Season Opening around Mainhatten oder Pollentouren unter schweren Waffen

2.Mai, 600Uhr: Der Wecker klingelt, die Arbeit ruft, meine Beine sind schwer, der Kopf ist leer. Zwei Tage befinde ich mich sowohl physisch, wie auch psychisch in einem Zustand „schwarzes Loch“. Die Verletzung, das harte Training und die zwei Straßenrennen in den letzten 4 Wochen lassen meinen Körper nun Tribut zollen.

5.Mai, 1900, FFM-Dornbusch:
Zwei Mitfahrerinnnen wünschen sich eine nette Feierabendrunde, nicht zu schwer nicht zu leicht – eben etwas zum genießen nach der Arbeit. Ich hatte zwar schon einen Plan, allerdings läßt mich die sich schon neigende Sonne die Kilometer hier und da reduzieren. Zunächst geht es durch das Niddatal ans nordwestliche Stadtende. Über die jungen Feldbaukulturen, gelb blühende Rappsfelder warten die ersten 100 auf uns. Am markanten Turm von Weißkirchen vorbei weiter durch die Felder an den Waldrand des östlichen Taunuskamms, diesen erreichen wir dann zwischen Oberhöchstadt (Kronberg) und Stierstadt (Oberursel).

Nachdem zuvor die Wege meißtens asphaltiert waren, geht es jetzt nur noch über Waldwege. Der Untergrund wechselt von erdig zu schotteriger Unterlage und nachdem wir einen kleinen lieblichen Weiher mitten im Gehöz passiert haben, steig der Weg urplötzlich an. Es wartet eine Rampe von vielleicht knapp zwei Kilometern mit 150-200hm. Entspannt passe ich mich dem Tempo der Damen an und verschwende möglichst wenig Kraft, am nächsten Tag wartet schließlich Mischifix Erstbefahrung des Feldbergs. Nachdem die Emminghaushütte passiert wurde, steigt der Querweg zwischen Oberursel und Königstein nur noch leicht an. In Falkenstein geht wieder ein paar Meter bergab bevor die letzten Meter hinauf zur Burgruine angegangen werden.

Die letzte Rampe hat zwar nur 50hm, dafür aber beständig über 10%. Leider ist die Burgpforte bereits geschlossen und so müssen wir uns an einem benachbarten Aussichtspunkt mit dem Blick ins Rhein-Main Gebiet begnügen. Hinter uns verschwindet langsam die Sonne hinterm Taunuskamm und nur noch die Spitzen der Hochhäuser der Bankenmetropole bekommen die letzten Strahlen ab. Es wird Zeit den Rückweg anzutreten, zum Glück sind wir in unseren Breiten mit einer ausgiebigen Dämmerung gesegnet. Es geht einen verblockten, zum Teil sehr steilen Trail runter nach Königstein. Danach kurz über Asphalt bevor wir am Opelzoo, den Elchen „Gute Nacht“ sagend, weiter bergab ins Krontal knallen. Der Weg ist deutlich breiter und wesentlich schneller.

Im Krontal selbst wartet ein sehr schmaler und enger Trail entlang eines Rinnsals, traumhaft schön!!! Der Teil läßt sich mit Worten schwer beschreiben, einfach mal selbst fahren. Am Ende klettern wir wieder ein paar Meter bergauf, um möglichst wenige Schleifen mehr bis zum rettenden Biergarten absolvieren zu müssen. Nach Oberhöchstadt kommen wir nach Steinbach und ab da sind es über die Felder nur noch wenige Kilometer bis Frankfurt. Mittlerweile ist es fast komplett dunkel, aber dank meiner Streckenkenntnis schaffen wir es gerade noch zur Gartenschänke an der Ginnheimer Höhe.

Über uns leuchtet das Margenta des Fernmeldeturms eines Bonner Telekommunikationsunternehmens und wir können den Koch davon überzeugen uns noch etwas warmes zu Essen zu machen. Leckere Käsespätzle mit einem großen Salat und den obligatorischen Isogetränken gibt es dann doch noch. Bei lustigem Schnack endet diese Freitag-Feierabendrunde dann um kurz vor halb zwölf. Durch die mittlerweile frisch gewordene Luft rolle ich in freudiger Erwartung des nächsten Tages nach Hause.
Profil Freitag 5.Mai

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darkdesigner

5 Kommentare

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  • Meinen Neid hast Du auf jeden Fall in Bezug auf die leckeren Höhenmeter, mein lieber Eule! Aber das Zarte gegen das Harte auszutauschen – ich dachte, das hätten wir geklärt?! Schön, daß auch Dein Knie wieder mitzuspielen scheint, ich hatte schon Sorgen. Tja, wenn ich nochmal im Taunus wär’…

  • unglablich, tobias, was du so alles abspulst. vier tage, vier touren – dass du aber auch alles immer gleich so übertreiben musst. ein bisschen neidisch bin ich ja schon auf deine motivation, deinen biss, deine möglichkeiten rund um frankfurt.
    besonders die odenwaldquerung klingt großartig. 1350hm auf gut 45km – tolltolltoll.

    rob

  • DDEule – du bist ein mieser Streber, bist du! Immer wenn ich denke, dass ich ganz ok Meilen sammel, dann legst du derartig fett auf, das mir nur so die Augen beim lesen bluten. Schlimm allerdings, dass du mit zwei holden Damen auf Tour gehst und sich die Tour trotzdem so ließt, als ob du allein unterwegs gewesen wärst. Da ist doch noch was, oder? Bis bald, mein lieber… menis

  • @Robsen: Über die Motivation wundere ich mich auch immer selbst, aber ich denke immer morgen könnte der Golfstrom versiegen oder mir der berühmt-berüchtigte Dachziegel auf den Kopf fallen und dann geht es schon!

    @Menjies van der Mayden: Ich sammel vielleicht mehr Trainingsmeilen, dafür bist Du im Wettkampf immer meilenweit voraus!!! Ich muß halt mein mangelndes Talent sogut es geht mit hartem Training versuchen auszugeleichen.
    Bei den Damen handelt es sich um nette Bikerinnen, mehr gibt es nicht zu berichten, ich gebe ihnen mein „Ehrenwort“! Und zwei Tage später lag er tot in der Badewanne… 😉

  • h°i t°bi,

    sandplacke, 16:30. das knie hält.
    schnellerts, 17:05, das knie hält.
    bad könig , 12:37, das knie hält.

    dank 3 wetter OP …

    respekt! sehr nette touren, auch ob der damenbegleitung. schön, daß das knie hält!

    bis hoffentlich bald mal wieder
    t°m

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