Sudeten-Cross – Durch 7 Gebirge an 6 Tagen

Krokonoše – Riesengebirge

Am zweiten Tag der stand das allseits bekannte Riesengebirge auf dem Plan. Dieser Tag wartete jedoch mit Unbekanntem auf. Große Teile – und leider auch die schönsten und höhstgelegenen und spektakulärsten Teile des Riesengebirges – sind Nationalpark und das Mountainbiken streng auf wenige asphaltierte Strecken begrenzt. Dies macht eine Durchquerung in den hohen Gebirgsbereichen leider unmöglich. Daher sah mein Plan vor, weiter nördlich auf polnischer Seite, wo die Berge weniger hoch sind, zu unserer Unterkunft am östlichen Zipfel des Riesengebirges zu gelangen.
Der gewählte Wanderweg war größtenteils sehr gut markiert – ungewöhnlich für polnische Verhältnisse, die sind da meistens leider deutlich nachlässiger als ihre tschechischen Kollegen. Der Weg führte entlang der nördlichen Gebirgsflanke, was zweierlei Folgen hatte: Zunächst mussten wir Etliches an Höhenmetern zurücklegen, da der Weg immer wieder Täler und Bergrücken kreuzte. Außerdem staute sich das von Norden heranströmende, schlechte Wetter an dieser Nordabdachung des Gebirges, sodass es den Tag über unablässig regnete.
Bemerkenswert war der kleine Umstand, dass wir ja den Weg auf polnischer Seite wählten, weil wir den Nationalpark umfahren mussten, an einer Stelle jedoch den polnischen Zugang zum Nationalpark passierten. Ohne tatsächlich in den Nationalpark zu gelangen, mussten wir an dieser Stelle Eintrittsgeld für einen Park bezahlen, den wir garnicht befahren wollten weil nicht durften.

Die Highlights des Tages: Ganz klar der Kammweg auf dem Hohen Isergebrige, welchen wir am frühen Morgen noch bis zu seinem Ende bei Dolna Szklarska Poreba folgten. Sehr schön waren auch die ersten Sonnenstrahlen des Tages nach langer Auffahrt in Horni Mala Upa, wo sich die Staubewölkung auflöste und die Sonne durchbrach. Am Ende des Tages gab es noch ein paar schöne Grenztrails auf dem grünen Weg.

Der Tag fand sein Ende bei der Rychorska Bouda. Diese größe schöne Bergbaude liegt auf einem Bergzug welcher im altdeutschen Rehorngebirge genannt wird, eigentlich aber zum Riesengebirge gezählt wird. Die Rehhornbaude liegt einsam auf 1000m Höhe. Die Betreiber der Baude und die Belegschaft waren gar überschwenglich freundlich und sehr zuvorkommend. Das Essen war großartig, der Palatschinken zum Nachtisch eine Wucht, das Bier wie üblich sehr gut, sodass der Durst recht groß war an diesem Abend.

Tag 2: 70 km / 1950 hm

Weiter mit Tag 3

7 Kommentare

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

  • Mein lieber Rob,

    ich freue mich so, dass Du wieder mehr Zeit für die Literatur hast.

    Ein epochales Meisterwerk, das ohne Übertreibung mit Humboldts ‚Kosmos‘ verglichen werden kann. Zusammen mit den frühen Südamerikaberichten ist dies der Grundstein der von Dir demnächst mit Professur zu vertretenden ‚Neuen Pedalographie‘.

    Schosse

  • Einfach großartig, danke für den schönen Bericht!

    Mir scheint, als ob es da noch mehr zu erzählen gibt vom letzten Abend 😉

  • Ooooh, da wart ihr am dritten und vierten Tag auf der Rennstrecke der Trilogy (tschechisches Etappenrennen in CZ und PL) unterwegs! 😀 *Wiedererkennungswert hat meistens was für sich*

    Tag 3 das Foto mit der rot-weißen Markierung auf dem Fels und das mit der grünen auf dem Baum meine ich wieder zu erkennen. Sowie bei Tag 4 der Felsen, an dem Ihr Euch zum Gruppenfoto positioniert habt.
    Und das ist doch die Felsenstadt auf dem einen Bild? Ich könnt mir vorstellen, dass das auch ein Highlight geworden wär, wenn Ihr in Teplice oder Adrspach übernachtet hättet und noch vor dem Frühstück die Felsenstadt besucht hättet (per pedes in dem Fall). 🙂
    Teilweise dürftet Ihr ja auch durch gefahren sein?! Falls Ihr auf diesen abgefahrenen Sandsteinfelsplatten unterwegs wart?

    Mir gefällts dort jedenfalls so, so sehr. 🙂 Von daher doppeltes Danke für diese herrlichen Einblicke!!

Archiv

Archive

Folgt uns auf