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Feldpostbriefe, Teil I: Niederösterreichs Schilder

Ich möchte mich in der vorliegenden Weise ab und an zu Wort melden, um meine Eindrücke aus der Fremde dem geneigten Leser am heimischen Gerät nahe zu bringen. In kurzen, alles Überflüssige vermeidenden Beiträgen werde ich über Dinge berichten, von denen ich meine, es könnte den Ein oder Anderen interessieren.


Wer hier nicht weiß wo es lang geht, dem ist nicht mehr zu helfen

Das zurückliegende Wochenende habe ich genutzt, um mir per Rad ein wenig mehr von der mich derzeit umgebenden Landschaft zu erarbeiten. Am Sonnabend wurde mal wieder der Wiener Wald besucht (diesmal lief es recht geschmeidig) und am Sonntag ging es dann ins Leithagebirge. Wobei bei Letzterem nicht so sehr auf das „Gebirge“ im Namen abgehoben werden sollte. Denn wenn es sich beim Leithagebirge um ein Gebirge im herkömmlichen Sinn handeln würde, so wäre der Grunewaldsche Teufelsberg, das Dach der Welt.

Aber meine öden Fahrereien sollen heute gar nicht das Thema sein, vielmehr möchte ich Freund Robs Bericht über die unhaltbaren Zustände im Bergischen Land hinsichtlich der dort fehlenden – oder zumindest mangelhaften – Beschilderung aufgreifen und vermelden, dass es hier offensichtlich starke Unterschiede gibt. Denn nichts liebt der Niederösterreicher offensichtlich mehr, als Schilder mit teilweise ausgeklügelten Verbotstexten oder Piktogrammen zu versehen, bei denen sich das Lesen des Kleingedruckten lohnt. Was ich damit sagen möchte ist, dass es hier – im Gegensatz zum Bergischen – nicht an Schildern mangelt. Aber genug der langen Vorrede, lasst Bilder sprechen:


Soso, „strengstens“ verboten. Erinnert mich irgendwie an den Räuber Hotzenplotz


Wir befinden uns inzwischen im Wald und das Spiel beginnt…


Teil II…


Teil III, ein echter Dauerbrenner im österreichischen Forst


Was soll man machen, wenn man schon mal da ist?


Ich übersetze obigen Text mal ins Deutsche: „Arschloch! Meide den Wald! Ende der Durchsage!“


„Ganz besonders VERBOTEN“… Ohne Worte


Das ist übrigens der Kollege, der sich um die Einhaltung der allgegenwärtigen Verbote kümmert. Der „kost‘ fast nix“

So, wie Ihr seht, an Schildern herrscht hier keine Mangel. Wenn man voraus setzt, dass es des Deutschen Leidenschaft ist, Verbote auszusprechen, so könnte man zu der Ansicht gelangen, dass der Österreicher der deutschere Deutsche ist…

Zum Abschluss ein Schild, welches es aufgrund seiner aufmunternden Botschaft bei mir bis ganz nach oben geschafft hat:

So, schlaft schön…

11 Kommentare

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  • Mir wird langsam klar, warum verhinderte österreichische Kunstmaler als Gastarbeiter immer nur GröFaZ werden können…
    Aber der jockel mit seiner liebevoll-preußisch-anarchischen Art vermittelt den Eingeborenen vor Ort auf ganz natürliche Weise einen neuen Blickwinkel auf ihre beschränkte Existenz: „Fuck the Law!“
    Was mir allerdings wirklich absoluten Respekt abringt, ist das letzte Bild: Zen-Katholizismus @its best! Wirklich Gross!

  • Wenn das die zuständige Behörde liest, wird es bald den Zusatz
    „Fotografieren der Verbotsschilder ganz besonders strengstens VERBOTEN!“
    auf allen Schildern geben.

    Carl

  • Das Schöne an der Sache stellt man fest, wenn man mal mit einheimischen Bikern unterwegs ist: die halten sich nämlich grundsätzlich und aus Prinzip nicht an die Fahrrad-Verbote! Daher vermute ich ja, dass die Schilder nur die blöden Touristen aus den schönen Wäldern raushalten sollen…

  • Daher vermute ich ja, dass die Schilder nur die blöden Touristen aus den schönen Wäldern raushalten sollen…

    Nun, ich kann hier nur für mich sprechen, aber das klappt auch nicht.

  • Aber was ist mit Straße 2,5,8,11 und 12??? War das die Richtung aus der Du kamst?

    Wer verdient an den Unmengen an sinnlosen und überflüssigen Schildern? Exisitiert womoglich ein Niederösterreichisches-Schilderkartell? „Ey, kaufst Du super-leiwand Schilder oder Dein Grundstück brennt“

    Oberst, weitermachen!!!

  • Güteklasse 10 für diesen Beitrag! Jockel, ich liebe Dich, möchte Dich heiraten und auch Kindern werde ich nicht weiter Weg stehen… menis

  • Das ist doch kein Wunder, dass wir mit Schildern nicht klar kommen. Immerhin hat sich das Wort „Schilder“ in rein etymologischer Hinsicht aus „Schil-der“ und davor „Schiel-der“ entwickelt. Und der Ursprung von „Schiel-der“ war nichts anderes als „schielt er?“
    Wenn unsere Altvorderen am Abend ihren Kollegen von einem Schild berichteten, welches sie auf ihren täglichen Streifzügen vorgaben erblickt zu haben, dann dachten die anderen Lagerfeuersitzer nur, dass der Typ schon wieder geschielt hat. Und wenn jemand schielt, dann ist er optisch behindert und wenn jemand optisch behindert ist, dann ist klar, dass man nicht alles so sieht wie es ist.
    Wenn man jetzt noch in der Lage ist, logisch nachzudenken, resultiert daraus, dass nicht alle Schilder so ernst zu nehmen sind, wie sie scheinbar vorgeben zu sein.

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