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Rund um die Sengbachtalsperre

Für mich als Kletterer hat die neue und ungewohnte Umgebung des Bergischen Landes natürlich einen Vorteil: Berge. Auf meinem (fast) täglichen Arbeitsweg komme ich schon immer in den Genuss von über 600hm, am Sonnabend hatte ich mir aber vorgenommen auch abseits des Asphalts die Gegend zu erkunden. Der allwöchentliche IBC-Treff aus dem zugehörigen Regionalforum startete mir mit 0830 etwas zu früh, also machte ich mich am späteren Nachmittag allein auf Erkundungstour.


Müngstener Brücke (klicken für groß!)

Von Remscheid aus geht es in alle Richtungen bergab, da die Stadt auf 360m Höhe auf einem Bergkamm liegt. Zunächst liess ich es also auf der Straße, später im Wald gut laufen. Erstes Ziel war die Müngstener Brücke, die höchste Eisenbahnbrücke Deutschland, welche 107 m hoch über der Wupper schwebt. Von dort ging es auf und ab an der Wupper entlang, dann steil hinauf in den Wald und wieder bergab nach Unterburg. In diesem netten Touristenstädtchen ging es wieder über die Wupper und im Anschluss steil bergan. Im allgemeinen ist das Relief hier recht steil, da komme ich mit meiner reduzierten Schaltung schon gut an meine Grenze.

Nächste Station war die Sengbachtalsperre. Nach einem weiteren kräftigen Anstieg eröffnete sich in meinem Rücken ein guter Blick auf das hochgelegene Remscheid.

Die Ausschilderung und Markierung der Wege lässt arg zu wünschen übrig und auch die 50.000er Kompasskarte kann bei diesem feingliedrigen Relief nicht allzu zufriedenstellend weiterhelfen, sodass ich immer etwas umherirre. Den Weg zur Talsperre habe ich dann doch gefunden. Zum Damm ging es auch endlich einmal bergab – irgendwie hatte ich die ganze lang das Gefühl, dass es nur bergan ging.


Sengbachtalsperre.

In vielen Kurven schlängelte ich mich überhalb des Stausees durch die Berge. Rechtsseitig des breiten Weges gab es zahlreiche Male die Möglichkeiten auf schmalem Pfad hoch und runter zu stechen.

Der Weg führte mich weg von der Talsperre wieder zurück gen Remscheid. Über etliche Hügel kämpfte ich mich nach Selscheid. Aufgrund der vorangeschrittenen Zeit musste ich auf weitere Schlenker verzichten. Die letzten Kilometer ging es nochmal standesgemäß durch das Hammertal bergauf nach Remscheid.


Das Risiko Skifahrern zu begegnen ist zu dieser Zeit gering, aber auch im Winter wird man hier wohl kaum mehr auf Bebretterte treffen (Klima hallo).

Die letzten Meter in die Innenstadt hoch waren nochmal richtig steil – so wie ich es mag. Nur das größte Ritzel hinten (23er) hätte ich gerne gebraucht, aber die Schaltung war nicht ordentlich eingestellt.
Diese erste Runde hat Hunger auf mehr gemacht. Die Landschaft ist sehr ansprechend, doch das Wegnetz ist recht unstrukturiert und die Ausschilderung mangelhaft. Das macht es nicht einfach. Aber vom Landesvermessungsamt NRW gibt es sehr gute 25.000er Karten, mit denen das Orientieren besser vonstatten gehen sollte.
Soviel zu den ersten Eindrücken aus Remscheid und Umgebung. Machtet jut!

5 Kommentare

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  • Herzlich willkommen im schönen Westen. Auch wenn man es nicht wirklich vermutet, aber trotz erheblicher Bevölkerungsdichte gibt es hier wirklich genug „Gegend“.

    Erkunde mal schön die Gegend um Remscheid, die habe ich nämlich bisher lediglich auf schmalen Reifen bereist. Wenn ich dann nach meinem Urlaub wieder im Lande bin komme ich mal da rauf zu einer netten Tour.

    Ich freu mich schon…

  • Für so eine Direkt-vor-der-Haustür-Runde finde ich, hört sich das doch richtig gut an.

    Allerdings möchte ich Dich bitte, nein eigentlich beknien, Deine ethnologisch-soziologischen Untersuchungen weiterzuführen und Dich Samstach früh aus dem Bett zu quälen, um mit den IBC-Fuzzies ne Runde zu drehen. Die von Dir an anderer Stelle veröffentlichten Ergebnisse Deiner ersten ethnologischen Feldstudie waren äußerst lesenswert und aufschlußreich. Da interessiert es sehr, wie der Volksstamm des gemeinen Remscheider Geländerradsportlers so drauf ist.

  • Rob, sei ehrlich, Du fühlst Dich dort nicht wohl, oder? Zwischen den Zeilen über die schicken Hügel und unendlichen Naturflure lese ich Verzweiflung und schmerzendes Heimweh heraus.

    Bei unserem nächsten SfdW machen wir eine Fotocollage aller Kader und schicken sie Dir für Deine schweren Stunden in der Ferne. Halt durch…

  • Lieber Rob,
    bitte entschuldige, dass ich erst jetzt auf Deine Zeilen reagiere. Aber Du weißt ja selbst, wie das ist, mit der Arbeit in der Fremde. Immer viel zu tun und kaum richtig Muße, alles richtig zu lesen. Doch so nach und nach erschließe ich mir die bereits zurück liegenden Texte.
    Wirklich sehr schön, Deine Abenteuer in und um Remscheid. Ein Blick auf die Karte lässt mir allerdings das Blut in den Adern gefrieren. Es grenzt an ein Wunder, dass bei einer solchen (Zer-)siedlungsdichte überhaupt noch frei lebende Bäume und Sträucher Platz finden. Ganz ehrlich: Ich möchte dort nicht tot überm Gartenzaun hängen und da könnte die Müngstener Brücke von mir aus doppelt so hoch sein. Trotzdem wünsche ich Dir eine schöne Zeit da unten. Denke immer an die treuen Kameraden und Kameradinnen, welche Du in der Heimat zurück gelassen hast, triff Dich auch mal mit Nauti und vergiss das Wiederkommen nicht!

    Übrigens, beim Lesen des Wikipedia-Eintrages zur Müngstener Brücke stieß ich auf Folgendes (Zitat):
    „Die Brücke war und ist Anziehungspunkt für Personen mit suizidalen Absichten. Unzählige Menschen sprangen von der Brücke bislang in den Tod.“
    Muss uns das zu Denken geben? Warum zieht es einen jungen Menschen, wie unseren Rob, in so eine gottverlassene Gegend? Bitte Rob, sag uns, dass da kein Zusammenhang besteht. Rob?

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