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Berliner Meister an der Bergstraße

Während anderswo auf der Welt ein Sack Reis umfällt oder ne Brühwurst verbrüht, ergab sich für den Berliner Meister Rob die Gelegenheit am Bergzeitfahren im hessischen Darmstadt teilzunehmen. Die zweite Frankenstein-Trophy sollte nicht nur unter den Teilnehmern das Blut gefrieren lassen. Auch Freunde und Teammitglieder mußten, durften oder wollten sich den mörderischen Strapazen der 2800m langen Strecke mit ihren unmenschlichen 220 Höhenmeter stellen.


Als Anfahrt wurde die berüchtigte B3 zwischen Frankfurt und Darmstadt gewählt. Konstant wurde zu früher und frischer Morgenstunde ein 30er Zacken abgespult, um rechtzeitig den Startplatz am Fuße der Burg Frankenstein zu erreichen. Nach 75 Minuten Fahrzeit bei Wind von vorne wurde der südliche Darmstädter Stadtteil Eberstadt begrüßt. Schnell wurde dem Berliner Meister noch ein zweites Frühstück in Form von Schokolade gereicht, ehe man sich zur Einschreibung begab.

An dieser Stelle mußten erst einmal einige unumgängliche Arbeiten am Wettkampfgerät abgeleistet werden. Der geringen Beinlänge des Athleten wurde die Sattelhöhe entsprechend angepaßt. Zum Glück sind solche Arbeiten entgegen mancher Spötter für Teamgeist Eule kein Problem.

Erst etwas skeptisch…

Doch dann klappts…

Nach den technischen Leistungen von Don Eule durfte dieser wegen eines nicht völlig auskurierten Infekts auf einen Start beim Bergzeitfahren verzichten. Statt dessen war es ihm vergönnt mit dem 15kg schweren Giant-Classic-Renner von Nic die Strecke abzufahren. Zuerst war das inklusive 10kg Messangerbag auf dem Rücken noch ganz lustig.

Der Spaßfaktor ließ bei einer Übersetzung von 42:23 jedoch zusehends nach und auf den letzten Metern wurde lediglich gegen absteigen und schieben und die Überholung gekämpft (wohlgemerkt erfolgreich!)

Krampf und Kampf auf den letzten Metern…

Unterdessen standen der Berliner Meister Rob und Helfershelfer Nic bereits unten an der Startrampe. Als erster ging Nic auf die mittels Transponder gestoppte Hatz gegen die Uhr auf die Strecke.

3-2-1-und ab!

Wirklich entspannt sehen die Gesichter bei Zeitfahren nie aus, aber was den Teilnehmern am heutigen Tag im Gesicht stand, sah schon ziemlich leident aus. Eventuell war dafür aber auch der latente Schlafmangel oder eine leichte Ebbelwoiüberdosis verantwortlich. In jedem Fall gab Nic auf den letzten Metern alles, wie unschwer zu erkennen ist.

Als letzter der drei Recken ging nun der Geheimfavorit Rob im Trikot des Berliner Meisters an den Start. Hat die Burg Frankenstein doch locker die doppelte Höhe des Berliner Teufelsberges, sollte sie eigentlich kein Problem darstellen. Die letzten Wochen verbrachte der aufstrebende Berliner im Höhentrainigslager im Bergischen Land. Es sollten demnach genug rote und weiße Blutkörperchen den Sauerstoff in alle wichtigen Körperregionen transportieren.
Am Start:

Und ab!

Geschmeidig gleitet der federleichte Berliner mit seinen 29kg Körpergewicht und 1,5% Körperfettanteil die ersten Meter hoch. An den ersten beiden Zwischenzeiten liegt er auf einem aussichtsreichen 14.Platz in Reichweite der Podiumsplätze.

Wiegetritt rechts – Wiegetritt links

Doch auf den letzten Metern mußte Rob dem hohen Anfangstempo und dem mangelhaften Gewicht von Eules Stahlross Tribut zollen. Folge waren eine Abnahme der Trittfrequenz bei proportionaler Zunahme der Fahrtzeit.


Trotzdem ist dem Berliner ein großes Lob sicher, sein 23.Platz bei nicht exakter Zielmessung (Stopp per Hand) innerhalb einer Sekunde mit Platz 20 zeigt sein Potential. Die drei erstplatzierten mit Zeiten unter 8 Minuten fahren galaktisch wie von einem anderen Stern. Aber mit etwas optimiertem Material und einer gesundheitlich besseren Ausgangslage sind Zeiten unter 9 Minuten in der Zukunft sicher möglich und hätten zum einer Platzierung unter den ersten 15 Fahrern gereicht.

Ergebnistableau:

!!!Für die Bilder danke ich den Fotografen der RSG Citybike Darmstadt!!!

darkdesigner

6 Kommentare

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  • Ja und nun? Ist dem „Berliner Meister“ der Stift aus der Hand gefallen. Wie lange noch muss man auf weitere Berichte aus der Fremde warten. Hat er schlussendlich doch noch Gefallen gefunden am Bergischen Land?

    Dir Darki danke ich aber auf alle Fälle. Rob kann froh sein, einen so begnadeten Berichterstatter auf seiner Seite zu haben. Ich würde mir so was auch wünschen.

  • Dem Seitenhieb von, wie nicht anders zu erwarten, Jockel, muss ich entgegensetzen, dass ich heute abend vorhatte, die heute brandfrisch veröffentlichten Ergebnisse in Schrift und Reim zu bringen. Darkdesigner ist mir da leider zuvor gekommen. Aber was heisst leider, unsere Eule hat das natürlich vortrefflich gemeistert. ich danke ihm für die netten Zeilen und das Raussuchen der Bebilderung.

    Es war eine witzige Spontanaktion, dieses Bergzeitfahren. Ansich genau das richtige für meinen Geschmack. Dennoch ist das Ergebnis nicht zufriedenstellend – jedenfalls wenn man die Vorgeschichte nicht kennt: auch ein Berliner Meister kann mal außer Form sein. Die Rennvorbereitung war äußerst ungünstig, weswegen die ungenügende Platzierung zu relativieren ist :]

    Der Kurzbesuch in Krankfurt war mir möglich geworden, weil ich die Rückfahrt von der Eurobike am Bodensee so orgainieren konnte, dass mich meine Mitfahrgelegenheit IBC-Thomas am Samstagmittag in Mainz ablieferte und ich folglich nur noch mit der S-Bahn in die Mainmetropole hüpfen musste. Die Tage auf der Eurobike zuvor waren recht anstrengend, am liebsten hätte ich das Wochenede durchgeschlafen um mich zu erholen. Nischt da! Zunächst versorgte mich Eule mit einer gehörigen Portion Stadtkenntnis auf einer längeren Rundfahrt direkt weg vom Bahnhof. Am Abend ging es sodann ab in die Stammäpplerkneipe. Es wurde tief ins Glas geschaut und die Planung das Bergzeitfahrens wurde konkreter.

    Zu meinem Nachteil unterschätzte ich die Wirkung des Apfelweines – aber weniger für den Kopf, sondern eher auf die Verdauung! Zudem garnierte ich das ganze mit einer gehörigen Portion Sauerkraut. Folglich sass ich zwei Mal eine Viertelstunde auf dem Klo der Kneipe um meinen Darm mal komplett durchzublasen. Leicht bedüselt ging es irgendwann mit leeren Magen ins Bett.

    Trotz der nächtlichen Bauarbeiten an der Elektrischen (Tram) unter meinem Fenster schlief ich ganz gut, wäre aber niemals nie nich aufgestanden, hätte Eule mich nicht geweckt. Gott war ich im Arsch! In der Kürze der Zeit gabs auf meinen leeren Magen nur ein kleines Brötchen und dann gings ab zu Nic. Ich konnte Nic’s altes Gaint-Rennrad nehmen. Auf den 50km nach Darmstadt fühlte ich mich äußerst unwohl auf dem Rad, es lief einfach beschissen und ich hatte null kommo null Lust auch nur einen Meter weiterzufahren. Aber ich konnte Darki nicht enttäuschen!

    Am Startpunkt angekommen übernahm ich Darkis Renner, da dieser über Clickpedalen verfügte. Ich muss wie ein Clown ausgesehen haben: viel zu großes Rad, viel zu kleiner Helm (geliehen), viel zu große Radhose (XL). Wie gerne wäre ich mit meinem eigenen Renner und in guter konditioneller Verfassung an den Start gegangen. Aber es half nichts, nun war ich halt hier.
    Eine Berichtigung in der Reihenfolge sei mir gestattet: ich startete vor Nic, nicht nach ihm. Das Bergzeitfahren ansich war ganz geil, auch wenn ich mich mangels geringer Hirndurchblutung kaum mehr daran erinnern kann. Leider nahm ich etwa zehn Meter vor der Ziellinie das Tempo raus, entsprechend der engen Endplatzierung kostete mich das 3 Plätze. Ich bin mir aber zudem sicher, dass bei besser Form auch eine merklich bessere Zeit drin gewesen wäre. Aber wollen wir uns nicht beklagen, es war schon eine tolle Sache.

    Die Rückfahrt gestaltete sich für mich sehr anstrengend. Oft musste ich aus dem Windschatten von Nic und Darki reissen lassen, auch den Ortsschildsprint Frankfurt konnte ich mir leider nur aus sicherer Entfernung ansehen. Ich war total platt. Nachdem Darki und ich zu Hause waren, blieb nur nich wenig Zeit für Entspannung und Duschen und dann musste ich auch schon zum Bahnhof hetzen. Darki schmierte mir noch zwei seiner unvergleichlichen belegten Brötchen und brachte mich netterweise zum Zug. Tja, das wars. Ich danke Nic und ganz besonders Darki für seine wiederholte Gastfreundschaft. Und ich gelobe Besserung.

    Hier gehts zur Liste der Platzierungen: farm2.static.flickr.com/1218/1322365725_e40bc447ab_o.gif

    Sodann, rob

  • Rob – du darfst nicht vergessen, dass Eule ein echter Fuchs ist, wenn es um eine kompromisslose Rennvorbereitung geht! Die einzige sinnvolle Alternative zu literweise Äppler und kiloweise Sauerkraut ist der gute alte Kräutereinlauf. Du hast somit sicher 10-15 Kilo in der Gaststätte gelassen und bist somit federleicht an den Start gerollt. Schliesslich spielt eine kohlenhydratreiche Ernährung erst jenseits einer Renndauer von etwa 45-60 Minuten eine Rolle. Hut ab… menis

  • Schliesslich spielt eine kohlenhydratreiche Ernährung erst jenseits einer Renndauer von etwa 45-60 Minuten eine Rolle.

    mag sein. du darfst aber nicht außer acht lassen, dass wir vorher noch die 50km von frankfurt zum startort wie die begasten abgespult haben. 😉

    @yo: ich dachte, ich hätte mich während darkis aufenthalt in berlin anfang des jahres bereits an äppler konditioniert. aber die sauerkrautkombination war halt neu, hehe.

    rb

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