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[4.9.2011] Adolf-Huschke-Gedenkausfahrt

Didi A. Senftenberg hat Schluckauf. Und Sodbrennen. Nur durch erheblichen Getränkekonsum sind die ständigen Klobesuche im PräpelEck zu erklären. Doch das Freilegen der Makulatur ist zu einer Sucht geworden. Und tatsächlich tauchen immer neue Fetzen auf:


Vor genau 100 Jahren also! Wahnsinn!
„Schon nach wenigen Kilometern schieden drei der aussichtsreichsten Fahrer, und zwar Ludwig, Marx und Siewert, durch Sturz aus dem Rennen. Weitere Stürze und Defekte lichteten die Reihen und das Kopfsteinpflaster der Dörfer tat das Uebrige, um eine umfassendere Sonderung herbeizuführen. Bei einem scharfen Spurt gelang es denh Gebrüdern Suter und Huschke, das Feld abzuhängen und einen Vorsprung zu gewinnen, worauf eine Klärung der Situation eintrat. Paul Suter blieb nicht lange in der Kopfgruppe, da ihn Magenbeschwerden zum Absteigen zwangen, und so befand sich Huschke mit Franz Suter allein an der Spitze. Hinter den beiden Führenden wogte ein scharfer Kampf, da die „Kanonen“ danach strebten, wieder Anschluss zu erlangen, aber durch die flotte Führung Huschkes wurde dieser Plan vereitelt. Kurz vor Zotten hatte auch Franz Suter seine Rolle ausgespielt und Huschke setzte den Weg allein fort. Die zurückgefallenen Amateure teils überholend, teils mit sich nehmend, erreichte der Berliner mit einer Fahrzeit von 9:42:34 für 270 km als überlegener Sieger das Ziel vor dem ausgezeichnet gefahrenenen Höppner, der Meck und Emil Zander im Spurt schlug. Fünfter wurde Schallwig vor Aberger, Paul Suter, Börgemann, Bauer, Michael, Gehrke, Weise, Wruck, Rottnick und Krüger. In der Klasse der Amateure errang der Favorit Hädicke einen ebenso leichten Sieg wie Huschke bei den Geldpreisfahrern, wenn er auch Merz (Friedrichsfelde), Barkowski (Friedrichshagen) und Fahle (Trebbin) erst im Endspurt schlug.“

Dieses Ereignis soll gewürdigt werden. Deshalb startet am 4. September um 9:15 die erste . Neutralisiert gehts vom Bahnhof Oranienburg zum Adolf-Huschke-Denkmal und dann in weitem Bogen durchs Löwenberger Land. Dabei werden teilweise Straßen befahren, wie sie vor 100 Jahren beschrieben wurden. Ein guter Test also für die Heroen und ihr Material. Zu leichtes Material sollte nicht verwendet werden, führte dies doch zu Huschkes Tod.



Die passende Garderobe ist aus , das Rad aus Stahl.

Mit dem alten Gruß der Radfahrer „All Heil auf allen Wegen“ verbleibt

Didi A. Senftenberg

twobeers

15 Kommentare

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  • Es ist ein Trauerspiel. Aber erstens bin ich zu diesem Termin nicht in der Stadt und zweitens, hätte ich weder die passende Garderobe noch das passende Sportgerät. Beides hatte ich mal, doch nun…

    Ich wünsche Euch viel Spass.

  • Ein guter Anlass für ein großartiges Ereignis! Das riecht nach Blut, Schweiß und Tränen. Die ‚Adolf-Huscke-Gedenkausfahrt‘ des ESK als Vorbereitung zur L’Eroica.
    Bis dahin wird meine stählernde Rennmaschine wieder auf Noppenbereifung umgebaut, die Schnürsenkel der Lederschuhe werden gewachst, das Obermaterial gefettet und das stolze Trikot wird Mutti zum Handwaschen mitgegeben.

    Mit tiefen Pfützen durchlöcherte Feldwege, verchromter Stahl glänzt nass, viel zu schmale Querfeldeinreifen prügeln über grasüberwuchertes Kopfsteinpflaster, Dreck spritzt ins Gesicht, ein Mitfahrer rutscht von der Straßenkante und stürtzt ins Gras, Mittelzugbremsen quitschen, hastig wird an den Unterrohrschaltern gezerrt. Schmerz und Glück. Helden werden geboren.

  • Poesie wie sie nur das Fortbewegen auf zwei Rädern zu protegieren vermag.

    Danke Rob, danke Didi. Ich versuche teilzunehmen.

  • Rob, ich sehe keine neugeborenen Helden, wenn ich von profilierten Querfeldeinreifen statt schmalen Baumwollpneus lese. Oder haben wir es hier mit modernen Helden zu tun?

  • Kannst Du doch auch Rob 😉

    Eigentlich müßt Ihr morgen fahren anlässlich des Todestages. Rund um Chorin gibt es wunderschöne Feldstein-Passagen, mal im Wald, mal im Feld, traumhaft!

  • Ich sag mal so, es ist alles fahrbar. Wer allerdings ein klein wenig empfindlich ist, sollte größtmöglichen Komfort wählen.

  • Ich begleite die illustre Horde lediglich als Chronist. Nicht, dass hinterher irgendwelche Heldengeschichten erfunden werden.
    Mein neuer Alter bleibt bei so einer Klopperei schön am Haken, ich nehme den alten Crosser mit schnittigen Straßenreifen.

  • Liebe Italienreisende,

    ich werde mich wohl als stiller Beobachter anschliessen. Da von meinen beiden Stahlfahrrädern das eine keine wirkliche Bremse hat und bei dem anderen das Schutzblech fürchterlich klappert, wird dem kopfsteinpflastererprobten Stadtfahrrad mal das Umland gezeigt. Das ist zwar aus Alu, dafür werde ich auf neumodische Radklamotten verzichten.

    Bis dahin,

    der Sonderzeichenbeauftragte

  • Crosser, Alurad. Was ist da los? Am Sonntag sollen Helden geschmiedet werden.
    Geschmiedet aus Stahl und Schweiss und nicht aus einem Bauxitprodukt.

    Freund Sonderzeichen, wenn das Schutzblech klappert – ab damit!

    • Wenn dann der ohnehin schon angerostete Rahmen zerbricht, der Gepäckträger abfällt der der Rücktritt blockiert, heisst es hinterher wieder, das Material sei schlecht gepflegt (wurde noch nie was dran gemacht).

      Ausserdem gibt es Bedenken, mit einem 17 Kg schweren Fahrradfahrgerät heldenhafte Distanzen / Geschwindigkeiten zu bewältigen.

      Deshalb beschämt mit Stadtschlampe,

      der Sonderzeichenbeautragte

    • Wenn ich am Sonntag auch nur ein einziges modernes Schräubchen sehe, brechen wir sofort ab. Sonderdingens und ich werden Protokoll führen.

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