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Ortsgruppe Wuhan oder Unterwegs im chinesischen Grunewald (Bericht: ESK China)

Die Führungsspitze des gefiel sich darin, mich für einige Wochen ins Reich der Mitte zu entsenden. Hintergrund dieser – als Akt der Willkür misszuverstehenden – Maßnahme war es, einen Blick in die von Überbevölkerung gekennzeichnete Zukunft zu werfen um heraus zu finden, ob man in Megapolen vom Ausmaß einer 6-7 Millionen Stadt wie Wuhan, der Hauptstadt der Provinz Hubei auch noch kann.


Straßenszene in Wuhan…

Um es kurz zu machen: Im Prinzip nein. Aber es gibt auch hier noch den ein oder anderen Platz, um seinem Hobby treu bleiben zu können. Gestern ergab sich die Gelegenheit, ins Gebiet des Wuhaner Eastlake zu fahren, um an der Seite eines Leidensgenossen die Möglichkeiten Sport orientierter Radelei auszuloten.

Ich hatte zu guter Letzt doch darauf verzichtet mein eigenes Rad mitzunehmen und wurde mir der Richtigkeit dessen bewusst, als ich eine gefühlte 3/4 Stunde das neue Terminal III des Pekinger Flughafens durchmessen hatte. Übrigens eine kleine Bahnfahrt in besagtem Terminal eingeschlossen. Spontan kam mir dabei Maos langer Marsch von 34/35 in den Sinn…
Das Problem mit dem fehlenden Rad wurde schnell gelöst, verfügt doch mein Compadre, welcher in Wuhan schon länger die Stellung hält, über mehrere von der notwendigen Sorte. Ein kleines Startproblem bestand im ungenügenden Luftdruck in beiden Pneus und der Inkompatibilität der am Schlauch vorgefundenen Ventile mit der zur Verfügung stehenden Luftpumpe. Doch auch das konnte aufgrund chinesischer Improvisationskunst kurzfristig gelöst werden. Ein Stopp an einer fliegenden Fahrradwerkstatt, ein kurzer, sachkundiger Blick des Mechanikers auf das Ventil, anschließend ein beherzter Griff zur Schere, um den Pumpenschlauch zu kürzen (welcher über keinen überzivilisierten Ventiladapter verfügte) und eins, zwei, drei, Luft im Reifen.


Die Werkstatt

Schon kurze Zeit später, am Rand der Stadt, ging es dann hinein ins Glück, dem Naherholungsgebiet am Eastlake. Am Besten lässt sich dieses Gebiet tatsächlich mit dem Berliner Grunewald vergleichen. Annähernd gleich in der Ausdehnung, unterscheidet es sich zum Einen in der – aufgrund der Klimazone – Vegetation und zum Anderen sind die hier vorhandenen Hügel etwas höher. Hervorzuheben ist außerdem, die unerhörte Griffigkeit des Untergrundes. Entgegen dem geplagten Sandfahrer, welcher sich immer wieder mit Traktionsabrissen konfrontiert sieht, scheinen dem Vortrieb hier keine Grenzen gesetzt zu sein. Eine schöne Erfahrung. Im Folgenden lasse ich Bilder sprechen:


Anfahrt ins Zielgebiet


Cool gucken. Ich und ein Österreicher…

So, dass erst mal davon. Wie schon gesagt, man kann, wenn man will. Und wenn man will, kann man bei strahlendem Sonnenschein und 16° Außentemperatur ein paar schöne Stunden in der Ferne erleben.

Wer mehr sehen will, folgt den Links: Klick! oder – wer mehr über die Hintergründe erfahren möchte – auch gerne Klack!

13 Kommentare

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  • Schön von dir zu hören! Und wie es aussieht, geht es dir ganz gut.

    Verhält sich der Anteil von Arbeit zu Freizeit so wie es die Bilder vermuten lassen?
    Irgendwie sieht das alles etwas fremd und irreal aus mit diesen Kontrasten zwischen Vergangenheit und Zukunft, aber durchaus interessant!

  • Da es nicht so aussieht als ob die restliche welt die chinesen überleben wird….. lasst uns mal schon nach einem anderen planeten ausschau halten…..denn der tag wird kommen.
    beste grüße in die vergangenheit 😉

  • Der Oberst fährt Scheibenbremsen, findet positive Worte zum Radfahren in China, lässt andere sein Zweirad reparieren und postet mehr Bilder als er schreibt – Jockel ich hab Angst! Hast du schon das Gelbfieber, kommst du wirklich zurück????

  • Nun, wie es aussieht hat die Ortsgruppe Wuhan das Territorium erkundet und erfolgreich in Besitz genommen.
    Den Vorteil gegenüber einer Region wie dem Grunewald sehe ich übrigens vor allem in der größeren Höhe und dem daraus folgenden besseren Ausblick. Und trotz der vermutlichen Enge in den Straßen wirkte die nichturbane Region durchaus menschenleer.

    Wurden denn auch Einheimische mit adäquatem Fortbewegungsmittel erspäht oder ward nur ihr beiden Zentraleuropäer vor Ort?

    Wünsche weiter viel Erfolg und wünsche mir auch eine ausführlichere Berichterstattung über die sonstigen Begleitumstände.

    Gruß stw

  • Ich wusste es! Die Chinesen klauen sogar den Grunewald! Ist zwar eine schlechte Kopie, aber verdammt nochmal, es ist der Grunewald! Übrigens sieht die amerikanische Gummihose des Österreichers auch nach Werksspionage aus! Solche Teile haben doch erst im Oktober 08 die Amis in Italien getestet und *flupp* haben die Chinesen die Dinger schon im Regal und verschauchern den Kram an die Hintertupfer aus der Alpenregion. Schöne Bilder, Jockel – aber du siehst etwas blass aus?! Isst du auch richtig, mein Freund? Liebe Grüße… menis

  • Und wenn Jockel wieder zuhause ist, muss mal jemand prüfen, obs nur eine Kopie oder der echte Jockel ist.

    bis denn
    Husten

  • Hurra!!! 3 Wochen Wuhan sind vorbei. Gestern 20:30 gesund, unkopiert (hoffe ich) und wohlbehalten wieder gelandet. Mehr zu gegebener Zeit.

    @rikman: Wie können einzelne Bilder aus der Galerie verschwinden (hier: das Aufmacherfoto (ich habe es gerade wieder neu hochgeladen))

    @husten: Bei Dir müsste man mal prüfen, ob das Original noch irgendwo verfügbar ist 😉

  • (tinyurl.com/ycsv36p) Sehr schön Jockel!Die gemeine Gelbhaut kann also bei 350 Stundenkilometern mal eben zwischen „weltgrößtes Klimakillerkohlekraftwerk“ und „Hieristdochnochniewasgewachsen-NSG!“ pendeln. Jetzt wo der Chinese glücklich ist, könntest du ja auch mal an den Berliner denken. Nicht das der mit 300Stuckies über den Ring knallen müsste, aber…!

  • Schön was? Zwar hat es meine Firma mal wieder verpeilt, sich etwas in den Vordergrund zu schieben (Stichwort: Deutsche Technologie) aber schön ist es trotzdem, wenn etwas fertig wird.

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