Die glazigen geprägte Oberflächengestalt Brandenburgs

Landschaftsgenese

Unter dem Begriff der Landschaftsgenese wird eine geomorphologische Darstellung verfolgt, die den Zusammenhang zwischen den im Quartär abgelaufenen Prozessen (wiederkehrende Vereisungen und Warmzeiten) und den unterschiedlichen Erscheinungsformen brandenburgischer Landschaften widerspiegeln soll.
Das Vordringen mächtiger Eismassen aus Skandinavien und der damit verbundene Gesteinstransport (und die Zerkleinerung der Gesteine) führte, wie weiter oben schon erläutert zu der Ausbildung der typischen Abfolge geomorphologischer Elemente der glazialen Serie (End- und Grundmoränen, Sander, Urstromtäler).


Geomorphologische Landschaftsgenese

Geomorphologische Landschaftsgenese

Endmoränen (in der Abbildung rot dargstellt) sind demnach durch den Druck der sich vor-, zurück- und wieder vorbewegenden (oszillieren) Gletscher entstandene, aufgefaltete und zusammengeschobene Kuppen oder Rücken. Meist sind diese Rücken nicht durchgehend, sondern durch Schmelzwässer zerschnitten und halbkreisförmig angeordnet. Letzteres rührt daher, dass sich immer einzelne Gletscherzungen (Loben) vorwärts bewegten. Mit dem Zerfall und Abschmelzen des Eises wurde das mittransportierte Material liegen gelassen (Grundmoränen). Es bildeten sich auf diesen eher ebenen Grundmoränenplatten z.T. auch wellige Strukturen heraus (Oser, Kame, Drumlins), außerdem können auch die zertalt sein (heutzutage meist Trockentäler oder Seen). Die Grundmoränen (gelb, orange, braun) bestehen meist aus (Geschiebe-)Mergel oder (Geschiebe-)Lehmen. Auf diesen weniger feinsandigen Untergründen wachsen von Natur aus Buchen und Eichen, währenddessen auf den sehr sandigen Sandern anspruchslose Kiefern heimisch sind. Sander (hellgelbe Signatur) sind die von Schmelzwässern zwischen Endmoräne und Urstromtal aufgeschütteten Sand- und Kieskegel. Des Weiteren können auf Grundmoränen, Sanden und in Urstromtälern durch von Wind herantransportierten (äolischen) Sanden Dünen entstanden sein. Zusätzlich dazu wird das Glazialrelief durch aus abschmelzendem Toteis entstehenden punktuellen Niederungen und abflusslosen Seen (Sölle) weiter differenziert.

Die Abwechslung der geomorphologischen Einheiten Urstromtal, Sander, Grund- und Endmoräne mit all ihren Variationen spiegelt sich in dem vielgliedrigen Landschaftsbild Brandenburgs wieder. Die Urstromtäler (Berliner, Eberswalder, Baruther etc) bilden weite, feuchte Talungen, welche z.T. vermoort sind. Die Sander treten als flach geneigte, sandige Ebenen in Erscheinung. Die Grundmoränen sind höher gelegene, ebene oder hüglige Platten (Barnim > z.B. Kastanienallee hoch, Teltow > z.B. Hermannstraße hoch). Die Gestalt hängt davon ab, inwieweit die Platten durch Schmelzwässer zerschnitten und zertalt wurden oder von Zungenbecken (ehemalige Gletscherzungen) zergliedert sind. Diese Zerschneidung kennzeichnet sich in den lang gestreckten Talungen (mit Seen, z.B. Gamengrund, Nonnenfließ, Tollense) oder Seen (Werbellinsee, Wannsee, Schermützelsee). Die Endmoränen zeigen sich in den z.T. recht steilen Höhenzügen (Müggelberge, „Bad Freienwalder Massiv, Rauener Berge, Frankfurter Stadtwald, Höhen des , Rhinower Berge, Teile des Grunewaldes, um Chorin herum etc.).

Literatur:

Horst Kohl, Joachim Marcinek, Bernhard Nitz 1978: Geographie der DDR; VEB Hermann Haack, Leipzig

W. Stackebrandt, G. Ehmke, V. Manhenke (Landesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe )(Hrsg.) 1997: Atlas zur Geologie von Brandenburg; Kleinmachnow

Harald Zepp 2003: Geomorphologie; Verlag Schöningh, Paderborn

9 Kommentare

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  • Man Rob,
    ich habe mir jetzt alles durchgelesen und bin mir nicht sicher, ob ich alles verstanden habe (befinde mich nach der heutigen Tour aber auch in einer geistigen Ausnahmesituation). Trotzdem: Respekt. Du solltest zum Thema promovieren. Ich meine, ein Professor im ESK ist ein wenig dünn. Ein Dr. sollte schon noch drin sein (ich nicht, ich bin zu doof). Also gib Dir Mühe.

  • Aha Herr kand. Dipl. Geogr. ,

    das mag ja alles mehr oder weniger richtig sein, jedoch hapert es in der formalen Ausführung beträchtlich. So bekommt er nicht mal sein Diplom…

    Wo bleiben die Literaturangaben? Wußten sie das alles selbst? Wenn sie in ihren Schriften zitieren, dann geben sie es an!

    Aber inhaltlich mag es zu gefallen ;-)))

    Lasse das aber trotzdem nochmal durch unseren Diplomanden Tom überprüfen, ist doch sein Steckenpferd Geographie Studenten in die Mangel zu nehmen.

    Brav Robert, 2+, setzen!

  • tacho rob,

    ein sehr schöner artikel. ich lese doch immer wieder gern geomorphologische abhandlungen von kollegen.

    du hast die glaziale serie, das fundamentalwerk der deutschen glazialgeomorphologie von unserem guten meister und vorbild herrn a. penck ja angeführt (wenn auch nicht korrekt zitiert). in diesem zusammenhang möchte ich dich darauf hinweisen, daß herr penck seine glaziale serie vor allem an phänomenen der alpinen vergletscherungen aufgestellt hat.

    so sind mir aus unseren norddeutschen vereisungsgebieten keine drumlins bekannt. die drumlins, eine spezialdisziplin meines, leider schon verstorbenen, prof. habbe (siehe z.b. Habbe, K. 1988: Zur Genese der Drumlins im süddeutschen Alpenvorland Bildungsräume, Bildungszeiten, Bildungsbedingungen) konnte ich selbt in einer seminararbeit und zwei exkursoinen mit selbigem professor studieren. eine weitere exkursion in die eiszeitlich überprägten gebiete brandenburgs haben mir die absenz der drumlins deutlich vor augen geführt. gerne lasse ich mich vom gegenteil überzeugen, bitte mit angabe der quelle und, wenn möglich, einem geologischen aufschluß. Dann könnten wir das kapitel drumlins in deutschland neu schreiben!

    bitte beachte dies in eventuellen prüfungssituationen.

    vielen dank!
    Tom

  • freut mich, dass es euch gefällt. aber wegen der note sollten wir uns nochmal unterhalten *ärmel hochkrempel*

    1. die quellenangaben habe ich zuhause und werde sie nachher noch hinzufügen. dann kannst du schnell in die bibo laufen und alles nachlesen 😀

    2. wegen der drumlins: wie ich dir schonmal erzählt habe, gibt es in brandenburg in der unmittelbaren umgebung von dem örtchen brodowin mehrere drumlins. es ist, soweit ich weiß, die einzige stelle in norddeutschland wo dumlins vorkommen. ich werde versuchen a) eine geomorphologische karte einzuscannnen in der dieses vorkommen eingezeichnet ist und sie dir zukommen lassen und b) nach meiner wiederkehr aus südamerika eine radtour nebst fotodokumentarischer aufnahmen machen.

    grüße, rob

  • aber wegen der note sollten wir uns nochmal unterhalten *ärmel hochkrempel*

    Jawoll Rob, immer feste druff. Sind doch nur Miesmacher, wollen uns unsere Drumlins nicht gönnen. Kann jawohl nicht wahr sein.
    Und mit Dir, Darkdesigner, werde ich nicht mehr saufen gehen, wenn ich mal wieder in der „Mainalkopole“ bin. 😉

  • Jetzt aber mal nicht die beleidigte Leberwurst spielen…
    Habe eure Endmoränen (bei Bad Freienwalde) zu schätzen gelernt und mit ner 2+ wär Rob bei meinem Prof. nicht durchgekommen.

    Ach lieber Jockel, wir saufen doch auch nicht, oder? Wir pflegen nur die hohe Kunst des Trinksports!
    ;-)))

  • Hallo zusammen!
    Ich habe mal ne Frage , ich möchte ein Vortrag über “ Die nicht vereisten Gebiete während des Weichselglazials“ halten, habe aber nicht so recht die Ahnung wo ich passenden Publikationen oder in welchen Büchern ich dazu blättern kann.
    Ích wäre hoch erfreut, wenn mir jemand passenden Autoren oder Buchtitel sagen könnte.
    Vielen Dank schon mal.
    Der Marcus

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