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Zweimal Solo

Von Jockel

Die letzte Zeit brachte es mit sich, dass dienstlich diverse Orte besucht werden mussten, welche für gewöhnlich selten zu den ESK-Reisezielen gehören. Im Nachhinein kann nur wieder festgestellt werden, dass es diesbezüglich noch einiges zu entdecken gilt.

Heute möchte ich ausnahmsweise mal Bilder sprechen lassen, ohne die sonst übliche Litanei (oder wie formulierte es ein hier namentlich nicht näher zu spezifizierendes IBC-Mitglied so treffend: „Episteln“):


Blick über den Hohen Nauener See in Richtung Sellin

Teil 1, Das Havelland (Rathenow – Rhinow – Rathenow):
Das Havelland ist ein weitestgehend topfebener Landstrich westlich der Hauptstadt aller Deutschen. Die Havel, ein Fluss der sich hinsichtlich seines Verlaufes nicht so recht entscheiden kann, gab dem Land seinen Namen und Wasser ist auch sein bestimmendes Element. Zur Havel kommen noch diverse Rinnsale mit Namen wie Stremme oder Rhin, sowie Seen und Kanäle. Unmittelbar im bereisten Landstrich sind Ortsnamen wie Wassersuppe, Witzke, Ohnewitz oder gar Kotzen die Regel. Was unsere Altvorderen dazu bewogen hat, darüber darf spekuliert werden.
Hin und wieder erheben sich kleinere Hügelketten aus der Ebene, welche Rollberge, Zimmerberge oder Rhinower Berge genannt werden. Was sich dereinst am Gollenberg abgespielt hat, habe ich bereits vor Jahr und Tag ausführlich dargelegt: Die Geschichte des Lian Li

Nun aber Bilder:

Bei Ferchesar


Auch wieder bei Ferchesar


Nicht etwa die kaukasische Steppe, sondern der Rhin bei Wassersuppe


So sieht er aus, der Gollenberg. An ihm versuchte sich Lilienthal und unterlag.

Teil 2, Die Niederlausitz (Uckro – Doberlug-Kirchhain – Lübben):
Die Niederlausitz, ein Land im Niemandsland. So mag Mancher denken, der z.Bsp. in Doberlug-Kirchhain aus dem Zugfenster sieht. Zu sehen ist, zumindest hier, erstmal wirklich nichts, oder zumindest nicht viel, was einen zum Aussteigen verleiten würde. Auch Ortsnamen wie Altdöbern, Welzow, Schlabendorf oder Grossräschen sind zu fest mit Braunkohlengewinnung verbunden, als dass es uns den Besuch lohnend erscheinen lässt. Und doch, die Niederlausitz bietet diverse Gegenden, welche zu erkunden lohnt. Eine Anmerkung noch: Wer wie ich lieber auf Naturstrassen und Wegen unterwegs ist, der sollte sich beeilen, der ADFC asphaltiert in großem Stil die Landschaft zu. Den Spreewald hat er schon flächendeckend geschafft, der Rest ist in Arbeit.

Bilder:

Bei Gehren


Blick vom Königsberg (Gehren)


Typische Idylle (Bei Kleinkrausnick)


Brandenburgische Scholle

2.2 Bergbaufolgelandschaft:


Auf dem Mond (ex. Tagebau bei Fürstlich Drehna)

2.3 Schloss Malenchen:
Die Niederlausitzrunde brachte es mit sich, endlich mal Freunde zu besuchen, welche sich für schmales Geld ein echtes Schloss geleistet haben. Es handelt sich um das Schloss Malenchen. Hier gibt es allerhand zu entdecken, da Teile der Bausubstanz noch im Original (Barock) erhalten sind:


Etwas dunkel, aber man kann es erkennen.


Von wann wird die wohl sein?


Zeitung von anno Dunst (Eine lesbare Jahreszahl ist 1834)

So, genug der Langweilerei. Nur noch ein Bild, welches vom Erfolgswillen der Betonlobby Zeugnis leistet: Die letzten 25km bis Lübben zwangsläufig auf Asphalt. Danke ADFC. Passt nur auf, dass ihr eines Tages nicht selbst unter die Walze geratet!

9 Kommentare

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  • Hoi Jockel,

    sehr schöne bilder!

    meinst du wirklich adfc oder eher adac? woher hat der adfc die lobby wege zu beton-/alphaltieren?

    grz
    tom

  • Hallo Tom,
    ja eindeutig, es ist der Fahrradlobbyist ADFC. Wenn man in Deutschland etwas darstellen möchte, muss man ordentlich Geld verbrennen. Und das funktioniert offensichtlich gut, wenn man flächendeckend ehemalige Feld- und Waldwege in ganzer Breite mit Asphalt überzieht. Die Vor“denker“ des ADFC glauben wohl tatsächlich daran, auf diese Weise den Fahrradanteil im Verkehrsmix zu erhöhen, der Bauunternehmer verdient daran und dem örtlichen Tourismusfachmann hat man beim letzten Fachkongress der Ahnungslosen erklärt, die Masse stehe auf asphaltierte Retortenlandschaften. Eine unheilige Allianz von Betonlobby, Altökos und selbsternannten Tourismusmanagern ist alles was man braucht, um den Rest von landschaftsspezifischen Eigenarten zu vertreiben.
    Die Gier nach Asphalt kann man nachlesen in den ADFC eigenen Publikationen (Web und Radzeit). In der „Radzeit“. diesem tendenziösen Schmierblatt, wird man auch gerne mal persönlich, wenn sich jemand kritisch zu den Radwegaktivitäten äußert. So in der Ausgabe 4/2005 zum Thema Radwege im Naturpark Schorfheide-Chorin.

  • schöne bilder, herr oberst! ich sehe es direkt vor mir: mit dicker mühle tritt er sein kocmo von dorf zu dorf. eine einsame spur führt von ohnewitz bis kotzen. plötzlich der schöne see zu rechter hand. mit geradem schritt wird das rad an die jahrhunderte alte eiche gelehnt (was sonst wäre diesem rad als stütze würdig?) und in ruhe die kamera startklar gemacht. wie immer – beispielhaft! danke und bitte weiter so… menis

    ps: angesichts der zunehmenden asphaltierung der reiserouten bietet sich doch ein 28″ kocmo mit stollenreifen und rennbügel an, oder?

  • So, auch ich bin wieder zurück im Reich! Mensch Jockel, watt soll ick sagn, Klasse Bebilderung!

    Desweiteren noch dieses: Obwohl Freund schneller Teergleiter, Liebhaber märkischer Alleen und Bekenner der Rennradromantik – diese Schand jedoch ist durch nichts zu entschuldigen! Selbst mich überkommt eine unbeschreibliche Ohnmach, wenn sich diese schwarze Kotze inmitten wilder Wäldereien mir in den Weg schmeißt. Es braucht vielleicht Lobbyarbeit der etwas anderen Art, um die weitere Ausbreitung dieser naturnahen Erschließungsmethodiken einzudämmen, der ADFC ist ja auch nicht Gott-geweiht. Vielleicht kann ja auch ich zum Beispiel meine freizeitlichen Aktivitäten im Heimatverein Pankow-Niederschönhausen dahingehend nutzen, etwas mehr Gegenlobbyismus zu etablieren. Also wenn der Bürgermeister mit dem anderen Bürgermeister, und der dann wieder mit dem Baustadtrat und dessen…

  • Sehr schöne Bilder, mein Freund! Jedenfalls die asphaltfreien…
    Das Einzige was mich bei der schwarzen Pest etwas beruhigt, ist die Kraft der Natur. Selbst auf dem ehemaligen Grenzstreifen, der jahrzehnte lang mit Pflanzengiften frei gehalten wurde, blüht das Heidekraut wieder [nicht jetzt, aber im Sommer ;-)]

    Es lebe der Löwenzahn!

  • Reg Dich nicht auf Jockel, schnell den Conti Grand Prix auf´s Bike gezogen, 50er Kettenblatt montiert, so kannst Du auch mit 60 noch Deinen 30er Schnitt halten! 😉

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