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Motivationsmanagment 4 und 5 Etappe

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04-06-2008 Oberhof > Bad Steben 120,24 Km / 2446 Hm

Auf zur Königetappe heißt es an diesem Morgen. Es stehen immerhin über 120 Kilometer auf dem Plan. Dazu ein nichts sagendes Höhenprofil das aber an diesem Tag seinen Tribut fordern wird. Der Himmel ist verhangen und es ist frisch draussen leicht auf. Die Armlinge werden noch bereit gelegt und auch die Regenjacke muss heute mit. Es sieht so aus als könnte es nass werden, nicht nur von unten. Neben unserem Gespann wird sich schon wieder warm gefahren auf der rolle, was wir am ersten Tag noch alle belächelten, lässt uns inzwischen anhand der Ergebnisse einen logischen Rückschluss erahnen. Denn das Team nebenan bewegt sich derzeit auf Rang 4. Aber wir lassen uns von der Professionalität der Nachbarn nicht einschüchtern, nein auch von den täglichen Massagen am Abend nicht.

Das Frühstück findet wie jeden Morgen wieder in unserem Wohnwagen statt, diesmal läuft sogar die Heizung in der Hoffnung das noch ein paar Kleidungsstücke trocken werden bis zum Start. Ich wedel mit den Armlingen und dem Trikot noch ein wenig vor dem Gebläse herum als die Uhr auch schon anzeigt das es Zeit ist zum losrollen Richtung Start. Diesmal führt die Strecke direkt an unserem Stellplatz vorbei, Nico begleitet die beiden Teams wieder zum Start, ich halte die Stellung an den Autos und halte den Foto parat.

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Der Wind trägt immer wieder des All morgendlichen Startrituals bis zu uns herüber, dann die ersten Motorräder für die Strecke und dann sehe ich schon die Blicklichter des Führungsfahrzeuges für die ersten Asphalt Kilometer aufblinken. Klack Klack – mein Auslöser schnurrt während ich durch den Sucher schaue und versuche auch wirklich die Teams zu knipsen. Nico rollt auch schon wieder ein und wir beladen die Autos, verzurren alles und starten unsere Motoren. Unser Weg nach Bad Steben ist heute auch etwas weiter, Knapp 3,5 Stunden werden wir im Auto verbringen.

Die Ausschilderung ist wieder perfekt von der Organisation angebracht, nur der Weg vom Stellplatz bis zum Start/Ziel wieder ein Fußmarsch. Wir ergattern noch einen schönen Platz an dem Wir uns zusammen mit dem Gespann ausbreiten können. Nico checkt noch gleich geheime Duschgelegenheit, Strom und Toiletten sind direkt am Standplatz. Es wird wieder der Nachmittagskaffee für die Rennfahrer vorbereitet, dazu eine Große Flasche Wasser. Die Wäsche hängt ebenso zum trocknen bereits auf der Leine. Das Wetter ist inzwischen auch etwas besser geworden, Heute Morgen hat es dann beim Start sogar kurz geregnet, aber nun kommt die Sonne immer wieder durch, auch wenn ein frischer Wind weht.

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Ich mache mich auf den Weg in den Zielbereich, Nico kommt später mit dem Rad nach. Ich treffe einige Leute mit denen ich ins Gespräch komme. Die ankommenden Fahrer sehen alle durchweg mitgenommen aus, auch die Räder sind diesmal mit einer deutlichen Schlammpackung überzogen. Die ersten müssen sich sogar teilweise die Augen frei wischen, da der Boden des Waldes alles bedeckt. Wir errechnen uns wieder eine ca Ankunftszeit anhand der letzten Tage und Ergebnisse klappt das ganz gut. Es ist eine lange Zielgerade die man sehr gut einsehen kann. Dann blitzen plötzlich am ende dieser Geraden zwei weiße Helme auf, und die Statur erkenne ich auch sofort. Es sind S. und L. die hier ins Ziel einbiegen. Sichtlich geschafft von dem vielfach unterschätzten Höhenprofil geht es direkt zur Zielverpflegung. Mit einer gigantischen Zeit in der Tasche haben die beiden sich das auch verdient. Aber wo bleibt unser Master Team? Etwas besorgt schauen wir uns an. Nach einigen Minuten sehen wir aber auch die Beiden am Horizont. Sichtlich erschöpft kommen die Beiden ins Ziel, was aber nicht davon abhält hier noch ausreichend Autogramme an die Bad Stebener Jugend zu geben.

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Eine Reifenpanne bei Acke hatte zu dieser Verspätung geführt. Zudem war wohl auch ein kleines Motivationsloch zu erkennen. Da mussten wir heute noch ganze Arbeit leisten um den kleinen Knacks wieder aufzurichten. Nach der Verpflegung am Bus und einer heißen Dusche sah die Welt dann schon wieder farbiger aus. Wir schickten die Rennfahrer frühzeitig in die Koje und ich häkelte draußen in der Dämmerung noch die Etappenmütze zu ende.

05-06-2008 Bad Steben > Schöneck 99,43 Km / 2167 Hm

Die Sonne breitete bereits ihre wärmenden Strahlen über den Stellplatz aus. Wie ein kleiner Ameisenhaufen bewegte sich alles um die Camper herum. Hier und da ein guten Morgen Gruß von Betreuer zu Betreuer. Schon meine Tages Mütze am Kopf lächelten mich schon die anderen Teams an. Ich holte die Wäsche von der Leine und fing an einzupacken während die beiden Sportler im Wohnmobil Nahrung aufnahmen. Die heutige Etappe war für uns Betreuer überschaubar, da die Transferstrecke nicht so weit war und wir uns ein bisschen Verschnaufpause im Zielort Schöneck ausrechneten. Pünktlich um 8:30 rollten sie dann zum Start, auch Acke hatte sich in der Nacht wieder erholen können und rollte mit Menis locker zum Start. Das Material war ebenfalls wieder in Schuss und surrte leise mit.

Kurz nach 9 Uhr packten wir auch wieder die Autos zusammen und starteten nach Schöneck im Vogtland. Knappe 1,5 Stunden später erreichten wir den Stellplatz. Erst wurden wir jedoch von einer Schranke aufgehalten an der wir einen Parkschein lösen mussten, etwas entsetzt grummelte ich vor mich hin, was das jetzt sollte, aber das ganze löste sich dann im laufe des Nachmittags doch noch in mein Wohlgefallen auf.

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Kein Strom, kein Wasser keine Toiletten, super. Aber da mussten wir dann durch, zum Glück hatten wir ja Gas im Womo und damit konnte der Kühlschrank gekühlt werden. Ich begann gleich die Radklamotten zu waschen die mir in Auftrag gegeben wurden, Die Leine spannte ich in die Sonne und hängte dann gleich alles auf. Jetzt erst mal ein Betreuerkaffee, Nico zauberte uns einen leckeren Latte Macchiato und bereitete gleichzeitig noch gleich den Milchreis für die Rennfahrer zu, den sie gleich nach Ankunft des Ziel bekommen sollten. Der Weg in den Zielbereich artete wieder in einen kleinen Fußmarsch aus, dort angekommen waren die ersten bereits im Ziel. Ich stellte mich wieder an die Bande im Zielbereich bewaffnet mit meinem Foto und wartete auf die beiden Teams, die dann im Abstand von wenigen Minuten ins Ziel kamen. Acke hatte sich auf der Etappe wieder gut erholt und kam voller Motivation ins Ziel. Für die Pasta Party gab es heute etwas besonderes.

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An unserem Stellplatz angekommen säuberte ich erstmal die Räder von S. und L. die letzten Tage hatten doch ihre Spuren hinterlassen. Die anderen Beiden genossen erst mal den leckeren Milchreis von Onkel.W. Die verbrauchte Energie muss ja aufgefüllt werden, und so konnte man täglich nach dem Zieleinlauf einen Essensflash beobachten. Aber es ging allen Fahrern so, der Bereich der Zielverpflegung war jeden Tag gut besucht.

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Menis und Acke pilgerten zu ihrem täglichen Massagetermin um die Beine wieder locker zu bekommen, wir drei anderen schüttelten unsere Beine beim Sessellift fahren ein wenig aus. Zur Pasta Party ging es mit dem Sessel lift hinunter über einen Skihang mit schönem Abendpanorama. Ich schaute mir an diesem Abend auch noch die Übergabe der Leadertrikots an bevor ich dann in meine Koje schlich und in den Schlaf schlummerte.

Fortsetzung folgt…..

3 Kommentare

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  • Mit S. fahr ich nicht mehr. 8 Minuten bei 120km hinter Menis und Acke, die hat doch ’nen Knall 😉 Als Menis und Acke würde ich mir aber dazu ganz schnell eine Ausrede einfallen lassen. Ist Lutz überhaupt hinterhergekommen?

  • Coffee hat es noch sehr milde umschrieben, ich dachte am Abend nach der 4. Etappe wirklich ans Aussteigen. Papa Menis und auch den anderen sei Dank stand ich dann zum Glück wieder mit erstarktem Elan am Start zum 5. Teilstück der Tour. Puh!
    Übrigens sehr interessant das ganze Geschehen aus Sicht unserer Betreuer zu lesen. Bitte, bitte auch noch die letzten beiden Tage! Ich freue mich riesig über Deinen Bericht!

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