robTag 3: Leutkircher Hütte – Neuhornbachhaus
Auf der Leutkircher Hütte scheinen Radfahrer eher eine Ausnahme zu sein. Der Hüttenwirt sprach mich an und errinnerte sich sogar noch an Rikmans und meine Übernachtung dort vor vier Jahren. Einer der Wandersleute nannte mein Rad aufgund der Starrgabel „Schinderbock“. Nungut, dann fahre ich eben einen Schinderbock. Immer wenn es mich in der Folgezeit auf den Abfahrten durchschüttelte oder ich mich am Berg mit den acht Gängen hinaufquälte ging mir das Wort nicht mehr aus dem Sinn.
An diesem Tag hatte ich es nicht sehr eilig, so baute ich unterwegs den ein oder anderen schönen Schlenker ein. Als letztes wartete der Anstieg zum Neuhornbachhaus auf mich. Rikman und ich sind auf unserer Alpentour vor vier Jahren dort schon einmal hoch (jedoch mehr geschoben als gefahren) und ich wollte diesmal sehen, ob es mit sieben Gängen mehr besser gelingen sollte. Der breite Schotterweg hinauf im Tal des Schreckensbach ist enorm steil. Die ersten 400 höhenmeter prügelte ich meinen Schinderbock noch fahren hinauf. Mehrmals jedoch musste ich anhalten und kurz Luft schnappen. Es war eine Qual. Die nächsten 400 Höhenmeter musste ich komplett schieben. Ein unmenschliches Stück Steigung. Und ich hatte mir vorher doch glatt gedacht, diesmal durchfahren zu können. So genoss in bei knallender Sonne die Ausblicke und wünschte mir die Hütte herbei. Ich habe den Anstieg zu meiner persönlichen Allzeit-Herausforderung auferkoren. Gerne würde ich ihn wieder probieren, wenn ich meine Kondition besser ist und meine Beine mehr im Saft stehen. Außerdem sollte ich nicht wieder den Fehler machen und die nur 1,8″ schmalen Nobby Nics mit 4bar drauf lassen. 2,35er Fat Albert mit 2bar bieten auf dem losen Schotter doch deutlich mehr Grip.
Zufrieden nach dem Tag auf dem Schinderbock genoss ich die Aussicht auf die Berge bei einem Hefeweizen auf der Sonnenterrasse.
Alles andere kurz in Bildern:
Morgendlicher Blick zurück zur Leutkricher Hütte.
Der Körbersee bei Schröcken.
Mittägliche Brotmahlzeit mit Alpenkäse und Hopfenkaltschale.
Biker-Feierabend.
Leutkircher Hütte – Steeg – Warth – Salzweg nach Schröcken – Körbersee – Schoppenau – Neuhornbachhaus — ca. 70km und 1700 hm
(Fortsetzung Seite vier)
Toni
jockel
twobeers
Ampelhasser
Boerge
Sehr schön Herr Robsen,
ich wäre wirklich gerne mitgefahren, aber erstens hatte ich einen anderen Plan und zweitens wurde dieser auch noch jäh zerstört…
Ich bin heilfroh wenn das mit der Toskana klappt!!!
dd
Super Rob!
Falls du im nächsten Sommer nochmal sowas vorhast, sag bitte rechtzeitig bescheid. Dann hebe ich mir eine Woche Urlaub dafür auf.
Rob,
macht es mir nach, sagen mir die Bilder und deine niedergeschriebenen Zeilen.
Sehr schön…
frenk
Hier schreibt ein echter Abenteurer, Schinderhannes und Reisefotograf!
Danke Rob für den schönen Bericht – da weiß man sofort, was man dies Jahr nicht geschafft hat…
Auch wenn ich weiß, daß ich mehr Gänge am Rad hätte, wäre ich kaum in der Lage zu folgen. Denn nicht jeder hat soviel Bumms in den Beinen, daß die Kurbel nachgibt…
Twobeers
Mein lieber Freund Rob!
Eine schöne Geschichte hast Du da aufgeschrieben und auch das Bildmaterial ist – wie nicht anders gewohnt – über jeden Zweifel erhaben. Danke für diesen Beitrag.
Übrigens auch sehr schön, wie Du über das Thema „Der Mensch als nichtswürdiger Wurm in der übermächtigen und bisweilen feindseeligen Natur“ reflektierst. Sehr schön das. Nur einen Wunsch hätte ich noch: Das Du es einmal rechtzeitig aus dem Bett schaffst, um eine gemeinsame Tour zu fahren. Das wäre aber wahrscheinlich schon mehr, als ich auf meine alten Tage erhoffen kann…
Schöner Bericht und auch wenn ich eher der Freund von unsupported-Touren bin, glaube ich, daß man die Alpen wohl vor allem so, wie Du es gemacht hast, erkunden sollte.
Der Bruch der Kurbel macht mir nur etwas Sorgen. Wie lange hätte die gehalten, wenn man dann doch das eine oder andere Kilo schwerer wäre. Naja, Kult eben, oder so.
stw
„Naja, Kult eben, oder so.
nein nein, die alu-syncros ist alles andere als kult und wird schon seit jeher wegen ihrer bruchanfälligkeit geschmäht. in nichts zu vergleichen mit dem kultigen stahlrohren.
danke leute, rob :]
danke einmal mehr für deine zeilen lieber rob 🙂 berge sind schon was schönes…
grüße coffee
Kopfkino vom Feinsten. Danke, Robsen!
Rob, Gott sei dank bist du wenn auch leichter so viel fitter als ich, ich hoffe meine Kurbel hält meinen weichen Antritt noch ein wenig aus.
Dank für die Bilder, ich hatte auch schon wieder die Karte von da unten in der Hand.
Der unbekannte war dann wohl ich.