Die offiziellen Berichte zur HEW Cyclassic 2005

von OnkelW

Nach einer unerwartet ruhigen Nacht machte ich mich am Samstag morgen auf den Weg, Rifli und Nautilus abzuholen. Kurz nach halb neun befanden wir uns dann auch schon auf dem Weg gen , wo wir uns gegen 1200 an der Akkreditierung treffen wollten. Der Plan wurde kurzfristig geändert und direkt zum Hauptquartier in Eppendorf gefahren, was sich als eine sehr gute Idee entpuppte, da in der Hamburger Innenstadt die los war. Nach kurzem verschnaufen ging es dann mit der U-Bahn in die Innenstadt, wo uns gleich der erste Platzregen am Verlassen der U-Bahnstation hinderte. Nach kurzem Warten rannten wir dann doch zu den Zelten in denen sich die Anmeldung befand. Dort trafen wir dann auch die Anderen und nach dem Erhalt unserer Startbeutel und einer kurzen Begrüßung begaben wir uns in das Mekka der Radsportler: die Fahrradmessen. Stunde um Stunde ging es von Aussteller zu Aussteller, der eine oder andere Stofffetzen wechselte zwischenzeitlich den Besitzer. Mein geschwollener Fuß schmerzte irgendwann so sehr, dass ich darum bettelte wieder ins Hauptquartier zu fahren.

Am Abend wurde dann noch gezieltes Carboloading beim „Italiener um die Ecke“ betrieben. Dieser musste dann auch noch fast wegen Überfüllung geschlossen werden, nachdem noch die Cheerleader aus eingetroffen waren und eine Freundin von Norbert samt ihrer kleinen Nervensäge vor Ort auf uns wartete (die Toilette war nur noch über die Tische und Bänke kletternd erreichbar). Beim Essen wurden noch verschiedene Taktiken besprochen -naja, eigentlich ging das schon seit dem Morgen – aber da wusste ich bereits, dass sowieso alles gaaanz anders werden würde.

Am Abend wurde dann noch versucht meine Schwellungen in den Gliedmaßen zu behandeln und menis wickelte meinen Fuß mit nassen Handtüchern und Tiefkühlakkus ein. Leider hat das nichts genutzt, am morgen schmerzte der Knöchel mehr als vorher und ich sah langsam schwarz. Nach einem reichlichen Frühstück zwängte ich mich dann trotzdem in die Radschuhe und es ging mit Husten, menis, Acke und Nauti ab in Richtung Startbereich. Dort musste ich dann ca. alle 20 Sekunden pinkeln, was in der Hamburger Innenstadt unter Polizeiaufsicht nicht so einfach ist.

kam dann auch bald, der mit mir und Nauti im C-Block startete, während Husten, menis, Acke und Rifli im A-Block den Titel verteidigen sollten. Langsam füllt sich die Startaufstellung und es machte sich eine gewisse Nervosität im Magen bemerkbar. Kurz nach acht machte sich der Block a auf den Weg, während wir noch standen, standen, standen…. Mehr als 15 Minuten nach dem ersten Start ging es dann bei uns los und wir begruben alle Hoffnungen, noch in den A-Block vorzufahren. Nach dem Start ging es dann erst mal flott los, vorbei an einigen Graupen, deren Fahrtechnik Schlimmes erahnen ließ. Vorne ist es immer am sichersten dachte ich mir und setzte mich mit an die Spitze der Gruppe. Vor uns waren da noch einige Gruppen zu sehen, die wir nach und nach überrollten. Mich hat es nur etwas gewundert, wie die Fahrer aus Block G oder M dort hin gekommen sind.

Zwischenzeitlich war Pda auch nach vorne gefahren, Nauti hab ich dann nicht mehr wiedergesehen. Irgendwann war dann niemand mehr vor uns zu sehen und die Gruppe kam ins Stocken, ein Blick nach hinten verriet warum: alle die wir überholt hatten klampten jetzt hinten an uns an und wollten wohl im „Sofa“ ins Ziel fahren. Alle Versuche den Rattenschwanz loszuwerden und eine schnellere Gruppe zu bilden schlugen fehl. 10 bis 15 Fahrer machten vorne Tempo und 150 lullerten im Windschatten hinterher. Zwischenzeitlich musste ich auch einmal anhalten, meine Pionierblase drohte zu platzen, nach kurzem Sprint war ich aber schon wieder im Feld und donnerte auch gleich wieder nach vorne durch.

Nach der Streckenteilung 100/155 km wurde sich dann doch noch einmal das Tempo erhöht um die Anklamper loszuwerden, dem fiel leider auch Pda zum Opfer. Ich jedoch beinahe auch, die Arbeit vorne forderte Tribut und ich musste mich ca. 20 km etwas zurückhalten und warf mir ein Gel nach dem anderen ein, trank die Cola aus und war bald wieder bei Kräften. An den Hügeln in Blankenese konnte ich gut in der Spitze mithalten und auch wieder selber Tempo machen, die Gruppe hinten war deutlich geschrumpft. Leider hab ich von der Umgebung dort und anderswo nix mitbekommen, da ich mich meist auf die Fahrweise vom Rest der „RTF-Gruppe“ konzentrieren musste (da waren aber auch ein paar Hirsche bei, man man man). 10 km vorm Ziel fingen dann die Muskeln in den Beinen etwas an zu zucken und erste Krämpfe deuteten sich an, glücklicherweise blieb es dann aber auch dabei.

Die letzten Kilometer waren natürlich der Wahnsinn, die tausenden jubelnden Leute, der riesige Krach…Megaatmosphäre!! Hier waren all die Schmerzen der letzten Stunden – und die hatte ich wirklich – vergessen und wir knallten wieder mit 45 durch die Innenstadt, unter dem Teufelslappen hindurch dem Ziel entgegen. Auf der Zielgeraden bin ich dann lieber an der Seite gefahren, falls irgendein Schwachhirn versucht um den 600. Platz zu sprinten (hat aber keiner gemacht, zum Glück). Nach dem Rennen haben sich dann alle noch am vereinbarten Treffpunkt getroffen, Fahrer, Cheerleader, Angehörige usw.. Bei einer Hopfenlimo wurde gleich alles Erlebte diskutiert und für die Paparazzi posiert. Pünktlich nach dem Eintreffen von Nauti ging dann der erste Schauer nieder, wir hatten ja so ein Mordsschwein mit dem Wetter… Entgegen den Planungen haben wir dann angesichts der Wetterlage das Profirennen vor der Glotze verfolgt.

Punkt 0015 bin ich dann Zuhause tot in die Falle gefallen und habe heute Mühe die Augen offen zu halten. Zu den Ergebnissen von menis, Acke und Rifli brauche ich wohl nix zu sagen, erste Sahne. Und bei DD Eule waren auf der kurzen Strecke halt „alle Weg“ …hinten. Nauti ist zwar etwas enttäuscht aber mehr als 35 Schnitt im ersten Rennen sind schon sehr achtbar. Und Pda ist ganz schön schnell aber manchmal sind die kleinen Löcher im Wind doch ganz schön groß

Es war mal wieder alles supergeil, das Rennen, die Leute, der !! Danke noch mal an Norbert, der der Meute seine Wohnung zur Verfügung gestellt hat.

OnkelW

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