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Von Istanbul nach Beirut

Eine durch die endlose Weite der brandenburgischen Sandwüsten.

Arthur und Trillian hatten unter dem Motto „Cool am Pool“ zu einer Party eingeladen. Diese fand am 16. Juli 2005 in Glashütte bei Beirut (Baruth) statt. Also mal wieder eine Gelegenheit ordentlich Kilometer zu schrubben. Als Treffpunkt hatten , G-Punkt und ich die Elsenbrücke am Allianz-Hochhaus für 11:00 ausgemacht und pünktlich kamen alle dort an und so ging es nach einem kurzen Blick auf die Karte los. Die ersten Kilometer führten uns durch die heimatliche Straßen von Neukölln in Richtung Schönefeld. In Rudow gab es den ersten Zwischnefall, bei Tempo 30 bohrte sich ein Nagel von der Größe eines Regenschirms durch meinen Hinterreifen und sorgte für ein metalenes Geräusch, welches mich zuerst hoffen ließ, lediglich ein Steinchen im Profil eingeklemmt zu finden aber weit gefehlt, ein zu einem U verbogener, alter rostiger Nagel steckte zur Hälfte in meinem Hinterrad.

Nagelprobe

Nachdem die Auswirkungen dieser nicht bestandenen Nagelprobe behoben waren ging es weiter. In flotter Fahrt durchschnitten wir die kleinen Straßen des Stadtrandes und überstanden auch die intensiven „Erdbeerdüfte“ an den Rieselfeldern kurz vorm erreichen des Flughafens. Der Untergrund wechselte mehrfach zwischen Kopfsteinflaster und Asphalt die grobe Richtung stand fest und die Zeiger der Uhr rückten unaufhörlich vor. Mittlerweile bekam G-Punkt Hunger und die Suche nach einem Imbiß blieb trotz intensiver Suche absolut Erfolglos. Die hiesige Landbevölkerung muß eine recht gesunde Ernährung haben, so ganz ohne Pommes und die üblichen fettigen Würste. Wie auf allen ereilte uns auch diesmal wieder das Schicksal in Form von nicht korrekten Karten. Ein Ausgewiesener Weg endete an einem Rapsfeld, welches sich schon sehr bald als unfahrbar erwies.

Am Rapsfeld

Gemäß dem Motto des niemals zurück zufahren gelang es uns schiebend einen Ausweg zu finden, indem wir den Zaun zum nahen Golfplatz überstiegen und auf den gepflegten Wegen in Richtung Ausgang des selbigen fuhren. Immer noch auf der Suche nach einer Möglichkeit G-Punkt mit Nahrung zu versorgen gelangten wir nach Klein-Kienitz. Hier erfolgte eine Neuorientierung und wir änderten den geplanten Tourverlauf ein wenig ab.

PDa mit Karte und Kirche

Weiter ging die Fahrt und wir erreichten nach einem kurzen Ausflug auf Asphalt einen Trail der uns entlang eines Kanals in Richtung Mittenwalde führte. Das Tempo war wie schon zu Anfang der Tour sehr hoch und so kamen wir recht Zügig in Mittenwalde an. Hier wurde auf G-Punkts verlangen erstmal die Tankstelle geentert und eine kurze Rast eingelegt.

An der Tanke

Nachdem wir uns gestärkt und die Vorräte ergänzt hatten ging es weiter. Als nächstes standen Schöneicher Plan und Schöneiche auf dem Program, welche teils auf Wegen, teils auf Straße schließlich auch erreicht wurden. An einem Briefzentrum in Schöneiche endete die Fahrt ersteinmal, da uns ebendieses Briefzentrum den Weg versperrte. Eine kurze Anfrage bei einer Eingeborenen ergab aber, das daß Gelände über die BSR-Verladeanlage zu umfahren sei was wir auch umgehend in die Tat umsetzten. Ein paar bunt gekleidete Radsportler, welche uns schon am Tor zum Briefzentrum aufgefallen waren erregten ein zweites Mal unsere Aufmerksamkeit und so warteten wir die beiden Gestalten ab. Wenig überascht entpuppten sich die zwei als Rifli und Acke und so fuhren gemeinsam weiter in Richtung Zossener Heide. Dort angekommen erwartete uns ein Meer aus Sand und so zog sich das Feld rasch in die Länge. Der Erste Berg entpupte sich als sehr selektiv und während Acke, PDa und Rifli den Gipfel recht unbeeindruckt erklommen stellte er für uns die erste harte Probe des Tages bereit. Unter Flüchen, die ich hier nicht widergeben möchte quälten G-Punkt und ich uns den Berg hoch, welcher wenn man auf den Boden sah mehr Ähnlichkeit mit eine Wanderdüne hatte denn mit einem Waldweg. Ob dieser Umstände trennten wir uns von Rifli und Acke, die „knallen“ wollten, wieder und setzten die Fahrt zu dritt fort.

Die Zossener Heide, ein ehemaliger Truppenübungsplatz der Sowjet-Armee mit den üblichen Umweltsünden. Überall Warnungen und Hinweise auf das Vorhandensein noch nicht geräumter Kampfmittel aus Zeiten des „kalten Krieges“. Das Vorankommen gestaltete sich als Mühsam und die Wege änderten oftmals ihre Richtung und erschwerten damit die Orientierung. Um uns herum Sand soweit das Auge reichte.

Zossener Heide

Nachdem wir zwischendrin einen kurzen Ausflug auf die Straße gemacht hatten ging es wieder in die „Wüste“ zurück. Bald waren meine Wasservorräte erschöpft und G-Punkt weigerte sich weiter auf Sand zu fahren und somit verlegten wir die letzten zwanzig Kilometer auf die Straße, was zwar einen gewaltigen Umweg bedeutete, aber ebenso ein Garant für schnelles Vorwärtskommen bedeutete. Über Zesch am See ging es auf die 96 welche kurz vor Beirut (Baruth) verlassen wurde. In Ermangelung einer Möglichkeit nachzutanken wurden die vorhandenen Reste an Wasser aufgeteilt und die letzten Kilometer führten über Radeland und Dornswalde nach Glashütte. Vollkommen dehydriert wurde mir auf den letzten Metern schwarz vor Augen und ich konnte das hohe Tempo nicht mehr halten. Kurz nach PDa und G-Punkt erreichte ich den Zielort an dem ich erstmal Literweise Schorle in mich hineingoß. Die Begrüßung von Trilli und S-Punkt folgte erst nachdem ich zwei weitere Becher des kühlen Nass geleert hatte. Völlig verschwitzt schleppte ich mich in den TV-Raum um mir das Desaster von Ulle und Co noch live anzutun. Kaffee und Kuchen ließen die Strapazen des Tages schnell Geschichte werden.

5 Kommentare

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  • Hi,

    ich habe am Sonnabend auf der Schönhauser die Bekanntschaft von PDa machen können, der mir für morgen (20.7.) einen gemeinsamen Ausritt mit schmalen Pneus auf den Straßen nördlich von Berlin in Aussicht stellte.

    Wann und wo?

    Viele Grüße

    Twobeers

  • moin,

    das kann eigentlich nicht PDa gewesen sein, da der nicht in dieser richtung wohnt. meinst du vielleicht Ackebua (dafür würden auch die schmalen pneus sprechen)?

  • Yepp,
    ich bin es wieder einmal gewesen. Allerdings sehe ich der morgigen Ausfahrt auf leichten Sohlen mit Mißmut entgegen, da es eine Geländeveranstaltung mit Menis im Wald geben wird.
    Aber morgen ist ja nicht aller Tage Abend…

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