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Wilde Tiere

Fortsetzung

von rob

Nun, die Zugfahrt war schon recht angenehm, jedoch meine ich mich daran zu erinnern, dass Jockel die gesamte Strecke von Lichtenberg bis Oranienburg, während der er zwischen den blutjungen Mädchen eingeklemmt saß, seinen Rucksack auffällig penetrant in seinen Schoß drückte.

Zunächst einmal einen schönen Dank an dich, dass du die Muße gefunden hast ein paar Zeilen zu Papier zu bringen. Mir war es bis jetzt nicht vergönnt, gestern abend schon garnicht.

So will ich die wörtlichen Beschilderungen der fortführen.

Zunächst sei allerdings noch angemerkt, dass auch der erste Tourabschnitt (von Löwenberg nach Templin) sehr schön war, besonders die rechtseitigen Befahrungen der Havel durch schönste Heidelandschaften.

Wo war Jockel stehengeblieben? Achja: Nach einigen Kilometern westlicher Richtung aus Templin heraus erreichten wir die langgestreckten Seen, deren Uferwege uns direkt nach Lychen bringen sollten. Die schmalen Pfade, mal oberhalb des Sees, mal direkt am Wasser entlang, boten Fahrspass pur und eine gute Gelegenheit, dem auf Jockeltouren stets durchschnittlich hohen Puls einige Spitzenwerte hinzuzufügen. Wir ließen Lychen Lychen sein und umgingen den Ort in etwas größerem Bogen südwärts. Der Oberst fuhr wie so oft ein paar Meter voraus, entstieg vom Rad und suchte eine gute Pose auf dem Weg. Ich dachte schon, er wollte mich beim Heranrollen fotographieren, doch im letzten Moment bemerkte ich, wie er der Ringelnatter, welche auf dem Weg liegend vor sich hin verdaute, auflauerte. Nur mit einem beherztem Reißen am Lenker konnte ich das Zweiteilen des Tieres verhindern. Nach der kurzen Fotopause ging es weiter auf z.T. schwer sandigen Wegen durch die Kiefernwälder, welche Dank des saftig grünen und dichtem Teppich aus bodennahmen Unterbewuchs ungewohnt angenehm auf das Auge einwirkten. Doch schon bald wandelte sich das Bild und wir fuhren durch deutlich kühleren, ebenfalls der schön anzusehenden Buchenwald.

Die zurückliegenden Kilometer hatten meine Kraftreserven schon arg beansprucht, sodass ich es jetzt des Öfteren vorzog, das Fahrerfeld aus dem rückwärtigen Raum zu beobachten. Wir erreichten einen pitoresken kleinen Ort dessen Name mir partou nicht einfallen will (einige Kilometer östlich Fürstenbergs, mit ‚H‘ beginnend), welcher an einem Sonnabend wie diesem mit Touristen und Ausflüglern überfüllt war. Am Ortsausgang bestand die Wahl auf einem ******** geteertem ADFC-Radwanderweg die letzten Kilometer bis Fürstenberg in maximal kürzester Distanz zurückzulegen oder noch einen Bogen zu schlagen. Nun, man ist dem Oberst ja gerne gefällig und so setzte ich mich, wenn auch dank meiner körperlichen Verfassung nicht gerade mit lauter Stimme, für die interessantere Variante ein.

Der Weg führte uns zunächst nordwärts, wir kreuzten die Draisinenstrecke und bogen alsbald wieder gen westen ab. Für die letzten Kilometer hatte Jockel noch ein besonderes Schmankerl in petto. Entlang eines Flüsschens ging es auf einem sehr schmalen Pfad, welcher sich, gespickt von Wurzeln, Holzbrettern und zahlreichen Kurven, bei ständigem Auf und Ab bis nach Fürstenberg hinein zog. Wir kennen nun ja schon einige schöne schmale Wege in , aber das ist mit sicher einer der tollsten. Madbull hatte bis hier her eine starek Figur gemacht mit seiner dicken Übersetzung, aber dieser Weg forderte auch von ihm die letzten Kraftressourcen. Im Ort angekommen nahmen wir am Marktplatz platz und bestellten Essen und Trinken. Speiß und Trank waren sehr gut und zudem enorm preiswert. Ein halber Liter Weizenbier kam mit 1,80EUR daher, das reichliche Bauernfrühstück mit vieren. Zudem wurde uns noch ein Verdauerli aufs Haus kredenzt. Die Restauration will nach eigenen Angaben in Zukunft auch Übernachtungsplätze anbieten – nur für Radfahrer! – zu ebenfalls sehr humanen Preisen. Jockel hat das Kärtchen und kann an dieser Stelle ja mal den Namen des Etablissements kundtun.

Gerne wären wir länger geblieben, doch es drängte uns zum Zug. Eine wirklich tolle Tour hat uns der Jockel da wieder einmal geboten. Auch wenn sie sehr anstregend war. Alle die geschwänzt haben, haben wirklich was verpasst. Aber am nächsten Wochenende bietet sich abermals die Gelegenheit einige wenige der zahlreichen Wege der nördlichen unter fachmännischer Führung nachzufahren.

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