Home » Touren » Eine Reise ins badische Frankenland

Eine Reise ins badische Frankenland

Külsheim liegt zwischen Tauberbischofsheim und Wertheim, gehört politisch zu Baden-Württemberg und grenzt an den östlichen Rand des Odenwaldes, geographisch gehört es zum nördlichen Rand des Baulandes.
Zum ersten Mal fand also in Külsheim ein 12-Stunden Rennen statt, der gebürtige Külsheimer Bub Tom:-) rief und so rutschte ich ins IBC

Nach einem harten Junggesellenabschied Donnerstag Abend, verspätete sich meine Abreise am Freitag aus der Mainmetropole bis zum Übertragungsende der 12. Touretappe. Mit Klödens feiner Leistung im Hinterkopf startete ich so gegen 17:30 in FFM. Da ich den Feierabend- und Ferienanfangstaus aus dem Weg gehen wollte, umging ich jegliche Autobahn und schlug einen nahezu direkten Weg über Bundes- und noch kleinere Nebenstraßen ein.

Es ist immer wieder schön, welch herrliche Landschaften unser Land doch zu bieten hat. Nach nur knapp 100km erreichte ich gegen 19:30 Uhr Külsheim und holte erstmal unsere Startunterlagen ab. Start und Zielberreich befanden sich am örtlichen Sportzentrum, bzw. Fußballgelände. Das Fahrerlager bestand aus zahlreichen Rot-Kreuz Zelten, die berühmten G20`er. Einige Teams reisten auch schon Freitags an und zelteten auf dem Gelände.

Nach ner kleinen Stärkung fuhr ich dann zu Toms Elternhaus, er und Rieni trafen auch gerade ein. Bei angenehmen Temperaturen und sternenklarem Himmel ließen wir den Abend bei leckerem Essen und ein paar Hopfenkaltschalen ruhig ausklingen. Schließlich hatten wir einiges vor und Tom war bei seinem Heimrennen absolut motiviert und wir wollten ihn nicht enttäuschen.

Die Nacht verlief (zumindest bei mir) etwas unruhig, mit müden Augen erblickte ich um 6:45 Uhr den Tag, noch keine Ahnung von den bevorstehenden Strapazen. Das Wetter zeigte sich zu Tagesbeginn noch relativ freundlich, aber das sollte sich im Verlauf des Tages etwas ändern…

Gegen 8:15 Uhr brachen wir zum Startbereich auf und bezogen mit den anderen Teams die Zelte im Fahrerlager. Nach ner Streckeneinweisung und Informationen durch die Rennleitung scharten alle schon mit den Hufen, als Tom pünktlich um 9:00 als erster unseres Teams auf die Strecke ging.

Wir hatten für die 8,8 km Runde die Taktik ausgeheckt, daß jeder 2 Runden fährt und dann wechselt. Nach 48 Minuten durfte ich auf den Kurs, zu Beginn ging es erstmal aus dem Stadion über ne Aschenbahn durch einen Graben. Mit Tempo 30 knallte nicht nur bei mir die Gabel voll durch und auf weichem Gras vielen die ersten Meter recht schwer. Auf dem nun folgenden Uphill, zuerst Schotter, dann Asphalt, dann wieder Schotter konnte man aber gut seinen Rhythmus finden. Hier wurden wichtige Sekunden gewonnen und irgendwann gings dann ab auf einen ca. 3km langen Singletrail. Dieser war ziemlich verwinkelt und gerade bei der ersten Runde gelang mir das Steuern noch nicht.
Im Anschluß gings ein paar Meter auf Schotter halbwegs zügig bergab, um dann in den wohl schwierigsten Teil der Strecke einzubiegen. Ein völlig durchschlammter, mit Unimog-Rillen versehener Downhill, auf dem sich in den ersten Runden wohl das halbe Starterfeld mindestens einmal ablegte.
Im Laufe des Tages wurde dann aber ein neuer Trail rechts des eigentlichen Weges in den Wald gefahren, auf diesem ließ es sich gut rollen. Weitere schnelle Meter folgten auf Schotter, Waldweg und Gras bevor es in den zweiten Anstieg ging. Der war für mich gut zu fahren, erst ziemlich steil und dann konstant ansteigend. Danach ging es um die hundert Meter auf sehr weichem Untergrund in Richtung der zweiten langen Abfahrt.
Auf dieser war Tempo machen angesagt bevor der letzte Uphill wartete.
Der Anstieg war recht kurz, aber dadurch das eigentlich immer auf Anschlag gefahren wurde, erschienen diese Meter recht hart. Dann war es aber fast geschafft und die letzten Kilometer wurden wieder Vollgas gefahren. Zuerst einen schmalen Trail im Wald dann hangparallel über ne Wiese, schon war auch der Sportplatz wieder in Sicht.

Man war ich jedesmal froh die Wechselzone zu sehen!!!

Tja, da wir ja die 2 Runden Taktik gewählt hatten hieß es für mich nach der ersten Runde nochmal auf den Kurs… Zum Glück änderten wir das aber dann nach mir und so hatte jeder nach seiner Runde Vollgas über ne Stunde Erholung.

Bei uns lief alles wie am Schnürchen, keine Defekte, keine Stürze, unsere fliegenden Wechsel klappten reibungslos und wir drehten Runde um Runde. Gegen Mittag fing es leicht an zu tröpfeln, aber die kleine Abkühlung war willkommen. Im Laufe des Nachmittags wurde es dann allerdings immer schwüler und die Sonne trug ihren Teil zu deutlichen Erhöhung der Luftfeuchtigkeit bei.

Dies hielt uns jedoch nicht davon ab, weiter konstant unsere Zeiten zu fahren. Toms Zeiten lagen um die 23 Minuten, Rieni war nicht schlechter, ich hielt meistens die 24 Minuten glatt und Marco – The Hornet gab einfach alles und fuhr regelmäßig Zeiten im Bereich der 22 Minuten.

Eigentlich war ich nach meiner 5 Runde sowas von platt, aber die Motivation meiner Teamkollegen war einfach spitze und so gab auch ich nochmal alles. In der 6. Runde fuhr ich dann auch erstmals knapp unter 24 Minuten, gleiches in der 7. Runde. Danach wollte ich dann zwar nicht mehr aufs Rad, aber es ging nicht anders und um 19:35 Uhr hieß es dann für mich: Letzte Runde!

Der Wechsel war schon nicht einfach, da Tom gerade auf zwei Fahrer auffuhr, diese jedoch nicht von schlechten Eltern waren. Der erste viel recht schnell hinter uns zurück, mit dem anderen fuhr ich dann eine Weile. Im letzten Anstieg überholte ich dann ihn und einen weiteren Fahrer, die Position übergab ich dann nach 23,30 Minuten an Rieni.

Die letzte Runde gebührte dann unserem absoluten Racer Marco, der fuhr zum Abschluß seine schnellste mit sage und schreibe 21,40 Minuten und wir warteten gespannt auf die Siegerehrung.

Wirklich überholt hatten uns an dem Tag eigentlich nur zwei Teams. Nach den ersten sechs Stunden hatten wir 14 Runden und zum Abschluß der 30. Runde um 20:45 Uhr hofften wir auf einen Platz auf dem Stockerl.

Pünktlich zum Rennende um 21 Uhr begann es dann heftigst zu gewittern und sintflutartige Niederschläge ergossen sich. Blitz und Donner setzten die Musikanlage außer Gefecht und das Start- und Zielgerüst veränderte nach einer Windbö seine Lage um 45°, glücklicherweise stand da niemand drunter und so blieb es bei Sachschäden.

Bei der irgendwann stattfindenden Siegerehrung stimmte dann nicht alles, aber bei dem Chaos was nach dem Rennen herrschte, sollte man mit dem Orgateam Nachsicht haben. Im Laufe dieser Woche sollen dann, die hoffentlich korrekten Ergebnisse präsentiert werden. Wir wurden als fünfte geehrt, hatten aber definitiv ne Runde zuwenig gewertet bekommen. Naja, abwarten in weit sich das Chaos noch lüftet. Egal, wir ließen uns unser Preisgeld in Form einer Kiste Bier schmecken und fielen irgendwann hundemüde ins Bett.

Fazit: Ein absolut genialer Event!!! Das Team der Külsheimer Veranstalter gab sich wirklich Mühe, die Verpflegung war sensationell gut, das Fahrerlager, die Strecke und auch sonst gabs fast nichts, was nicht gut war. Für das Gewitter konnte niemand was, aber selbst da war die Stimmung super. Für die Leute die noch ne Nacht dort zelteten gab es Sonntag Morgen dann noch ein Frühstück, ich sag ja, Super-Organisation!!!
Nochmal ein Riesen Dankeschön an meine Teamkollegen, Gastgeber und den Rest der Külsheimer, die zwölf Stunden an der Strecke standen.

darkdesigner

Kommentar hinzufügen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Archiv

Archive

Folgt uns auf