Harzsturm007 – ESK unter dem schwarzen Auge

von rob

Der Darki war der schnellste mit dem Schreiben und hat mir einiges vorweggenommen. Hier und da gibt es wohl überscheidungen in der erichterstattung, dies sollte aber nicht stören. Viel spass beim Lesen…

Zum ersten Mal in der Serie der Harzstürme hat es den Eisenschweinkader ins Ausland verschlagen (angenommen, man betrachtet die hessische Röhn als Inland). Nach mehreren Anläufen konnte Lenka ein Domizil ausmachen, welches nicht nur vom Haus selber den hohen -Standards genügte, sondern dass auch noch großartig gelegen war. Das Dorf Roudny, an dessen Rand das Haus lag, war genau zwischen den Ausläufern des Isergebirges und dem Highlight des Böhmischen Paradieses, dem Naturschutzgebiet „Cesky Raj“ verortet. In kurzer Entfernung schlängelte sich die Iser in großen Mäandern durch die Berge. Die Landschaft mit ihren Hügel- und Bergketten, den atemberaubenden Sandsteinformationen, engen Tälern, tiefen Wäldern und weiten Feldern konnte jedes Eisenschweinherz begeistern. Der vorherige Irrglaube, unser Haus läge etwas abseits, war im Nu zerschlagen – wir waren mitten drin.
Auch andere Unsicherheiten konnten alsbald aus dem Weg geräumt werden. Die Tschechen scheinen ein radsportbegeistertes Volk zu sein, sich auf Deutsch verständlich zu machem, ist kein Problem, mit dem Euro kann man vielerorts auch bezahlen und nach den fünf Tagen waren auch noch alle Autos da. Für alle Eisenschweine, die am Harzsturm 007 nicht dabei sein konnten, kann es einem ehrlich leid tun; diejenigen, die meinen, am Himmelfahrtswochenende andersweitig in die Sommerfrische fahren zu müssen, dürfen sich kräftig in den Arsch beißen. Insgesamt waren wir irgendetwas zwischen 20 und 30 Leuten, auch ein paar Kadefremde waren dabei, welche sich aber sichtlich wohl fühlten. Bis auf ein paar Kleinigkeiten wie dem Essen, dem Hausmeister und der Wohnwagengeschichte darf das Himmelfahrtswochenende wohl wieder das Prädikat „rischtee jeil“ aufgestempelt bekommen.

Ich dachte daran, nur von vielleicht eine Tour genauer zu berichten, doch da es sich lohnt, zu jedem Tag etwas zu schreiben, will ich versuchen, mein an den fünf Tagen Erlebtes in nicht allzu ausschweifender Form hier zu dokumentieren.

Tag 1 – Anreise von Zittau nach Roudny per Rad

Zum ersten Mal in meinen bisher fünf Harzstürmen sollte ich mich mit auf die Anreise per Bahn und Rad begeben. Der Oberst hatte dazu aufgerufen und alle organisatorischen Angelegenheiten im Vorfeld in seine fachkundigen Hände genommen. Mein Gepäck reiste derweil bei Wonkel im Auto gen Süden. Somit musste ich nurnoch am Mittwochmorgen um kurz nach 0900 mit Rad und Tagesgepäck auf dem Oostbahnhof am Gleis erscheinen. In den Tagen zuvor hatte ich große Zweifel, ob ich aufgrund meiner zweiwochenalten und noch immer recht schmerzhaften Rippenprellung überhaupt in der Lage sein würde, anständig Geländerad zu fahren, doch ich wagte es zum Glück. Der Druckverband um den Oberkörper zur Fixierung der Rippen brachte eine entscheidende Besserung bei der Fahrtüchtigkeit – auch hier gilt der Dank dem Oberst. Positiv wirkte sich auch der Umbau meines Rades aus, zum ersten Mal seit Jahren setzte ich wieder auf eine Kettenschaltung, wenn auch reduziert mit sieben Gängen (38 : 12-23).

Die vier Stunden Bahnfahrt über Cottbus nach Zittau vergingen wie im Fluge. Je näher wir Zittau kamen und je hügliger die Landschaft wurde, desto erwartungsvoller wurden die Gesichter der sieben Mitfahrer (Jen, Luzi, Boerge, Carl, Staubi, der Oberst und ich). Staubi durchquerte mit dem Zug zum ersten Mal polnisches Terrain (gleich zwei Mal!) und kurz vor Zittau konnten schon die ersten richtigen Berge am Horizont ausgemacht werden. Wie auch später auf der Rückfahrt waren wir übrigens von Service und Freundlichkeit der Connex Lausitzbahn vollkommen begeistet.
In Zittau angekommen durchquerte die Kadersportgruppe rund um den Oberst zunächst die Stadt und lehrte den Bewohnern das Fürchten, ehe sie an der deutsch-polnischen Friedensgrenze an der Neiße entlang in Richtung der ersten Berge vorstieß. Zunächst, wir befanden uns bereits auf tschechischem Gebiet, ging es sogleich steil an den Hang, später schlängelte sich der Weg durch die großartigen Standsteinformationen des tschechischen Teils des Lausitzer Gebirges. Das Gebiet wurde umgehend in „Lausitzer Mark umbenannt und der Verwaltung des ESK unterstellt.

Nach einigen weniger Schiebeeinlagen und einem kleinen Umweg konnte ab Horni Sedlo der rote Kammweg erreicht werden, welcher uns auf straffen 18 km an den Fuß des Jesenik bzw. Jested bringen sollte – der mit 1012 m NN höchste Punkt des Jeschkengebirges südlich von Liberec. Der Kammweg brachte jede Menge lanschaftliche und fahrtechnische Abwechslung. Auf dem unablässigen auf und ab wurden jede Menge gesammelt. Probleme mit meiner Hinterradbremse führten zu einem Reifenplatzer auf der einer Abfahrt. Die Stelle an der Karkasse konnte jedoch provisorisch mittels eines Müsliriegelpapieres von Luzi gefixt werden. Unsere beiden Eisensäue Jen und Luzi konnten dem Tempo des Oberst sehr gut Paroli bieten, kurz vor den Jesenik zogen es Boerge und Jen jedoch vor, bei eigenem Tempo den Zielort Roudny zu erreichen. Nur knapp unterhalb des Gipfels (wir schwörten uns die Einnahme des Gipfels für dien Rücktour aufzuheben) vorbei folgten wir dem Kammweg noch ein kurzes Stück, ehe wir z.T. steil ins Tal hinuntersausten. Von Hodkovice an der Autobahn aus war es nicht mehr sehr weit und nur ein kleiner Bergkamm stellte sich uns noch in den Weg. Doch auch dieser wurde genommen und so erreichten wir alsbald unser Haus in Roudny. Hier waren schon ein par wenige Kader vor uns eingetroffen. Grillfleisch war zwar noch nicht fertig, aber DDEule hat schon die Zimmerbelegung klar gemacht, Bier gekauft und weisste uns, bereits einen Bämbel Äppler intus, unsere Schlafstätten zu.

Der Abend nahm seinen Lauf wie ein jeder Anreisemittwoch seinen Lauf nimmt: mit der Zeit trudeln immer mehr Kader ein und die schon anwesenden werden immer betrunkener. Wie in alten Tagen war der Bionade- und Alkoholfrei-Bier- (nicht zu verwechseln mit Alkohol-Freibier) Konsum kaum existent. Und während in Roundy schon das Grillfleisch alle war, versuchten sich S-Punkt und Rifli auf der Autobahn nähe Lübbenau mit der Wahl eines neuen Pabstes. doch es stieg nur schwarzer Rauch auf, es bleibt also beim alten Pabst. Die beiden kamen unterdessen mit einem ersatzauto erst um halb sechs in der Früh in Roudny an. Zu unbekannter Uhrzeit begab ich mich schwankend und mit roten Augen ins Bett.
(Tourdaten Zittau – Roudny: 61 km und 1800 hm)

Tag 2 – Die Gemeinschaftstour durch Cesky Raj

An diesem Donnerstag stand die obligatorische, gemeinsame Kaderausfahrt auf dem Programm. Nachdem alle darauf wateten bis Jockel seinen Ersatzreifen auf mein Hinterrad aufgezogen hatte, konnte es losgehen. Als Ziel war eines der beiden Kerngebiete von Cesky Raj angepeilt. So sauste die ganze Truppe zunächst hinab nach Turnov im Tal der Iser. Unterwegs konnten bereits viele Sandsteinformationen bestaunt und befahren werden. Direkt südlich von Roudny nahe an und 200m über der Iser türmten sich die Sandsteinfelsen auf, dass das Elbsandsteingebirge neidisch werden könnte.

Turnov wurde durchquert, und sofort ging es wieder steil in die Sandsteinberge. An dem letzten und steilsten Stück des ersten Anstieges hinauf zu einer alten Burg überhalb Turnovs schoss ich mir dann meine Lichter aus. Doch die Runde war zum Glück eher von der entspannten Sorte. Außerdem namen die vielen Felsen, Klippen, Klämme und Felsengstellen, die ein und andere Tragepassage oder technische Abfahrten auf hohem Niveau das Tempo raus. Landschaftlich war dieses Gebiet ein Traum. Wir kamen aus dem Staunen kaum heraus.

Auf dem Rückweg durchquerten wir abermals Turnov und kehrten in der ersten Wirtschaft am Marktplatz ein. Dass das Essen oder die Apfelsaftschorle einigen schwer auf den Magen schlug konnte man nicht wissen, das Bier war sicher nicht dran Schuld.

Von Turnov aus ging es straight zurück nach Roundy – und zwar bergauf. Als letzter das steile, fast menschenleere Tal hinaufschnaufend vernahm ich auf einmal einen stechenden Güllegeruch. Den Oberst im Gebüsch entdeckend wusste ich woher der „Geruch“ kam. Ernste Gesundheitsschäden vorbeugend machte ich mich schnellstmöglich aus dem Staub. Der Oberst berichtete, dass die Pflanzen und Bäume späterhin nadel- und blätterlos waren und in dem ganzen Tal, durch welches die giftige Wolke hinabsank, wohl kaum ein lebenden Wesen übrig blieb.
Die Gruppe war unterdessen ESK-typisch zersplittert. In einer Sechserergruppe erreichte ich Roudny. S-Punkt zog den Ortsschildsprint an, während Staubi, ich, Mischi und Ampel hinterhergingen. Bei Carl riss im Antritt unter lautem Getöse die Kette und fliegend vermochte er nicht mehr an uns vorbei zu gehen. Stattdessen bremste er unansehnlich mit dem Geischt auf dem Asphalt. Benommen blieb er liegen. Unter Ampels fachkundigen erste-Hilfe-Kenntnissen wurde der Verunfallte umsorgt und aus dem Dorf ein Auto zum Abtransport hergerufen. Zum Glück bleiben ernstere Verletzungen aus, nur ein kleines Black-Out und gemeine Schürfwunden blieben zurück. Zwei Tage später saß der harte Hund schon wieder auf dem Rad.

Der Nachmittag verging mit diversen Einkäufen und Besorgungen in Turnov und allgemeinem Dummgequatsche – soweit ich mich erinnern kann. Am Abend wurde das bestellte Essen verzehrt. Leider war es etwas enttäuschend, weil für die meisten zu wenig. Aufgrund der noch recht kühlen Nacht wurde der Abend nach drinnen verlegt. Beim Poker zog ich kurzerhand DDEule, Mischi und DropRob ab, beim Skaten zog ich dafür gegen Rifli und BigFoot den Kürzeren (Blöffen beim Reizen ist nicht so gut). Am morgigen Tag wollte ich eine Pause einlegen, um meine Rippen etwas zu schonen und etwas zu regenerieren.
(Tourdaten: ca. 35 km und 750 hm)

Tag 3 – Die Isergebirgstour

Pause – Entspannung – Regenaration – nischt da! DDEule, und Mischiflix wollte die Talwege an der Iser und der Kamenice auskundschaften und bis nach Tanvald am durchdringen. Hätte ich die drei etwa alleine fahren sollen? Außerdem bot diese Anfahrt die einmalige Chance, ins Isergebirge vorzudringen, wo viele, sogar der Oberst, meinten, dass dies zu weit weg wäre. Ich wollte es aber einmal ohne Schnee sehe. Also verschob ich die Regeneration auf den Sonnabend und wollte die drei bis nach Tanvald, mit der Ansage eventuell ins Isergebirge zu stechen, begleiten.

Die meisten Kader waren schon längst unterwegs, da machten auch wir vier uns auf den Weg. Nach kurzem Auf und Ab in den Sandsteinfelsen ging es entlang der Falllinie hinunter an die Iser. Auf der anderen Seite kämpften wir uns zunächst fahrend, dann schiebend hinauf. Der Wanderweg an dieser iser überraschte uns hin und wieder mit netten Abstechern auf die angrenzenden Höhen.

Auf einem zum Teil sehr anspruchsvollen und schmalen Weg ging es folgend direkt an der Iser bis nach Eisenbrot.

Weig später bogen wir linksseitig ab in das Tal des Isernebenflusses Kamenice. Ein traumhaftes, sehr enges Tal. Fast menschenleer gibt es in diesem Tal nur den Fluss, einen Traumpfad auf der einen und die Eisenbahnlinie auf der anderen Talseite und steile Hänge.

16 km kündigte das Wanderschild beim Einbiegen in das Tal an. Nach weit über einer halben Stunde hatten wir gerademal drei Kilometer hinter uns gebracht – aber drei wirklich großartige. Der Pfad machte Hunger auf mehr – welcher auch befreidigt wurde. Hin und wieder mussten wir zwar das Rad auch ein paar Meter schultern, aber viele Strecken waren mit etwas technischem Geschick fahrbar. YoGomez hatte einige Probleme und war nach eigenen Angaben schon etwas niedergekämpft, doch wir schleiften ihn weiter mit, motivierten ihn auf verscheidenste Weisen und am Ende des tages sollte er ganz Großes vollbracht haben.

An weniger Stellen war der train unterbrochen…

…doch zumeist ging es am steilen Hang unablässig auf teilweise verblockten und anspruchsvollen Pfaden bergauf und bergab.

Wir benötigten deutlich mehr Zeit für die 16 km als im Vorhinein eingeplant und erreichten erst gegen 1500 Tanvald. Hier wurde kurz Wasser nachgekauft und am Bahnhof pausiert.

Wir beschlossen in jedem Fall ins Isergebirge vorzustoßen und behielten uns für die Rückfahrt zwei Optionen – übern Berg oder per Zug – zur Wahl. Wir rollten aslo die Straße hinauf nach Desna und von dort sollte es direkte 400hm hinauf nach Smedava gehen. Auf dem Anstiegen schenken wir uns nur wenig – jede noch so kleine Bergwertung wurde ausgefahren. Zum Glück konnten wir drei uns immer etwas ausruhen, wenn wir auf YoGomez warteten, der locker hinter uns den Berg hochgekurbelt kam.
Kurz vor dem Sattel unterhalb des Isera legten wir einen kleinen Abstecher in ein Moor ein, erkannten unseren Richtungsfehler allerdings und erreichten kurz später Smedava. Von hier aus ging es hinüber nach Izerka, das hübsche Streusiedlung unterhalb des markanten Bukovec.

Pünktlich wie geplant erreichten wir Izerka und damit den Wendepunkt unserer Tour. Das Isergebirge sparte nicht mit landchaftlichen Reizen und entschädigte uns für die Strapazen der langen Anfahrt. Es war 1700 als wir in der Pyramida Palantschincken und Bier bestellten. Wir hatten bereits 50 km auf der Uhr, beschlossen an dieser Stelle aber trotzdem den gesamten Rückweg zu fahren.

Wir sattelten als fix die Räder und stürmten zunächst einige Meter bergauf. Am oberen Ende von Izerka bogen wir in den Wald und überquerten einen Höhenzug, um dann nach Sous hinunterzu rollen. Der Weg über den Kamm hinunter nach Sous und weiter hinab bis nach Desna war so mit das beste was ich je auf dem Rad gefahren bin. Landchaftlich begeisternd, technisch teilweise sehr anspruchsvoll, nass und verblockt, dann wieder voll Flow – einfach großartig, ein Traum.

So vernichteten wir ca. 450hm am Stück. Von Desna aus ging es wieder runter nach Tanvald. Von hier aus galt es sich wieder über 400hm bergauf zu schrauben. Was hier folgte war pure Quälerei. Mit letzten Kräften und teilweise nur schiebend erreichten wir den Kamm dieses Bergzuges mit den drei Türmen. Dem Kammweg einige Kilometer folgend ging es zudem ständig auf und ab. Der tolle, technische Pfad verlnagte uns zwar alles ab und fraß unsere letzten Körner, doch es war trotzdem ein Traum. Bergauf wie bergab über die ständigen Kuppen begeisterte uns der Weg mit schwierigen Uphills und rasanten Abfahrten. Als wir den höchsten Punkt (Cerna studnice) erreichten, war es schon empfindlich kalt und die Sonne senkte sich langsam hinter den Wald.

„Von nun an nurnoch bergab.“ Diese motovierende Parole wurde durch DDEule sofort relativiert. Es galt noch zwei oder drei kleinere Kämme zu überwinden, ehe wir nach Roudny rollen konnten. Mit letzten Kräften erklommen wir einige Höhen und ließen uns in die Täler gleiten. Selbst Stromzäune konnten uns nur kurzweilig abhalten.
Nach 91 Kilometern und etwa 2100 Höhenmetern erreichten wir unsere Kaderherberge – glückselig und kaputt! Die Tour an diesem Freitag war nicht nur aus landschaftlichen Gründen oder wegen der großartigen Pfade und Wege eine der tollsten die ich je gefahren bin, auch Dank der Mitfahrer YoGomez, Mischi und Darki bleibt diese Runde wohl unvergesslich.

Am Haus angekommen gab es erstmal Dübel und Bier, ne Dusche und dann Grillfleisch – so wie sich das gehört. Der Abend nach seinen Lauf, zunächst rund um den Grill, dan aufgrund der Frische im Haus.

Tag 4 – robs Ruhetag

Den Sonnabend hielt ich mir nun aber wirklich zur Erholung frei. Schließlich galt es am Abreisesonntag wieder mit dem rad zurück nach Schland zu fahren und dabei nebenher den Jesenik zu bezwingen. Während die anderen also kleinere oder größere Touren drehten macht der rob nen ruhigen. „Fussballspielen“ mit Vincent, etwas Lesen – das waren die Highlights bis zum Nachmittag. Späterhin fuhren wir zu sechst (S-Punkt, Jen, Rilfi, Jockel, Boerge und ick) nach Jablonec zum Eisessen und Einkaufen. Eine geschichtsträchtige Stadt mit nettem, sanierten Zentrum, ansonsten aber eher unspektakulär. Als aufregendes Ereignis kann der Kampf um die dümmsten Verfahrer bei der Suche nach dem Plus genannt werden. Etwa eine halbe Stunde lang wechselte die Führung zwischen S-Punkts Auto und Jennys Auto hin und her, jeder wollte sich bekloppter verfahren. Der Plus wurde dennoch erreicht.

Am Abend gab es wieder Essen im Haus. Das Gulasch enttäuscht allerdings auf ganzer Linie. Draußen wurde zusätzlich gegrillt. Aufgrund der allmählichen Wetterbesserung von gut hin zu sehr gut waren die Abende nun lauer. Viele wollten am Sonntag früh aufbrechen, somit zog sich der letzte Abend nicht allzusehr in die länge. Darki, Mischi und ich markierten wieder die letzten Posten, ehe auch wir in die Kojen stiegen. Mischiflix verbrachte noch etwa eine halbe Stunde damit im dunklen Zimmer mit Handylicht und Wasserflasche Fliegen zu töten.

Tag 5 – Rückfahrt von Roudny nach Zittau

0530 – Darki und YoGomez stehen auf um abzureisen. rob ist wach.
0630 – robs Wecker klingelt um die bereits gepackten Sachen zu Wonkel zum Transport im Auto zu bringen.
0730 – rob wird unsanft vom herumgrölenden Oberst geweckt.

Soviel zum Morgen. Da klingt ein leises Mutti heraus ;] Der Vorteil an der An- und Abreise per Rad ist nicht nur, dass sie umweltfreundlicher und billiger ist und man viel von der sonst kaum erreichbaren Lanfschaft mitbekommt, man fährt halt auch noch 2 Touren mehr und kann das gesamte Himmelfahrtswochenende so noch intensiver nutzen. Aufgrund seiner Direktheit sollte rückwärts nach Zittau zu der fast selbe Routenverlauf wie hinwärts gewählt werden – mit einigen kleinen Veränderungen. Die wichtgste: Der fiese Jesenik, dieser Berg mit dem spitzen Turm drauf, den wir auf der Hintour auslassen mussten und der uns deswegen an den folgenden Tagen, am Horizont herausstechend immer und immer wieder mit Hohn und Spott zulachte, diesem Berg sollte an diesem Tage das Fürchten gelehrt werden. Zun fünft starteten wir dieses Waagnis auf dem weg nach Zittau: der Oberst, Rifli, Carl, Staubi und ich.

Die ersten Kilometer führten uns wieder nach Hodkovice hinab. Von hier sind es absolut gesehen über 600hm an Stück hinauf zum Jeschken, aber zwischendurch geht es natürlich immernoch etwas fröhlich auf und ab. Hauptsächlich aber auf.

Den Jesenik hatten wir respektvoll immer im Blick. Die letzten Kuppen bevor es auf die Straße hinauf zum finalen Anstieg ging verlangten alle Kräfte und Rilfi und ich kämpften uns Welle um Welle den begauf. Mit psychologischen Tricks und Saft in den Beinen wechselten die Führungspositionen. Auf der straße angelangt waren es noch ca. 800m bis an den auffälligen Turm heran. An Touristen vorbei zogen wir mit Volldampf den Berg hinauf. wenig später forcierte ich von vorne her das Tempo und Rilfi musste reißen lassen. Ich erreichte zwar als erster die Spitze, die Show hatte jedoch nur den Sinn, das Abbild des ESK bei der Erstürmung des Jesenik in den Köpfen der einheimischen Bevölkerung einzubrennen. alsbald folgte Rifli, Jockel, Staubi und Carl und der ESK konnte die Bezwingung des Jested verkünden.

Nachdem wir die fantastische Aussicht genossen hatten, man konnte sogar bis zur weit entfernten Schneekoppe im Riesengebirge schauen, machten wir uns auf die Abfahrt. Die steile Abfahrt verlangte gute Fahrkünste. Carl ward irgendwann nicht mehr gesehen, wir warteten und warteten und dachten schon wieder an das schlimmste, doch er hatte nur einen Platten. Weiter ging es auf dem Kammweg gen Westen. Die reichlichen Stiche saugten uns auch heute die Kraft aus den Knochen. Doch wir lagen gut in der Zeit und kamen ordentlich vorran.

Bald konnten wir schon Zittau erahnen (siehe Richtungsanweisung des Obersts auf den letzten Bild). Doch bevor wir wieder nach Schland einfuhren mussten wir noch durch den tschechischen teil der „Lausitzer Mark“ mit seinen schönen Sandsteinfelsen. Ein paar letzte Anstiege, Felsenpfade und eine rauschende Abfahrt später erreichten wir kurz vor der Grenze ein Gaststätte die mit leckerem Geruch betörte, Szegediner Gulasch für 60 Kronen anbot und das gute Bernard-Bier führte. Das ließ sich der ESK nicht entgehen und haute die letzten Kronen auf den Kopf. Vollgestopft mit richtig gutem Gulasch und dicken Palatschinken rollten vier dicke Klöße und der Oberst (auf Diät) nach Schland ein und entlang der Neiße und durch Zittau zum Bahnhof, wo noch lokale Sonderheiten fotographiert werden konnten.
(Tourdaten: 58 km, 1600 hm)

Nach kurzem warten rollte der 1603er Zug ein und wie geplant die Kadersportgruppe mit der Lausitzbahn gen Norden. Staubi machte Strich drei und vier auf der Polenbesuche-Liste und mit lokalem Bier stießen wir auf die Tour und den gesamten Harzsturm 007 an.

Ab Cottbus gestaltete sich die Bahnfahrt etwas unbequemer in einem imer voller und voller werdenden Zug dessen Klima ohne Klimaanlage und ohne aufmachbare Fenster bald einer Biosauna entsprach – inklusive scharfen Kräuteraufguss durch den ESK-Achselschweiß.

Dies bildet auch den Abschluss meiner kleinen Berichterstattung. Die Bilder von Tag 2 sind von und Ampel, die von Tag 3 und 5 von mir. Ich denke der Harzsturm 007 war wie jeder andere wieder ein sehr besonderes und denkwürdiges Ereignis. Besonders die unglaublich Landschaft wird sicher vielen in Erinnerung bleiben. Leider sind die 5 Tage viel viel zu schnell vergangen, ich hätte gerne noch 5 weitere dran gehängt. Es war gruppentechnisch wieder sehr schön, wenn auch vom Charakter her aufgrund des Hauses etwas anders als die letzten Male. Meine Schaltung hat sich auch bewährt. Wegen der unschönen Wohnwagengeschichte sind alle beteiligten zu einem kleinen Brainstorming in Richtung Wiedergutmachung aufgerufen.

War toll, war toll, war toll.

rob

Der nächste bitte…

darkdesigner

7 Kommentare

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  • Vielen Dank für den tollen Bericht! Nachdem ich mich ein wenig erholt habe, sitze ich nun nach einem ganzen Tag Büro und Konferenzen vor dem Rechner und habe gerade alles gleich noch einmal erlebt! 🙂

    Es war ein absolutes Traumwochenende!!!

  • Ach Leute, die Tränen steigen in mir hoch bei diesem Bericht und den hammermäßigen Bildern! Wäre gerne dabei gewesen, aber nächstes Jahr, in Slowenien, fahre ich wieder mit!

  • wie geil ist das denn! Trails ala sächsische schweiz und dazu noch erlaubt?
    Mist hab die tastertur schon total volgesabbert…

  • Menschmensch – da hab ich ja ma wieder was versäumt! Ohejeohjeohje! Danke für die tollen Berichte und spitzen Fotos! Ich freue mich auf euch dummen Nillen. Bis bald… menis

  • Oh man, da hab ich ja mal wieder was verpasst! Hört sich an, als wäre es ein geniales WE bei absolut unpassendem Harzsturmwetter gewesen. Ihr habt nicht gefroren, ihr seid nicht nass geworden, von Spaßbad auch keine Rede bisher und nichtmal der Zwock gibt seitenlange Berichte über endlose Touren zum besten. War das wirklich ein ESK-Harzsturm? Ich glaub das nicht, ihr lügt bestimmt…

    Aus Erfahrung klug geworden verspreche ich mal lieber garnichts, werde mir aber nächstes Jahr allergrößte Mühe geben, dabei zu sein. Wie wärs denn mit der Eifel?

  • klasse berichte, schöne fotos … !
    danke, so hat man wenigstens einen kleinen eindruck von dem, was man verpasst hat … :‘-(

    beste grüße,
    sketcher

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