs Genaueste mittels Absperrband trassiert.
Sicher haben es die hellen Köpfchen unter den Lesern bereits erraten, aber dieser Ablauf von Flasche nehmen, öffnen, leeren, nächste Runde wiederholte sich exakt 6 Mal, bis der Sieger feststand. Na ja, nicht ganz, zumindest mir war bereits vor der ersten Runde klar, wer auch diesmal das Rennen dominieren sollte. stürzte sich bereits in die erste Runde, als der Großteil des Fahrerfeldes gerade mal die frisch geöffnete Flasche an die Lippen setzte. Und so kam, was kommen musste. J-Coop fuhr unangefochten ein einsames Rennen. Ein weiteres Mal verbuchte er auf diese Art und Weise einen klassischen Start-Ziel-Sieg. Die Spannung wurde jedoch aufrechterhalten durch den formidablen Kampf von und Boerge um die Plätze 2 und 3, wobei Twobeers zum Schluss das bessere Ende für sich hatte. Uneingeschränkter Respekt aber an dieser Stelle für Boerge, wies er doch Leistungsträger – gerade auch in den Spezialdisziplinen wie Trinken und betrunken Rad fahren – wie bspw. Rob (auch bekannt als Robert Stelzenacker, der toskanische Titan) oder Carl (den Trinker aus Friedrichshain) klar in ihre Schranken. Inwieweit hier die persönliche Beziehung des Boerge zu einem Mitglied der Wettkampfleitung und eventuell vorhandene spezielle Streckenkenntnisse eine Rolle spielten entzieht sich der Kenntnis des Chronisten.

Leider ging meine Renntaktik auch in der diesjährigen Ausgabe nicht auf. Monatelange Vorbereitung zahlt sich eben nicht immer aus. Aber auch nächstes Jahr werde ich wieder antreten, steter Tropfen höhlt den Stein. Und irgendwann wird es klappen: Sorgfältiges Trinken, umsichtiges und überlegtes Fahren, verbunden mit der Hoffnung, dass alle anderen Athleten stürzen und auf diese Weise auf der Strecke bleiben. Meine Zeit kommt, verlasst Euch drauf!


Auch in der Nachbereitung werden durch die Aktiven keine Fehler gemacht

Zu guter Letzt möchte ich hier noch der Wettkampfleitung meinen tief empfundenen Dank für die perfekte Ausrichtung der aktuellen Veranstaltung übermitteln. Als offizielle Siegerinnen des letztjährigen Wettbewerbes in der schönen Havelstadt Werder galt es für S-Punkt und Jen als Veranstalter in diesem Jahr die von Jahr zu Jahr ein Stück höher liegende Messlatte im Ranking der Ausrichter zu überspringen, was die beiden aber ohne Frage mit Bravour gemacht haben. Nächstes Jahr ist nun wieder J-Coop dran, uns mit einer schönen Strecke und einem gelungenen Rahmenprogramm zu erfreuen. Aber wer sich an die Veranstaltung 2006 in den Potsdamer Ravensbergen erinnert, wird wissen, dass die Hoffnungen auf ein weiteres Highlight im unsterblichen ESK W.v.d.V.G.C. nicht unberechtigt sind.


Unbestechliche Wettkampfrichter


Im Körper des Feindes 😉

Ach ja, fast hätte ich es ja vergessen. Es gibt im Jahr genau zwei Möglichkeiten, Mitglied im ESK zu werden. Da ist zum einen der legendäre Harzsturm, welcher seit 2002 immer am Himmelfahrtswochenende stattfindet und zum Anderen eben der W.v.d.V.G.C.. Zum Harzsturm gab es diesjährig keine Aufnahmen, um so höher kann und muss bewertet werden, dass Twobeers ab sofort als Mitglied des unsterblichen Eisenschweinkaders gilt. Herzlichen Glückwunsch auch noch mal an dieser Stelle von mir.


Der Sieger 2008!


Wir haben fertig.

Weitere Bilder: KlickKlack!

9 Kommentare

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

  • Hervorragenden Zusammenfassung der Ereignisse, mein lieber Freund.
    Ich bin mir nach wie vor nicht sicher, ob da alles mit rechten Dingen zugegangen ist.
    Ein völlig entfesselter Boerge auf Platz 3 – in der zweiten Runde war er nur kurz vor mir. Und nicht zuletzt der rasende PDA, der vor dem Rennen behauptete, seit Monaten nicht mehr auf dem Rad gewesen zu sein – auf Platz vier ist er gelandet, glaube ich. Die Jungs waren einfach nicht zu halten!

  • Für mich war es ein ernüchternder Tag – auch wenn das nicht auf die Menge an konsumiertem Bier bezogen ist. Aber gleichzeitig war es ein wundervoller Tag. Wie kaum anders zu erwarten war die Organisation perfekt, die Laune war formidabel. Für die kleine Boshaftigkeit mit dem Eierlikör (und insbesondere dem dazugehörenden Schokoladenbecherchen) muss man sich aber in meinen Augen noch eine passende Revenge einfallen lassen.

    Ernüchternd war für mich der Rennverlauf, dachte ich doch derzeit ganz gut im Safte zu stehen. Aber so schnell wie J-Coop, Twobeers, Borge, Pda und Carl die Biere leerten, war an eine vordere Platzierung nicht zu denken. Und das, wo mich Staubi doch noch heiss machte mit der Ansage, ein Sieg beim WvdVGC wäre mehr Wert als ein Sieg bei der Tour. Es hat nicht sollen sein. Besonders Carls Tempo in der Trinkzone hat mich derart von den Socken gehauen, wie es der härteste Schnaps nicht vermag!

    Für immer in Erinnerung blieben wird mir aber der Moment, in dem ich im Fahren auf mein Fahrrad gekotzt habe. Nicht das ich ernstlich betrunken gewesen wäre, es hatte sich nach dem Anstieg einfach soviel Kohlensäure im Verdauungstrakt angesammelt, dass sich das große Bäuerchen zu einem anständigen Reiern entwickelte. Dem Umstand, dass ich mich in einem Rennen befand, war es verschuldet, dass ich nicht etwa anhielt, sondern beim Kotzen standhaft weiterpedalierte und geradewegs über Oberrohr und Vorbau seierte. Das so verloren gegangene Bier wurde im Übrigen im Nachhinein zusätzlich zu den vorgeschriebenen sechs Bieren zugeführt.

    Fest zu halten bleibt, dass glücklicherweise alle gesund beglieben sind, niemand den Spreetunnel hinabstürtzte und wir nach dem Rennen noch ein paar schöne Stunden im Bräustübl zubrachten.

    Danke ESK.

  • Mein erstes Mal beim WvdVGC

    Für den 25. Oktober wurde zum WvdVGC gerufen und auch mich erreichte dieser Ruf. Da dieser Cup meine beiden Lieblingszeitvertreibe vereint, war eine Teilnahme für mich Pflicht. Also wurde die Kette geölt und los geht´s durch die Stadt Richtung Müggelheim. Unterwegs werden Rifli und Boerge in den Konvoi aufgenommen. Am Ufer der Rummelsburger Bucht geht es über zwei Stufen nach unten, meine Kette fällt nach innen, ich trete ins leere und lande im Schotter. Ein guter Anfang, noch bin ich ja nüchtern…

    Pünktlich vor 14:00 wird der vereinbarte Stellplatz erreicht, erste Verlustmeldungen werden ausgegeben (Icke hat keine passenden Schuhe fürs Pedalsystem). Bierfassen für jeder-mann, einige haben Rucksäcke, andere nehmen den Sixpack in eine Hand. Anfänglich kann man einhändig ganz gut fahren, als es aber unbefestigt bergauf geht zeigen sich die Nachtei-le der Taktik. So schiebt eine größere Abordnung des ESK eine kaum erkennbare Anhöhe hinauf, Bilder dürfen von diesem Teil nicht gemacht werden. Der Startplatz wird erreicht, die Strecke ist schon mit Flatterband dekoriert. Ein jeder versucht, seinen Trinkvorrat strategisch zu platzieren, Jacken werden abgestriffen, Rifli möchte eine Feststellung seiner Identität im Wald durch eine Gesichtsverhüllung verhindern. Die Einführungsrunde birgt auch eine Schiebepassage, hier ist für das Rennen Abstand zum Vordermann geboten.

    Jetzt die Startvorbereitung: es werden Schokoladenbecher mit Eierlikör gefüllt! Erst den Eier-likör samt Becher vertilgen, dann das erste Bier (Wernesgrüner) trinken und dann darf man aufs Rad. Derek hat seinen Sixpack vergessen und bekommt Mecker und Ersatz von den Ausrichtern. Während die meisten Teilnehmer noch die Flaschen klingen lassen, sich zu-prosten und lachen, hat JCOOP schon die Strecke in Angriff genommen. Kurz höre ich noch, dass die beiden führenden jeder Runde als Belohnung einen weiteren Eierlikör bekommen, dann stürze ich JCOOP hinterher. Ich habe ihn in Sichtweite, ein auf dem Gipfel eines An-stieges querliegender Baumstamm von mindestens 30cm Durchmesser wird von ihm einfach im Sattel genommen. Ich entscheide mich an dieser Stelle für eine Tragepassage und errei-che JCOOP wieder in der Labezone. Dort wird ihm neben dem Eierlikör auch noch eine süße Speckmaus gereicht, ich darf es bei einem Eierlikör belassen. Nachdem alles vertilgt ist (und das Bier auch noch), geht´s wieder aufs Rad. Die Schokobecher sind so hart wegen der Käl-te, das ich noch ewig Schokosplitter im Mund habe. Da ich gewisse Aversionen gegen Eierli-kör hege, verändere ich die Taktik und lasse PDA vor. Soll der doch die Kalorienbombem schlucken! Doch nach einer Runde hat sich das Regelwerk schon wieder geändert, der zwei-te muß keinen Eierlikör mehr trinken, irgendwie muß jeder mal. Mir scheint, als würden eini-ge Mitstreiter das Tempo beim Trinken rausnehmen, egal. Nach Runde 5 wird mir ein Regel-verstoß vorgeworfen und mit 3 Eierlikör geahndet. Ich kann die gestrengen Schiedsrichter auf 2 runterhandeln, muß mir allerdings ein halbes Bier borgen, um alles runterzuspülen. Mittlerweile wird munter überrundet, einige haben noch beachtliche Biervorräte und klagen darüber, dass „heute nichts geht“. Die Abfahrten gelingen immer angstfreier, die Anstiege schmerzen nicht mehr. Endlich geschafft. Erstmal ein Bier! Glückwunsch an JCOOP für den Durchmarsch. Ob alle Teilnehmer die geforderte Rundenzahl absolvieren oder nur das Bier trinken, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Der Tag endet nach Abgabe des Leergutes im Bräustübl der Berliner Bürger Bräu. Dort konnten einige Unterschriften unter eine Verpflichtungserklärung für ein Langstreckenprojekt im nächsten Jahr eingetrieben werden.

    Schön wars!

    Twobeers

  • Ick glaube PDA, so wie er mich in der 6 oder 5 Runde seinen 4 Platz übernehmen und mit Börge um den 3 Platz kämpfen ließ könnte es schon sein das er 2 Monate nichts getan hat. 1en Eierlikör kurz vor Schluß ließ die gestrenge Schiedrichterin aber nur Haarscharf an einem Fernsehverbot vorbeischrammen. Na dann bis nächstes Jahr, mit richtigen Schuhen, in GERA?!?!?

  • danke esk, danke rob, äh herr stelzenacker. ich habe schon lange nicht mehr so herzhaft gelacht. halt, stimmt nicht. die ganze l’eroica berichterstattung hat mich auch sehr erheitert.

    […] standhaft weiterpedalierte und geradewegs über Oberrohr und Vorbau seierte […]

    ganz großer radspocht!

  • Scheint fast so, als ob Ihr Spaß hattet. An den Sturztrunkqualitäten eines Herrn Jakopp haben sich schon andere Trinker mit Radsportproblem die Zähne ausgebissen… Wenn ich da ans letzte Jahr denke…

  • Ihr seid ja so geile Säue! Super Berichte, harte Bilder – Carl, du schummelst dich aber auch immer prominent ins Bild – und herzlichen Glückwunsch an den Sieger! Bis bald… menis

  • Herzlichen Dank an den Oberst für die hervorragende Zusammenfassung der Ereignisse, denen ich noch einige Ergänzungen hinzufügen möchte.

    1. DANKE an alle für das zahlreiche Erscheinen, die gute Laune und vor allem für den Kampfgeist der sowohl in der Radfahr- als auch der Saufdisziplin gezeigt wurde. Schließlich ist der W.v.d.V.G.C. ja so was wie der Biathlon des Eisenschweinkaders in seinen Kernkompetenzen. Dabei wurde die einsame Klasse des Kaders in diesen beiden Disziplinen eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
    2. DANKE besonders auch an die Icke-Kinder für ihren unermüdlichen Einsatz im Namen eines gerechten Wettkampfes und das kreativ-lyrische, pompom-schwingende Anfeuern („Eins, Zwei, Drei, Bier!“).
    3. Möchte ich jeden Verdacht der Schiebung bezüglich des Drittplatzierten weit von mir weisen: PDa und Rob fuhren in den ersten Runden tatsächlich noch mit um den dritten Platz (insbesondere PDas Leistung sei hier hervorgehoben), doch haben diese beiden Kader dann ihre Zeit mit der Bespaßung des eigenen Nachwuchs oder dem Wiederkäuen des in Bier eingeweichten Frühstücks verbracht, während sich Boerge weiter auf trinken und fahren konzentrierte.

    Dass die anderen, noch vor dem Start als fitte und trinkfeste Aspiranten gehandelten Kader nicht die für den 3. Platz erforderliche Leistung brachten – nun ja. Ampel raucht einfach mal zu viel, Rifli schien unter seiner Fruchtbarkeitsmaske unter Sauerstoffmangel zu leiden, Siggi Staub hat in Gaiole wohl nur die Radfahr- aber nicht seine Trinkfähigkeiten verbessert, El hatte einen Kettendefekt in der Sandkuhle etc. pp. So hat sich mein Mann seinen 3. Platz ehrlich und einzig durch eine dem ganzen Rest des Feldes überlegenere Leistung erkämpft.

    4. Glückwünsche nochmals an den Sieger, der das Feld ab der ersten Runde dominierte!

    Schön war’s!

Archiv

Archive

Folgt uns auf