Erlebnisberichte der Cyclassics 2006

akak eule:

Eules Eindrücke aus vom größten Jedermannrennen der Welt:

– Topvorbereitung in den letzten Tagen (viele Kilometer, viele Kohlenhydrate und noch mehr Hefeweizen…)

– Hamburg bietet einfach immer großes Kino: Eventmesse mit allem erdenklichen Schnickschnack, Profirennen und Supersommerwetter

– das Rennen:

7:20Uhr Startaufstellung in Block A, stehe so in 4. Reihe, viel zu weit vorne für meine „Startprobleme“, aber hinter mir stehen schon die anderen 450 A-Block Starter. Pünktlich 8:03Uhr starten wir (der berühmte A-Kader und ich Bremse…), ich versuche gleich nach rechts zu kommen und lasse viele an mir vorbei ziehen. Weiter hinten im A-Block stehen noch zwei Mann von uns (Icke und Nauti) und als die zu mir auffahren klemme ich mich dran. Langsam werde ich warm, aber die Muskelatur mag es einfach nicht, kalt mit 45-50km/h loszurollen…

Gleich zu Beginn mußte ich mit zwei Team-Powerbarfahrern eine elendige Lücke durch den Hafen bis Harburg zufahren. Hinter uns ein immer länger werdender Rattenschwanz von abgeplatzten A-Blockfahrern und drei Mann machen die Arbeit, ohne Worte. Den Rest des Tages lasse ich die anderen rackern, schließlich sind „unsere“ ja vorne

Nachdem vorne die Spitzenfahrer (der komplette A-Kader natürlich dabei) eine eigene Gruppe machen, rollt das Gruppetto mit 42km/h dahin. Bis die ambitionierten B-Blockfahrer auftauchen! Sofort wird es hektisch, das Tempo wird höher und immer wieder kommt es zu Stürzen. Ich halte mich einfach mit meinen beiden Teamkollegen im Windschatten des Pulks auf. An den „Bergen“ (leichte Wellen, max.80hm am Stück) überhole ich manchmal mehr als hundert Leute, so kann ich einiges an verlorenem Terrain wieder gutmachen.

Irgendwann biegen die B-Blockler (alles nur 100km Fahrer) ins Ziel ab (Rifli am Streckenrand sah ich auch mit Verwunderung) und es bildet sich eine sehr angenehme Gruppe. Das erste Mal (außer der Aktion zu Beginn) gehe ich an diesem Tag auch ab und zu in den Wind. Als dann die schnellen Leute aus Block C kommen wird es wieder hektisch, mit dabei auch Staubi und ganz vorne bei der Tempoarbeit Hendrik. Das Tempo zieht an und plötzlich passiert es. Nur zwei, drei Reihen vor mir steigt plötzlich ein Rad über das Fahrerfeld gen Himmel empor. Schreie, Bremsen quitschen und Aufschlaggeräusche, ich bremse kurz und ziehe nach rechts in Armstrong-Manier über die Wiese auf den Radweg. Gottlob keine Mauselöcher oder Dornengestrüpp auf der Wiese und nach einigen Metern wieder rüber auf die Straße. Das ist allerdings nur einer von unzähligen Stürzen, die ich beobachten mußte.

Letztlich langte es für Platz 431 von über 3000 Leuten. In der Teamwertung konnten wir ( II) den 20. Platz von 161 Teams erreichen.
Mit meiner Zeit von 3Stunden und 53Minuten bin ich voll zufrieden, 39,81km/h Schnitt, einfach genial unter 4Stunden für 155km.

Vielen Dank an Mischiflix für die nette Autofahrt (aaah Hirnmasse…), Yo Gomez für die Super-Unterkunft und Betreuung, Jens+Tina für das Barbee-Q, Norbert und Frank für den Samstag-Abend und allen anderen die uns unterstützt und mitgefiebert haben.
dd aka eule

2 Kommentare

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  • Tja, was soll man alldem noch zufügen? Vielleicht, dass ich dieses Mal Glück hatte? Im letzen Jahr durch Sturz (oder besser „kurz-mal-abgestiegen“) den Anschluss verloren, dann die Blamage mit 2xMönckebergstrasse-gefahren… Irgendjemandem im Team muss es wohl immer erwischen. Kanonenfutter sozusagen. Schmerz- aber ehrenhaft. Obwohl es bei mir so gut lief, bin auch ich mir nicht sicher, ob wir uns diese verschleißträchtige Veranstaltung noch einmal antun müssen. Auch wenn die Durchfahrten in Buchholz und Wedel genial sind (diese Jahr besonders deswegen, weil ich in Buchholz meinen Kinderchern an der Spitze des Feldes mit stolzgeschwellter Brust zuwinken konnte) und Ankunft auf der Mönckebergstrasse Gänsehaut macht. Mit Ansage haben wir die Mannschaftswertung dominiert! Das freut mich das mehr als jeder Einzelerfolg. Weil jede und jeder im ESK davon was hat und mit Fug und Recht sagen kann: WIR haben gewonnen. Wenn das nicht geil ist.
    Ach ja – zwei lustige Anekdoten fallen mir noch ein: Wessen Augen leuchteten wohl auf, in der Hoffung, dass nun endlich mal ein bisschen Ballett getanzt würde, als Menis und ich in Buchholz plötzlich an die Spitze des Feldes fuhren? Richtig. Riflis Augen. Wie sollte er auch wissen, dass ich lediglich meine winkenden Kinder nicht verpassen wollte? Einer von Bergamont oder RG Uni Hamburg wollte gleich hinter Menis hinterher. Menis sagt ihm: Ey, immer mit der Ruhe. Erstens ist das mein Hinterrad und zweitens wollen wir nur den Kindern zuwinken. Der Kerl grummelt und lässt abreißen. Just in dem Augenblick schießt Rifli nach vorn, Unterlenker, die Nase 2 mm über dem Vorbau… Ich rufend hinterher: Rifli! Rifli! (Schließlich eignet sich so eine Situation denkbar schlecht, um gemütlich der Familie zuzuwinken). Na und der Typ von Bergamont dacht natürlich er wird verarscht: So eine fiese Taktik der Eisenschweine…
    Die andere Anekdote ist nur lustig weil niemand zu Tode gekommen ist: ca. 15 km vor dem Ziel, als es auf den kleinen Wellen in Blankenese endlich ein bisschen zur Sache ging, passierte folgendes: Ein Fahrer der RG Uni Hamburg, der vielleicht an 10. oder 15. Position in eine dieser kleinen Steigungen hineinfuhr, wollte von einem Vereinskameraden, der sich dort für ihn am Strassenrand positioniert hatte, einen 0,5 Liter Trinkflasche annehmen. Der Schluck Cola, um die letzten Reserven zu mobilisieren. Beneidet habe ich ihn! Weil die eilige Meute aber bestimmt noch 35 Stuckies drauf hatte wurde daraus natürlich nichts. Die Hand verfehlten die hingehaltene Flasche um Haaresbreite. Der enttäuschte Student wendete seinen Kopf über die Schulter nach hinten warf seinem entsetzten Helfer einen bösen Blick zu, die linke Hand, die lediglich mit ein paar Tropfen des süssen Elixiers benetzt worden war, wie zur Anklage empor gereckt – da geschieht das Unglaubliche: In Sekundenbruchteilen brennen bei dem Helfer sämtliche Sicherungen durch und er schreit: “ FANG!“ Ich glaube es nicht, aber tatsächlich wirft er die Flasche hinter seinem verdurstenden Fahrer hinterher. Obwohl dieser hinter seinem Rücken wie blöde mit der Hand hin und her fuchtelt, landet die Flasche natürlich irgendwo im Feld. Geschrei, eine riesen Welle, Gemotze, zum Glück wird niemand abgeschossen. Dinge gibts, die gibts gar nicht.

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