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Urfin und die Holzsoldaten oder: ESK hilft ADFC

Von Jockel

…was gibt es viel zu berichten, von jenem Sonnabend, an welchem mal wieder eine zünftige auf dem Programm stand? Angesichts des herrlichen Herbstwetters eigentlich nichts. Jeder, der schon mal um diese Jahreszeit draußen war, weiß um das schräg durch das bunte Blätterdach scheinende Sonnenlicht, kennt das Rascheln der, das frisch gefallene Laub durchpflügenden Reifen. Auch die leichten Bodennebel, welche hin und wieder in den Senken stehen und der Sonnenwärme zu trotzen hoffen, sollten nicht unbekannt sein. Also, wie schon gesagt, dem gibt es nicht viel hinzuzufügen. Außer vielleicht, dass sich nach langer Zeit mal wieder Urfin bei den Holzsoldaten einfand, um im kleinen Kreis die oben genannten herbstlichen Besonderheiten zu genießen.

Ziemlich zu Beginn der Reise wurde festgelegt, dass es heute keine Bilder geben wird. Wer wissen möchte wie es im herbstlichen Wald aussieht, sollte sich schon selbst in den Sattel bemühen. Schließlich wollen wir den Bequemlichkeitstendenzen nicht noch weiteren Vorschub leisten. Außerdem hege ich die stille Hoffnung, dass meine Worte das ein oder andere Bild vor dem inneren Auge der Leserschaft entstehen lassen können.

Ein kleiner Kreis war es vorgestern in der Tat. Nur zwei Leuten, und eben Urfin, war keine Ausrede eingefallen und so standen sie gegen 08:30 am Start. Von Fredersdorf ging es nach Norden, an den Ihlandseen vorbei, über so manchen Hügel nach Falkenberg. Die angekündigte Pause auf der Carlsburg musste abgesagt werden, da kurz vor unserem Eintreffen Spaziergängeralarm ausgelöst worden war. Also wieder aufgesessen und die paar Kilometer nach Liepe gerollt. Nach einigem Hin- und Her haben wir dann auch eine gastronomische Einrichtung aufgetan, welche in der Lage war unsere Mägen zu füllen und das zu recht moderaten Preisen.

Beim Essen fiel Urfin ein, dass er nichts mehr im heimischen Kühlschrank habe und deshalb unbedingt noch vor 18:00 einkaufen gehen müsse (…obwohl ein jeder weiß, dass die Berliner Läden bis 20:00 geöffnet haben) und so wurde er dann in Richtung Bahnhof Chorin verabschiedet.

Wir zwei verbliebenen stachen nun völlig losgelöst in Richtung Brodowin von dannen. Mit einem kleinen Schlenker, denn ein schöner Aussichtspunkt musste unbedingt angefahren werden. Und auch hier, so konnte man unschwer erkennen, wird der Radwegebau weiter vorangetrieben. Eine herrliche Schneise klafft dort, wo früher ein wirklich nicht zumutbarer Feldweg war und es ist zu hoffen, dass da auch bald Asphalt rauf kommt. Wir, das wollen dem Tun der örtlichen Tourismus“fach“leute nicht mehr nur tatenlos zusehen, sondern tatkräftig mithelfen, damit unsere komplett unterentwickelte Region endlich mitreden kann, wenn es um Zersiedelung, Flächenverbrauch und dergleichen mehr geht. Deshalb habe ich mich gestern auf dem Gebrauchtmaschinenmarkt umgesehen und aufgrund der momentan günstigen Preise auch gleich zugeschlagen:

Eine wunderschöne BTM,

…eine, nicht minder attraktive, gut erhaltene BAT-M

…und diesen tatkräftigen „Keiler“

…wollen wir dem ADFC zur Verfügung, und uns auf diese Weise um die Pflege frisch angelegter Asphaltbänder verdient machen. Ich kann dem ADFC versichern, dass der zur Befeuerung der oben abgebildeten Geräte benötigte Düselkraftstoff aus garantiert gewaltfreier Ernte stammt und auch nur ein ganz geringer Teil Kinderarbeit notwendig ist, um an den schwer zugänglichen Stellen die Schrauben festzuziehen.

Mit diesen guten Vorsätzen ausgestattet machten wir uns an die letzten Kilometer. Irgendwer hatte mir den Floh ins Ohr gesetzt, man würde es bis zum Einbruch der Dunkelheit nicht mehr bis in den heimischen Hafen schaffen und so wurde hier eine kleine Ecke geschnitten und dort etwas weggelassen, so das am Ende statt der avisierten 120km nur 110 auf der Uhr standen. Egal, 5 Minuten nach Ankunft auf dem Angermünder Bahnhof kam unser Zug und bereits eine gute Stunde später stand ich unter der heimischen Dusche. Das hatte auch sein Gutes.

7 Kommentare

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  • nun, da hat den armen urfin, in anbetracht der noch folgenden kilometer bis angermuende, ein akuter anfall von ausreditis uebermannt. wer kann es ihm veruebeln. ehrlich gesagt hat mich die angabe in dem touraufruf (110km und ansprechendes gelaende, oder so aehnlich) so sehr abgeschreckt, die technischen probleme meines rades auch nicht unter du zugilfenahme von sehr wohl moeglichen aufwendungen zu beheben. du weisst, jockel, meine konditionellen voraussetzungen sind nicht die besten zur zeit…jammer, schluchz

    ihr hattet natuerlich einen wunderschoenen sonnaebend. ich hoffe, du nutzt die neuerworbenen arbeitsgeraete dazu, die baukollonnen, welche gerade neue aspahltbaender durch den tann schneiden, kraeftig zu einem uebersichtlichen haufen zusammenzuschieben und anschliessend standesgemaess zu zerhechseln.

    ich hoffe innigst, bald mal wieder an eurere seite durch die waelder der mark zu streifen.

    rb

  • Hallo Jockel,

    ich hatte richtig Lust auf diese Tour und dann dieser Schaiß. Liest sich auf jeden Fall sehr interessant und das Wetter war ja auch spitze. Sobald ich wieder fit bin hoffe ich auf eine 2. Chance;)

    Jens

  • Ich glaube, ich habe Euer Anliegen verstanden…

    Das siehst Du genau richtig. Ich freue mich schon auf das Päckchen und auf des anschließende fleißige Herumwerkeln an den Radwegen der Heimat.

  • also beim lesen des berichtes konnte ich mir ein traumhaftes bild der heimischen buchenwälder machen; zarte hügel, weitsichtiger wald – dort hinten ein rehkitz um den stamm der 1000jährigen eiche blickend!

    gut rollten die reifen auf festem waldboden, durch allerlei buntes laub, hier und dort läd ein glänzender see zur umrundung auf gedämpft klingendem uferweg ein. ja – und dort reisst ein ketteschlepper des typs BH-354 eine vier meter breite schneise in den wald. dieselgeruch mischt sich mit den gasen der verfaulenden kadaver der gemordeten waldbewohner im strassengraben. und wieder entsteht ein schöner radweg, der auch prima von kfz-fahrenden, oft pilssuchenden berlinern für den einfall in den tiefen wald genutzt werden kann.

    hoffentlich bald mal wieder mit von der partie… menis

  • Ein Sonntag im Goldenen Oktober 2005, Osttaunus, direkt am Weltkulturebe Limes, der Blätterwald brilliert in allen Farbtönen, im Dickkicht ein Reh, über mir fliegt ein Milan auf der Suche nach Beute, doch plötzlich ein lautes Geräusch, Maschinen, Motorengeheul und ein lautes Krachen, direkt neben dem Weg fällt eine mächtige Eiche! siehe si6.mtb-news.de/fotos/data/500/harvester.jpg oder auch hier si6.mtb-news.de/fotos/data/500/Harvester_Cat_580B.jpg
    In sekundenbruchteilen wurde dieses in Jahrzehnten gewachsene Naturwunder in handliches Rohmaterial verarbeitet. Fehlte eigentlich nur das hinten ein fertiges Billyregal rauskam…

  • Nun lieber Jockel,
    wie Du am besten weißt, kann ich bei derart verlockenden Fahrgebieten, unvergleichlichem Prachtwetter und ebenbürtigen Leidensgenossen meine Emotionen nicht lange zurückhalten und zerre bereits gegen Mitternacht die Bettdecke vom nervös zuckenden Körperchen weg, um den Zug auch ja nicht zu verpassen.
    Doch dieses Mal wollten höhere Kräfte, daß ich unter Rundumbetreuung seitens meiner Liebsten die Riß-, Bruch- und Quetschwunden vom vortägigen Vorkommnis zur Heilung überzeugen sollte.
    Sehr schöner Bericht…

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