„Und weil der Mensch ein Mensch ist…“
…drum muss er auch nach Buckow bitte sehr!
Freitagmorgen, Sonne satt den ganzen Tag und keine Lohnarbeit. Die schönste aller Schweizen – die märkische – ruft und ich folge ihrem drängenden Geschrei. Nachdem die morgendliche Kälte durch die unbändige Kraft der Sonne hinweggebrannt wurde, besteige ich mein tschechisches Aluminiumgeröhr und begebe mich auf Pilgerfahrt in meinen märkischen Lieblingsort um dort nach einer Bierpause die schier unglaublich lange Rampe mit ihrer berühmten Doppel-S-Kurve zu bezwingen.
Der direkte Weg ist nicht immer der schönste, so führt mich der Meine mich am berühmten Malchower Metzger vorbei führt dann über Börnicke und Schönfeld nach Werftpfuhl um die B158 zu kreuzen. Brechts Einheitsfrontlied, vertont von den Scherben, auf den Lippen quere ich den Wald rund um den Gamengrund. Die fordernden Rhythmen lassen mich die Wellen im Wald wie im Fluge übersprinten und alsbald Prötzel und später Waldsieversdorf passieren.
Weltgrösstes Anbaugebiet von Mavicschuhen
Buckow wird erreicht und die Bänke vorm Strandbad laden zu einer Labe ein. Leider gibt es dort nichts zu essen, so dass ich den Imbiss nebenan wähle. Das Fleischlaberl heißt hier Frikadelle und das Hefeglas wird direkt aus der Verpackung geholt. Der unfreundliche Herr in der Butze beantwortet meine Frage nach dem Befüllen der Trinkflasche mit Leitungswasser mit einem „eigentlich nicht“. Bevor ich noch nach dem „Wieso, weshalb und warum nicht“ fragen kann, geht der Dienstleister zum Uneigentlich über und füllt das Bidon wie gewünscht. Der Blick auf den See und in Richtung nahes Brecht-Weigelhaus ist pittoresk, die Sonne scheint, Bier und Hackklops munden.
Schermützelsee
Nach der kurzen Siesta geht’s weiter in Richtung Norden über den eingangs erwähnten „Berg“. Über Bollersdorf wieder nach Prötzel und dort über Harnekop mit seinem komischen Minirüttelpflaster nach Hohenfinow. Hier noch einmal nach hinab Falkenberg da der kleine Anstieg nach Cöthen unbedingt eingebaut gehört. Ab jetzt auf den altbekannten Wegen (Gersdorf, Grüntal, Schönfeld) in Richtung Heimat. Der sich ab Mittag auf Südwest drehende Wind lässt den Puls steigen und den Körper durch noch mehr Endorphine fluten.
Labestation
Nach wunderbaren 180 Kilometern kann ich zu Hause meine Mädels begrüßen und auch gleich das Familienausflugsprogramm für den nächsten Tag verkünden: Buckow.
Schön, einfach schön!
Reih dich ein in die ESK-Einheitsfront, weil du auch ein Eisenschwein bist!
Schöner Bericht, macht Laune auf Radfahren!
Da will ich auch gleich am liebstens auf Rad.
Haltet mich weiter mit solch schönen Berichten bei Laune bis ich wieder radeln darf.
Grüße