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RU-FA Rennsport zurück bei der L’Eroica

IRN Berlin. Die Zündschnur dieser Neuigkeit ist lang, viele Monate lang. Mit großem Zischen wurde sie heuer entfacht, in acht Monaten, genauer gesagt am 07. Oktober 2012, wird die dazugehörige Bombe explodieren. Die Zündschnur trägt den Namen RU-FA Rennsport und die beiden Heroen, die Selbige von neuem hochhalten, sind alte Bekannte. Unverkennbar verbunden mit RU-FA und L’Eroica ist der Rennfahrer und Meister seines Fachs Dieter Kemper. Viele Male beehrte er die Italiener mit seiner Anwesenheit, mehrere Male konnte er diesen Saisonhöhepunkt für sich entscheiden. Doch vor zwei Jahren war das Ausscheiden dieses Ausnahmerennfahrers besiegelt und damit auch der Abschied von RU-FA Rennsport. Maschinist Kemper und Kapitän Faust gingen getrennte Wege. Der einst eiserne und gar sagenumwobene Verbund schien für immer zerschlagen.
Doch IRN Berlin hat bei einem konspirativen Schraubertreffen brisante Neuigkeiten ans Tageslicht befördern können. Die alten Tage wurden beschworen, von Blut, Schweiß und gar Massakern war die Rede. Die Mannschaft RU-FA Rennsport wird dabei eine wichtigere Rolle spielen dennje. Denn nunmehr ist auch der Klassikerspezialist Siggi Staub teil dieser 2012 aus Ruinen auferstandenen Mannschaft.

So richtig will die Erinnerung an die liebliche Wärme der spätsommerlichen Toskana nicht zu der rauen Kälte des ostdeutschen Winters passen. Eisiger Wind, trockene Heizungswärme und schales Bier statt wohltuend frischer Briese am Abend nach einem wohlig-warmen Nachmittag, knisterndem Kaminofen und hochdrehendem Chianti.
So richtig will die Atmosphäre nicht passen zu den Vorstellungen im Kopf. Weinbouquet, Zirpengrillen, Schlauchreifenkleberdruft – Fehlanzeige!

Und doch werden hier, in diesem kalten Februar, die Weichen gestellt für den kommenden Herbst, für einen glanzvollen Auftritt beim wichtigsten Eintagesrennen des Jahres.
Und doch erkennt man in dem Leuchten der Augen der Anwesenden, in der Konzentriertheit ihrer Abwägungen, in der Schwere ihrer Stimmlage, das hier, in diesem Moment etwas Wichtiges entschieden, etwas Wichtiges geboren wird.

In einer kleinen Schrauberbude in Berlin hängt ein Rahmen von RU-FA Sport an der festen Klaue eines eines Montageständers. Dieses Meisterstück des Rahmenbaus, gefertigt und zur Verfügung gestellt von Rudolf Faust persönlich, wird hier für den professionellen Renneinsatz aufgebaut. Niemand weniger als Siggi Staub wird diesen Rahmen über die Schotterpisten der Toskana lenken. Penibel werden die Teile zum Aufbau bereit gelegt. Vorbaulänge und Sattelhöhe werden vermessen, die Positionierung des Lenkers wird diksutiert, der Sitz der Bremsbacken vermessen, Lenkerbreiten werden verglichen, die Wahl der Schaltkomponeneten abgewägt. Die Wahl der Kettenblätter der Stronglight-Kurbelgarnitur wird auf die Anforerungen dieses besonderen Rennens hin bezogen optimiert. Laufradsätze werden genommen, verworfen, angepasst. Das beste Material seiner Zeit ist gerade gut genug.

Alle Verbesserungen der Rennmaschine von Dieter Kemper, welche in den vielen Einsätzen bei der L’Eroica der letzten Jahre ausgeklügelt wurden und ihm zu unvergessenen Siegen verhalfen, sollen auch in Staub’s Rad einfließen – und noch mehr. Während die Speerspitze des deutschen Rennsports zuvor auf verschiedenen Rädern an den Sart gingen, wollen Kemper und Staub dieses Jahr zusammen für die Mannschaft RU-FA Rennsport den Sieg einfahren.
Den Gerüchten zufolge plant sogar der Rennfahrer Robert Stelzenacker für RU-FA zu fahren. Aber von Seiten Rudolf Fausts hagelt es diesbezüglich nur Kopfschütteln. Zwei Fahrern mit Material zur Seite zu stehen sei genug für den familiär geführten Rennstall. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird der eng mit Kemper und Staub verbündete Stelzenacker also weiterhin für Somec fahren.

Dennoch, die Sensation ist perfekt!
Die Frage wird sein, wer die Deutschen im Jahre 2012 noch vom Sieg abhalten wird können. Kemper ist ein Siegerfahrer erster Klasse. Staub, sein einstiger Edelhelfer und seit Jahren selber Titelaspirant, fährt mit ihm in einer Mannschaft. Die Deutschen in ihrer Gesamtheit waren schon im vergangen Jahr so gut aufgestellt wie noch nie. Leicht an ihren einheitlichen Tikotagen zu erkennen, sprengten sie bei der letzten Austragung des Rennens schon zu Beginn das gesamte Fahrerfeld, konnten jedoch leider den Tagessieg nicht erringen. Dieses Jahr soll es anders kommen. Mit Kemper und Staub hat das Werksteam RU-FA Rennsport zwei glühend heiße Eisen im Feuer. Und die gesamte deutschen Mannschaft wird stark sei wie nie zuvor. Reicher an Erfahrung und mit einer Mannschaftsstärke die ihnen Auftrieb verleihen wird.
Kemper will, eigenen Aussagen zufolge, Feuer legen und Staub ist gewappnet für die heißesten Schlachten. Die Zündschnur lodert und wird ein Feuer legen, das die Toskana noch nie zu Gesicht bekommen hat.

Es grüßt Didi Senftenberg exklusiv für IRN Racing News Berlin

5 Kommentare

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  • Beim Lesen dieser Nachrichten schwanke ich zwischen neidvoller Bewunderung und der Frage, ob dieses technische Wettrüsten dem Sport noch gut tun kann. Kaum habe ich mich mit der Einführung dieser teuflischen Gangschaltungen abgefunden, finden Neuerungen ihren Weg in den Radsport, die ohne Zweifel die Gesundheit der Rennfahrer gefährden. So ist davon die Rede, dass Rahmenrohre über ihren Verlauf dünner werden sollen (Konfidingsbums). Muss denn erst ein Fahrer wegen des Bruchs einer solchen SOLLBRUCHSTELLE zu Tode kommen, bevor ein Umdenken einsetzt?

  • Ich für meinen Teil bleibe der „Firma“ TI Raleigh und Peter Post treu und werde den Kampf auf altbewährter Reynolds Rohrbaukunst aufnehmen. Das kann den ruhmreichen ESK aber nicht davon abhalten, gemeinsam ins Feld zu ziehen!

    Vai ESK!
    Vai RuFa-Somec-Raleigh!

  • Eintrag aus dem Tagebuch von D.K.:

    06. Feb.: Heute zwei Stunden bei kernigen Temperaturen im Wald. Der Rücken hält noch nicht, wird jedoch besser. Auf spiegelglatter Fahrbahn gelegt. Hart aufgeschlagen – keine Reaktion, keine Meidbewegung, kein Abrollen.

    Die Latte liegt hoch. Fauss reisst mir den Kopf ab. Muss in Gang kommen. Muss für Staub anfahren. Darf ihn nicht enttäuschen. Mein Gott – das Sofa ist so bequem… D. Kemper

  • Spiele gerade mit dem Gedanken, die tatsächlich „hohlen“ Rahmenrohre meines 1970er PX10 auszugiessen. Diesen Wahnsinn mache ich nicht mit!
    Zehn Gänge hat das Ding auch noch! Fühle mich ziemlich überfordert.
    Die gute, bewährte 2-Gang Duomatic-Nabe sollte doch für die Toskana reichen oder nicht????

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