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Spreewaldtour

Mein eigentlicher Plan sah einen frostigen Spreewald vor. Die langfristige Wetterprognose gab dazu Anlaß, doch mit jedem Tag, mit die näher kam, sollten die Temperaturen höher und der Niederschlag stärker werden. Findet man aber bei 25°C und Sonnenschein kaum Mitfahrer, so lassen Aussichten auf epische Abenteurer bei widrigsten Bedingungen so Manchen mit den Füßen scharren. Statt des frostigen Spreewaldes wurde die matschige Umgebung von Königs Wusterhausen als Ziel auserkoren und Rennschnecke als Reiseleiterin verpflichtet.

Die Anreise würden die Mitfahrer auf unterschiedlichste Art bewältigen, ich suchte mir den Regionalexpress ab aus. Dieser fährt normalerweise 8:40 ab Alexanderplatz. Pünktlich stand ich -übernächtigt nach einer fast schlaflosen Nacht- auf dem Bahnsteig, doch der Zug fuhr nicht. Wie soll ich die Mitfahrer von meinem Fernbleiben unterrichten bzw. wieviel kostet mich die Verspätung? Die Auskunft der Bahn bringt mir wieder in die Erinnerung, daß der Zug wegen Bauarbeiten über Gesundbrunnen und Lichtenberg fahren würde. Mist. Ich werde langsam wacher und stelle langsam fest, daß ich eine Stunde zu früh am Bahnhof bin. Dann ist ja alles nicht so schlimm, ein Espresso, eine Zeitung und mit der U-Bahn nach Lichtenberg. Von dort rufe ich Rifli an, um ihm zu sagen, daß auch er ab Gesundbrunnen fahren soll. Er läßt mich ruhig ausreden, sagt, daß er nicht mitkäme und ich ihn nicht extra hätte wecken müssen. Na gut, sitze ich eben wieder alleine in Lichtenberg (). Der richtige Zug kommt auch wirklich pünktlich, ich erwarte Ampel und , doch ich bleibe allein. In Königs Wusterhausen die Auflösung: die beiden kommen per S-Bahn, Jockel hat auf der Anreise schon mal warm gefahren, Mod31 hat auch schon ein paar ruhige Kilometer abgerissen, Schnecke hat eine Landkarte dabei. Und das beste: es ist trocken!

Die Route wird auf Storkow – Bad Saarow – KW festgelegt und los gehts. Der Rest ist wenig spektakulär, Jockel fährt meist unweit vor dem Feld, der Rest hält sich zusammen. In Bad Saarow setzt dann dickflockiger Niederschlag ein und die Gruppe wird getrennt. Jockel unternimmt mit Mod31 noch einen Abstecher in die Rauener Berge, der Rest fährt mit Schnecke nach Storkow. Dort wird das große heroische Ziel zugunsten einer Einkehr geopfert, Radler und Soljanka in der Storchenschänke, das Bahnhofsrestaurant öffnet erst später und auch nicht immer. Mit der ODEG nach Lichtenberg, in welcher nach kurzer Zeit die durchfeuchteten Klamotten einen lieblichen Dunst verströmen und die Scheiben beschlagen.

Erwähnenswert sind vor allem zwei Dinge:
Zum einen kündigte Jockel mit einem feinen Lächeln an, daß er das Jahr 2012 für gemütliche Kuschel- und Kumpeltouren opfern würde.
Zum anderen hatte er als einziger keinen Rucksack auf (er sprach von aufblasbaren Feldlazaretten incl. Krankenschwestern, die wir transportieren würden), labte sich aber trotzdem gerne an mitgeführten Heißgetränken. Toni fuhr sich daraufhin trocken und hatte Tagträume von Unmengen Kaltgetränken mit steigenden Alkoholgehalten und dazu gereichten Speisen.

Schön wars, vielleicht ist am ersten Samstag im Februar richtig Winter. Jedenfalls fahr ich dann wieder eine längere Runde.

twobeers

5 Kommentare

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  • Ich muss mich hier mal zu Wort melden:
    1. Ich habe insgesamt vielleicht 10 Schlückchen Tee getrunken. 5 kamen dabei aus twobeers Kanne und 5 waren möglicherweise von Toni. Ich trank dabei nicht etwa, weil ich solchen Durst und nichts mehr in der Flasche hatte (mod31 ist mein Zeuge), sondern einzig, um Euer teilweise beträchtliches Gepäck zu erleichtern. Der ein oder andere Mitfahrer schien mir ein Einsiedlerkrebs zu sein, welcher ja bekanntlich auch immer seinen gesamten Hausstand mit sich führt. Es war demnach ein Akt der Nächstenliebe, welcher mir dereinst im Himmel sicher angerechnet wird.

    2. Ja, 2012 ist und wird das Jahr der Kumpeltouren. Mod31, welcher nicht zuletzt zwischen Bad Sarow und Karlshorst (und sicher darüber hinaus) eine hervorragende Vorstellung lieferte, konnte sich direkt davon überzeugen, wohingegen es andere vorzogen, lieber in Schneckes Windschatten nach KW in die Wirtschaft zu radeln.
    @mod31: Gerne wieder.

    3. Danke an Schnecke für die schöne Tour. Du hast mir das Storkower Land, eine von mir bislang eher stiefmütterlich behandelte Destination, näher gebracht. Sag Bescheid, wenn Du mal wieder da unten umherradelst, ich käme gerne mit.

        • der sachverhalt wurde ja schon sinnstiftend relativiert. es wird sich um kumpeltouren und mitnichten um kuscheltouren handeln. und ‚kumpel‘ hat hier keinerlei assoziationen bezüglich härte oder länge. braucht es aber auch nicht, denn touren mit jockel sind ja bekanntlich hart oder lang oder hart und lang.

          danke fürs zuhören,

          rob

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