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Einmal Kernkraftwerk und zurück

Einmal Kernkraftwerk und zurück oder was klassisch ist und was nicht

von rikman

Es begab sich, dass mein Bikedealer des geringsten Misstrauens am 27. Juni die Feierlichkeit seines 30. Geburtstag zu begehen gedachte. Am Samstag sollte sich dann allerlei Gesindel (Bekannte, Freunde usw.) in einem Kaff namens Neuglobsow einfinden. Eingeweihte (so wie ich jetzt) wissen, dass sich eben dieses Neuglobsow in der Nähe des Kernkraftwerks Rheinsberg im Norden der Mark Brandenburg befindet und eine von Touristen nahezu überschwemmte Ortschaft mit zwei Wohnhäusern und vielleicht 50 Kneipen und so genannten Restaurants ist. Ob die Übervölkerung mit Touristen etwas mit dem KKW zu tun hat, ist noch ungeklärt (vielleicht mal eine Prise U238 mit nach Hause nehmen. Das kann man ja dann schick in die Vitrine stellen oder an die Taliban verhökern. Vielleicht spielen ja auch Kinder damit, dann halten sie wenigstens das Maul). Da unter anderem auch jockel und ich eingeladen waren (zur Party, nicht zum gemeinschaftlichen Plutonium-Klau), entschieden wir am Donnerstag (bei rob´s Eveningride) mal eine schicke Tour dorthin zu fahren und das Angenehme (Bier, geröstete Tiere, Geselligkeit) mit dem Nützlichen (Kampfschweine werden, die Prostata auf harten Sätteln zu stimulieren) zu verbinden.

Jockel (wer sonst) kümmerte sich voraus um eine Route, die mir – mal wieder – die unglaubliche Schönheit der Mark Brandenburg (nicht umsonst sagt man auch Mark Beauty) vor Augen führen sollte. Es traf sich außerdem gut, dass sowohl jockel als auch ich schon an jenem Abend wieder abreisen mussten/wollten. Jockel hat zu Hause Familie und ich gedachte am Sonntag ausgeruht Fußball zu schauen, der Schwester meines Mitbewohners Nachhilfe in Physik zu geben und mir noch etwas Gutes zu gönnen (in dieser Reihenfolge). Wir beschlossen also, die Feier noch im Hellen zu verlassen und den nächstgelegenen Bahnhof aufzusuchen. Das Rahmenprogramm des Tages stand, also konnte es losgehen.

Um zehnfünfzehn CEST waren wir am Nordbahnhof verabredet, von wo uns die S-Bahn nach Oranienburg karren sollte. Die Hinfahrt verlief unproblematisch, abgesehen von jockels lauten Träumen: „Ich weiß es, es wird noch fürchterlich schiffen.“. Dabei war unschwer ein zufriedenes Lächeln in seinem Gesicht zu erkennen. Ich hielt dagegen. Immerhin hatten wir am Donnerstag den gleichen „Wettkampf über das Wetter“ und auch da hatte ich schlussendlich doch Recht behalten.

In Oranienburg wurde nicht lange gefackelt (nur noch kurz über die Abfahrtzeiten der RegionalExpress-Züge in Fürstenberg/Havel bzw. Dannenwalde erkundigt) und die Bikes mit den harten Sätteln erklommen. Nun ging es flott aus Oranienburg raus und ab in die Taiga. Es rollte recht gut. Nach knapp 20 Kilometern schaute ich zum Spaß mal auf den Tacho und staunte über einen knappen 26er Schnitt. Daraufhin beschloss ich etwas ruhiger zu fahren, damit ich erstens nicht völlig fertig in Neuglobsow ankommen würde und sich zweitens der Mob erst ab vierzehnhundert im Camp aufhalten sollte. Jockel fand die von mir vorgetragenen Argumente nicht wirklich überzeugend (wie immer), und ließ sich nicht einschüchtern. Mit einem Gap zwischen zehn und 150 Metern fuhr er vor mir her. Hin und wieder plauderten wir auch mal. Er riet mir, ich solle mir mal die tolle Landschaft reinziehen. Ich erwiderte, dass dies nur bei einem bestimmten Tempo funktionieren würde und dieses garantiert nicht 25 oder gar noch mehr km/h sein würde. Ich beschloss weiter mit 21 bis 22 Stukis durch den Wald und über die Felder zu rollen.

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