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Odinswald 2013

Wann wirds mal wieder richtig Harzsturm? Das haben sich viele gefragt und im Odinswald eine Antwort gefunden. Im nächsten Jahr, so der Oberst will!
Einige Ereignisse der diesjährigen Ausgabe sind auf den folgenden Zeilen zu finden. Eins vorweg, bis auf das Wetter sicher einer der besseren Stürme der jüngeren Vergangenheit. Mir hat es, bis auf die täglichen Schmerzen, sehr gut gefallen. Doch nun zu den Fakten

Relativ früh wurde bereits in 2012 die Entscheidung in den Odenwald zu fahren getroffen. Kein geringerer als EL(diabolo) aka -Bernd bekam die ehrenvolle Aufgabe der Organisation übertragen. Ziel sollte das beschauliche Ober-Scharbach irgendwo im nirgendwo bei Grasellenbach sein. Where the fuck ist Grasellen… Also als grobe geographische Einordnung im Raum kann man sagen zwischen Heidelberg und Darmstadt mitten im Naturpark Bergstraße Odenwald.

Über 30 Kader kamen aus allen Himmelsrichtungen angereist, um die Tage zu einem Happening nach alter Väter Sitte werden zu lassen. Lagerfeuer, Dauergrillen, Bier und Geschichten aus längst vergangenen Tagen – ganz wie in alten Zeiten. Ja, sogar Rad wurde gefahren. Es gab die üblichen Grüppchen-Bildungen mit verschiedenen Motiven „Ne, ich will heute nur Trails fahren“, „Wir machen ne Hänger-“, „Heute is Ruhetag“, „Epische Tour ist angesagt“. Kurzum, jeder hatte seinen Spaß auf und abseits des Rades.

Manch einer reist mit Schrott an und kehrt mit noch mehr Schrott nach Hause. Manchmal helfen die Kader sogar einander, da werden Schreibenbremsanlagen manipuliert, Schaltzüge angeschnippelt oder einfach die Lager fest gedreht. Sogar in Garagen wurden einige Räder weg verschlossen, aber mit vereinten Kräften konnten ein Komplettabriss des Fertigbetonkastens gerade noch umgangen werden. Erstaunlicherweise wurde am Ende doch der ein oder andere Kilometer fahrend zurück gelegt. Ich für meinen Teil habe es auf unerklärliche 350 KM mit über 5000 Höhenmetern gebracht (inklusive der Montags-Taunusrunde mit Rob). Wahrscheinlich war das Messgerät ebenfalls defekt…

Im Einzelnen sah das dann so aus:
Mittwoch den 8. Mai 2013 starte ich um 1100 an meiner Haustür im Nordend Frankfurts und mache mich auf den Weg nach Darmstadt. Dort soll ich die arg geschrumpfte Zugbrigade am Bahnhof in Darmstadt-Eberstadt gegen 1430 abholen. Mein Weg führt mich also aus der Mainmetropole durch den Stadtwald nach Neu-Isenburg und weiter über Langen in die Heinerstadt. Ein paar Impressionen:
Ausfahrt Frankfurt
Ein Blick von der alten Brücke auf Frankfurts Innenstadt

Jagdschloss Kranichstein
Sonnenuhr am Jagdschloss Kranichstein

Darmstadt Mathildenhöhe
Darmstadt zeigt der Welt den Finger…

Die Hauptstadt Südhessens hat mit ihren vielen Jugendstilbauten allerhand zu bieten und zeigt sich bei herrlichem Frühsommer von ihrer besten Seite. Kurz überlege ich mir, ob ein flanieren in der Innenstadt mit begleitender Einkehr im Ratskeller nicht die bessere Alternative ist, beschließe dann aber doch den Weg nach Eberstadt anzutreten. Noch war ich motiviert und hatte kaum in den Beinen. Dafür aber schon ein paar Kilometer.

Kurz nach halb drei spuckte die Regionalbahn dann zwei Kader mit großen Bettlakenpaketen aus. Der Sachse und erreichen Eberstadt. Nach kurzem Zusammenbau der Räder und verstauen des Gepäcks machen wir uns auf den Weg in den Wald. Endlich geht es richtig rauf. Man merkt den beiden sofort die fünf stündige Zugfahrt an, das Tempo ist hoch und voller Elan stürzen die beiden auf den Berg.

Ankunft Eberstadt
Ankunft in Darmstadt-Eberstadt

Ich merke doch den ein oder anderen Kilometer der Anreise per Pedale und fahre mich zur Burg Frankenstein ganz schön in den roten Bereich. Mittlerweile zeigt das Thermometer über 20°, ein seltenes Phänomen in dieser Zeit. Endlich oben, haben die beiden schon eine längere Kuchenpause hinter sich und drängen zur Weiterfahrt. Also weiter auf der Höhe gen Süden. Wobei „Höhe“ sehr relativ ist, es geht immer rauf und runter. Der Untergrund wechselt ständig, Trails mit Wurzeln und Steinen wechseln sich mit Schotter und Asphaltabschnitten ab.

Der Anstieg zur Kuralpe und weiter zum Felsenmeer zwingt mich zum ersten Mal an diesen Tagen zu einer Laufeinlage. Selbst schiebend komme ich nur sehr langsam den verf***** Berg hoch. Was eine Sau! Die motivierten vor mir zeigen ihr ganzes Können und bewältigen den Anstieg pedalierend. Oben haben wir einen feinen Blick bis nach Frankfurt und den , leider registiere ich das nur noch verschwommen.

Felsenmeer
Der Sachse vorm Felsenmeer

Nächste Highlight ist der Anstieg zur Neunkirchener Höhe, völlig unterzuckert und dehydriert laufe ich mehr, als das ich fahre. Gut, dass ich im April ein paar Tage wandern war, spitzentraining sage ich da. Aber auch die Höhe ist irgendwann erklommen und über ein paar schnelle Kilometer über Asphalt kommen wir in Fürth/Odenwald an. Dort verlieren wir uns aus den Augen – die beiden fahren einfach zu schnell, als das ich folgen könnte.

Jetzt kommt der Schlussanstieg hoch zum Höhenzug des Tromms. Sparsame Leute auch hier im Odenwald, direkt und ohne Schnörkel führt der Weg die über 300 Höhenmeter am Stück nach oben. Ich könnte mittlerweile ein oder auch zwei Pferde essen, aber an der Hütte angekommen, gibt es nur (B)Oden(wald)würste…

Ob jung, ob alt, das Pferdchen schmeckt auch kalt
Traum Abendessen

Realität Abendessen

Mit den üblichen Ritualen endet der erste Abend, Grillen, Feuer, Rauch, Bier und Geschichten.

Fortsetzung auf der nächsten Seite

darkdesigner

5 Kommentare

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  • Jetzt bist Du mir doch zuvor gekommen. Ich hatte noch auf Bildmaterial gehofft. Aber so schön wie Du hätte ich es auch nicht hin bekommen. Vielen Dank! 🙂

  • Danke fuer den tollen Bericht, zu gerne waere ich am Montag noch dabei gewesen, wurden doch Geschwindigkeiten von knapp 110km/h erreicht.
    Ich werde spaeter zu hause mal mein Bildmaterial sichten und dann auch ins Netz stellen.
    Danke nochmals an alle, die es moeglich gemacht haben und bis zum naechsten Jahr im Harz.

  • Herrlicher Bericht, Darki, danke! So weiß ich endlich, was ich trail- und tourenmäßig verpasst habe. Es war in der Tat ein Harzsturm auf Weltniveau, danke vor allem an El! Ich freue mich schon sehr darauf, nächstes Jahr zumindest für eine Kinder-unfitte-Frauen&Männer-Hänger-Runde wieder mit Euch auf dem Rad sitzen zu dürfen. Aber auch nur für das sinnentleerte Palaver, die Grillspezialitäten, Eure dämlichen Visagen und das allabendliche Lagerfeuer hat sich der Odinswald gelohnt!

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