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Leistungsklasse 1A

Die Gründer des nächsten Ortes hatten wahrhaft visionäre Züge, nannten sie ihre neue Heimat doch tatsächlich Teurow (na gut das W stört ein wenig, aber immerhin). Egal, ein kleiner Haken in Richtung Norden führte uns um den Oderiner See und hier konnten wir sie dann zu ersten Mal an diesem Tage erblicken, die außerordentlich imposante Erscheinung der Halle der CargoLifter AG. Da steht, mitten in endlos scheinenden Wäldern, zu Fuße der Krausnicker Berge die größte freitragende Halle der Welt (107 Meter hoch, 210m breit und 360m lang) und glitzert im Sonnenlicht wie ein soeben niedergegangenes Invasionsschiff der Außerirdischen. Unerschrocken, wie ein nun mal ist, näherten wir uns ihr in Folge gar bis auf wenige Meter und konnten uns nun endlich vorstellen, wie es weiland Gulliver im Lande der Riesen ergangen sein musste.

Doch genug der Bewunderung, unser Schnitt lag zu diesem Zeitpunkt nur noch leicht über der 24´er Marke und der Tag war noch jung. Ein Schwenk nach Osten und dann nach Westen führte uns in die Krausnicker Berge, in welchen es den Mt.Wehla zu bezwingen galt. Hier wurde, nach nunmehr knapp 40 gefahrenen Kilometern eine kurze Riegelpause gewährt und die Aussicht genossen. Ein paar Minuten später begaben wir uns wieder in die Spur und umrundeten das gesammte Massiv, tangierten die Heideseen und erstürmten, den erst vor kurzem entdeckten Köthener Paß, welcher gottlob eisfrei war und errichten Krausnick. Rikman hatte Recht, in diesem Winkel der Welt reichen dreistellige Telefonnummern, um alle Anschlüsse zu bedienen.

Die Fahrt wurde weiter in Richtung Süden fortgesetzt und entlang der Wasserburger Spree und ihrer zahlreichen Wasserarme, chillten wir, über Hartmannsdorf, dem Spreewaldstädtchen Lübben entgegen. Hier begab es sich nun, dass meine, am heutigen Tage ohnehin tendenziell schweren Beine, von einem aufkommenden Hungerast Unterstützung erfuhren, so dass ein vorgesehener Haken in Richtung Westen ausgelassen wurde und in Lübben lebensrettende Maßnahmen in Form von Apfelstrudel, Kaffee und Apfelschorle eingeleitet werden mussten. Dies zeitigte auch die erwartete Wirkung, so das bereits kurze Zeit später die letzen Kilometer in Richtung Lübbenau angegangen werden konnten.

Dieses letzte Stück begleitete uns die sogenannte Hauptspree zur Linken und leider auch allerlei Spaziergängergezücht, welches das Osterfest und das für deren Verhältnisse gute Wetter ans Tageslicht gespült hatte.

So wurde der direkte Weg ins Zentrum der Spreewaldmetropole verworfen und eine West/Südumfahrung gebastelt, auf welcher wir die unheilvolle Wirkung erlebten, die sinnlose Förderung „strukturschwacher Gebiete“ nach sich zieht. Man hatte einfach aus allen vormaligen Wanderwegen feine Straßen gemacht. Diese werden nun, da der erwartete Aufschwung erwartungsgemäß ausgeblieben ist, von heranreifenden Jugendlichen als Rennstrecken genutzt. Na ja, vielleicht ist ja mal ein Schumacher darunter.

Kurze Zeit später erreichten wir dann den Endpunkt Lübbenau und spülten die trostlosen Bilder, welche die sogenannte „Neustadt“ hinterlassen hatte mit einer Fahrt durch die Altstadt hinunter. Pünktlich 16:06 kam der Zug und Richtung Heimat und so war ich dann auch pünktlich zum Abendbrotmachen wieder zu Hause.
rikman's Sicht der Dinge

So dann möchte ich nun noch kurz Stellung nehmen. Ich komme gerade aus dem Kino, bin etwas müde und bitte euch daher mir eventuelle Rechtschreib- und Grammatikfehler nachzusehen.

Das Zustandekommen dieser Reise hat Kollega jockel schon detailliert geschildert, so dass ich an dieser Stelle darauf verzichten möchte. Ich habe auch keine Lust mich hier noch weiter reinzureiten – es plagen mich schon die übelsten Schuldgefühle wegen rob´s Denunziation des Hintergehens einiger Kadermitglieder. Wir werden dies in naher Zukunft bei einem Bier bereden.

Start sollte am Samstag um 1002 Eisenschweinzeit sein. Da wir nicht viel von der Sommerzeit halten, haben wir die Uhren in der Nacht zum Samstag hastig um eine Stunde zurückgestellt, so dass wir effektiv um 1102 MEZ ab Bestensee gestartet sind. Ich hoffe, das hat jetzt jeder verstanden, ansonsten kurzes „Piep“ und ich erläutere es noch mal. Wie gesagt, ich bin vorübergehend recht müde.

Die Sonne stand hoch über dem Horizont und erfüllte das Land in einen güldenen Glanz, der Himmel war frei von jeglichen Wolken, der Wind war recht ruhig und die Temperaturen pendelten um die 20-Grad-Marke. Was kann man sich mehr ersehnen? Ja richtig, keine Touristen unterwegs. Dieser Wunsch sollte uns aber gerade wegen dem bevorstehenden Osterfest und eben der anständigen Wetterlage nicht erfüllt werden. Man kann eben nicht alles haben.

Wir fuhren vom Bahnhof Bestensee los, es ging ein paar Meter über Asphalt und dann ab in den Wald. Meine neuen Reifen rollten wie nichts und ich ärgere mich die ganze Zeit, dass ich mir die Dinger nicht schon vorher aufgezogen habe. Man kann eben nichts alles haben. Hinter Pätz fing dann das an, weshalb ich die Gegend so liebe: Zuckersand. Ich fuhr einen Meter hinter jockel, wessen Reifen das mit dem Sand machten, was sonst ein heißer Lötkolben mit Butter anstellt. Die Profilreste die noch auf seinen Decken sind warfen den Sand wie ein Gartenhäcksler nach hinten, was mich dazu veranlasste den Gap auf ein paar Meter mehr anwachsen zu lassen. So durchfurchten wir die Wege, warfen noch einen kurzen Blick in die Kiesgrube zwischen Pätz und Groß Köris, und trudelten dann in Groß Köris ein. Die zusammenhängende Seenkette zwang uns dazu durch diesen Ort zu fahren, da es dort die einzige Möglichkeit weit und breit gibt, eben über diese Seen zu kommen. Man kann eben nicht alles haben.

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