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Februar, Hornung, Schmelzemond

Februar, Hornung, Schmelzemond, das sind die Namen des Monats, mit dem früher das Jahr endete, der Monat, der für das Unglück steht. Deswegen hat er auch so wenig Tage. Nun, dieses Jahr ist er auch noch besonders dunkel, die Sonne schien bisher nicht mal halb so lange wie sonst. Mittlerweile ist ziemlich viel Material durch die übermäßigen Salzeinsatz auf den Strassen verschlissen worden, viel schlimmer kanns kaum noch werden. Doch ab morgen soll der Schmelzemond seinem Namen gerecht werden, Regen soll fallen und wird alles in Matsch verwandeln. Also rufe ich zu einer letzten Wintertour für diese Saison auf. Nicht lange und weit, aber mit einem oder vielleicht auch zwei Glühwein zwischendurch.

Los gings mit Hänger und Tochter zur Oma, Hänger und Tochter wurden dort gelassen, weiter zum Grunewald. Der Tiergarten liegt unter einer geschlossen Schneedecke, feist drücken sich die brunchenden Familien ins Cafe am Neuen See und in den Schleusenkrug, vor der Tür frieren die Raucher. Man glaubt nicht, das hier in Kürze wieder tausende im Biergarten rumlungern werden.

vereister Neuer See im Tiergarten

Die Mittagsstunde war als Startzeit ausgegeben worden, ich traf allerdings Toni schon ein paar Minuten vorher. Da alle anderen potentiellen Mitfahrer, die vorher ihre Teilnahme zugesagt hatten, per sms wieder absagten, konnten wir ja nach einem Schluck aus dem Flachmann los. Das taten wir auch 7 Minuten vor der Zeit und verpassten so die liebreizende S-Punkt, die uns überraschen wollten. Allerdings trafen wir nach kurzer Zeit den durchgefrorenen Lutz, der uns zum Duathlon begleitete. Dieser wettkampf war bereits beendet, Cpt. Hook hatte alle in ihre Schranken gewiesen. Lutz fror immer mehr, auch Icke begleitete uns auch ein Stück durch den Forst. Da Icke und Lutz nach Hause wollten, waren Toni und ich bald wieder alleine und fuhren erstmal zum Flensburger Löwen. Und weil die Zeit reif war, gabs zum Glühwein auch eine Bockwurst.

Der Flensburger Löwe

Wir telefonierten mit Eispickel, mit dem wir uns treffen wollten, wir würden uns auf der Krone entgegenkommen und so geschah es auch. Gemeinsam wollten wir über Düppel und Griebnitzsee fahren, ich ignorierte die Durchfahrt unter den Gleisen und so waren wir irgenwann einfach so in Potsdam. Und wo wir schon mal da sind, besuchten wir Piratpilot. Eispickel meldete sich an der Gegensprechanlage sehr professionell als Mitarbeiter eines Volkszählungskommandos, worauf uns der Eintritt verweigert wurde. Auf telefonische Nachfrage wurden wir dann doch eingelassen. Weil es drinnen aber warm und draußen kalt war, fuhren wir bald weiter und waren alsbald im Babelsberger Schlosspark. Eispickel – weitgereist und erfahren – meinte, wer sich einen Überblick verschaffen will, muß auf die Anhöhe. So fuhren wir zum rapunzelschloß und bei der Auffahrt verlor das Planetengetriebe seine Zähne. Das gleiche paasiert derzeit mit dem Geweih der Hirsche, weswegen der Monat auch Hornung heißt. Nun waren wir also auf einer Anhöhe, weit weg von daheim und Tonis Rad wollte nicht mehr so recht, zumindest bergauf. Wir fuhren also erstmal bergab, das ging, am Gegenhang zur Gerichtslaube ging wieder nichts mehr.

Gerichtslaube mit Rapunzelschloß
Wie gehts weiter?

Wie weiter? Runter zur Glienicker Brücke und dann flach am Wannseeufer lang, war der Beschluß. Gemeinsamer, einstimmiger Beschluß. Ab Glienicker Brücke wurden die Tretbewegungen von Toni zunehmend zu Alibihandlungen, damit ihm nicht so kalt wird. Allerdings brachte er sein Rad damit nicht mehr vorwärts. Aus anfänglichen Schubsern in Anstiegen wurde ein ständiges Schieben. Das ganze auf vereisten Wegen und damit war die Angst immer dabei. Man glaubt nicht, wie sich so ein Weg zieht, wenn man schiebt. Irgendwann erreichten wir tatsächlich zum zweiten mal den flensburger Löwen, meine Lust auf Glühwein war gerade durch. Also weiter schiebend und bergauf und irgendwann waren wir am Bahnhof Wannsee, wo wir Toni in die Bahn setztenw. Ich hatte es mittlerweile etwas eiliger, mußte ich ja noch eine Stunde fahren zur Oma, um Tochter und Hänger abzuholen. Und Licht hatte ich nicht dabei. Anders als Eispickel, der Licht und damit Muße hatte, weswegen wir uns trennten. Die Gänge wurden dicker, der Kopf ging nach unten, Hunger und Durst machten sich breit. Zusammen mit dem Tageslicht verloschen auch meine Lebensgeister, die Fahrt mit Hänger war ziemlich quälend. Dann noch mit dem Hund raus, Essen machen, Feierabend.

Offensichtlich liegt auf 29ern kein Segen, dauernd muß ich schieben.

Hoffentlich war es die letzte Winterfahrt in dieser Saison, mir reichts…

Twobeers

twobeers

6 Kommentare

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  • Und der Feierabend beinhaltet dann auch noch das Berichte schreiben. Mein lieber Herr Geschmelzemond, Du hast es echt drauf, Schätzchen! *Daumen nach oben* <3 😉

  • Um glatte 2min verpaßt…..sehr Schade, hätte Euch gerne mal wieder geherzt. Ich übte noch 10 min lang Kreise fahren und bin dann weiter gezogen.

    Liebe Grüße… mir reichts jetzt auch mit den kalten Füßen.
    S.

  • Also alles richtig gemacht und bei diesem Mistwetter zu Hause geblieben.
    Ich werde wahrscheinlich erts wieder fahren, wenn man kurze Hosen anziehen kann.

  • So so, Volkszählung…..übrigens darf man im Babelsberger Park nur unten am Ufer radfahren. Die Parkschergen passen da auf.
    Und ich kann mich erinnern, den kaputten Tonischlumpf auch schon mal geschoben zu haben, als die Konstruktion zum ersten Mal versagte. So elegant das Getriebe aussieht – es scheint Tonis Stahlwaden nicht gewachsen zu sein.

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