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[KSGC] Eistanz auf dem Insulaner

K.S.G.C.Der „richtige Winter“ mit Schnee und Eis und entsprechend schwierigen Bedingungen für uns Radfahrer ist immer eine Besonderheit in Berlin, so auch bei unserem mittlerweile schon traditionellen, winterlichem Radwettstreit in Berliner Stadtparks. So etwas bleibt in Erinnerung, wie zum Beispiel seinerzeit der Lauf in tiefem Neuschnee am Treptower Rodelberg, die harten Bedingungen bei dem bisher einzigen Lauf im Tiergarten oder das Schneeschmelzechaos auf dem Tempelhofer Flugfeld vor einigen Jahren. Der dritte Lauf in dieser Saison rund um die Höhen des Insulaner war auch so einer. Gefrorener Boden mit Eispanzer inklusive leichter Taunässe und stellenweisen Schneereste, in denen an Traktion kaum zu denken war. Ich selber stürzte beim Auskundschaften der möglichen Rennstrecke vor dem Start schon bei halb aufgedrehtem Gashahn und machte mir Sorgen, wie das erst im Rennmodus aussehen sollte, wenn alle mit dem Messer zwischen Zähnen und Blutgeschmack im Mund auf den glatten Wegen unterwegs sein würden. Doch nach anfänglicher Skepsis, Anpassungen der Rennstrecke und einigen Proberunden einigte sich das potentielle Starterfeld auf einen Versuch – das Rennen konnte beginnen.

Vor dem Start

Vorweg genommen sei schon mal, dass es nur wenige Stürze gab und sich alle Fahrerinnen und Fahrer den Umständen entsprechend nachsichtig verhielten. Auf dem ersten Trailstück nach dem Start legte es Rotbart an einer Engstelle zwischen Bäumen an zweiter Position darnieder. Ihm passierte zwar nichts (trotzdem ist nicht weitergefahren?), doch durch die Blockade des Pfades hatte Jasper, an erster Stelle gelegen, unvermittelt einen riesigen Vorsprung. Ins Ziel fahren konnte er diesen jedoch nicht, da bei ihm abermals die Technik streikte. Sein Kettenriß war zwar in rekordverdächtiger Eile repariert, er verlor trotzdem die Führung an Lutz.

Es entsponn sich ein interessanter Rennverlauf mit vielen Positionswechseln und spannenden Duellen. Mal war ein technischer Defekt, mal ein Sturz dafür verantwortlich, mal aber auch einfach eine andere Renneinteilung. Ich kann nur von meinem Rennen sprechen: Nach der erste Runde weit abgeschlagen, konnte ich in den folgenden Runden das Feld von hinten aufrollen. Bis zum Ende hatte ich Mitfahrer vor mir, die mich motivierten noch ein Plätzchen gut zu machen, aber auch Mitfahrer im Nacken hängen, sodass immer die Gefahr bestand, überholt zu werden. Mit der Spitze hatten wir bei diesen Positionskämpfen nix zu tun. Aber es macht trotzdem Spass, gerade weil man immer wieder feststellt, dass es sich oft um die selben Kontrahenten handelt, mit denen man sich, Rennen für Rennen, duelliert. Seit Jahren fahren so etwa Dr. Worm, Sebfritz, Pda und ich unser eigenes Rennen im Mittelfeld , je nach Tagesform und Rennkurs weiter vorn oder weiter hinten. Nachdem ich bei diesem Lauf Dr. Worm und irgendwann auch Pda distanzieren konnte und der Fahrer des klassischen rosafarbenen Crossrades, mit dem ich mehrere Zweikämpfe ausfoch, unglücklicherweise gestürtzt zwar, schob ich mich auf Platz fünf nach vorne, wurde aber in der letzten Runde doch von Sebfritz kassiert, der nach hinten raus mehr Tinte auf dem Füller hatte.

Schlussendlich war Lutz (MTB) als Erster im Ziel, gefolgt von Daniel (Crosser), Jasper (MTB) und Paul (Crosser). Wie es die Tradition vorschreibt, muss sich der Erste des Rennens aber noch am Becher beweisen um zu gewinnen, und ihn in einem Zug leeren. Von Lutz selbst angekündigt, vermochte er das nicht fertig zu bringen, sodass der Kelch zum Zweitplatzierten Daniel wanderte, der ihn in bestechender Schnelligkeit hinunterstürzte. Dementsprechend gegen die fünf Bonuspunkte an Daniel, drei an Lutz und noch einer an Jasper. Das gesamte Tableau ist hier einzusehen.
Beim nachfolgenden After-Bike konnten zahlreiche Liter Glühwein ihrer gerechten Verwendung zugeführt werden. In sehr netter Runde ließen wir den Renntag auf dem Rodelberg im Insulaner mit einigem Fachgesimpel und viel Rumgequatsche ausklingen. Der Rennkurs mit seinen harten Anstiegen war konditionell anspruchsvoll, hatte aber auch sehr spaßige Abschnitte. Trotz oder gerade Verkürzung und Eistanz müssen wir dem Insulaner einen weiteren Besuch abstatten. Zudem entspannte Leute, ein schönes Miteinander, einfach ein guter Tag.

Mehr Bilder von Ampel. Danke!!

1 Kommentar

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  • Kindergeburtstag ist die eine Sache – das hier war anscheinend keiner. Der Text und Bilder sprechen für sich. Großartig gemacht Rob!

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