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Papstwahlen, Spaltungen, Stelzalarm und vieles mehr: ESK HartzIVsturm 2005

von Jockel

Eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse

Nun ist er also auch schon wieder Geschichte, der HartzIVSturm. Und ich bin mir sicher, dass es einer war, der in die Geschichtsbücher eingehen wird, wurde doch in diversen Ausschüssen und Arbeitskreisen die Ziele festgelegt, welche es in naher Zukunft zu erreichen gilt.

Im Folgenden eine kurze, stichpunktartige Zusammenfassung der Ereignisse:

1. Papstwahl
Wie bekannt sein dürfte, nötigte mich rikman, zur Anreise ins HartzIVSturm-Gebiet auf seine Fahrkünste zu setzen und so kam es, das ich mich am Morgen des 03. Mai unversehens in der, von außen rot lackierten, Fahrgastzelle eines bis dahin kaum gelaufenen Golf II wieder fand. Dieses Produkt deutscher Automobilbaukunst, wurde der Familie meines Freundes von einem anatolischen Hökerer, auf einer der zahlreichen Gebrauchtwagenmessen, unweit des Görlitzer Bahnhofes „verkauft“. Da saßen wir nun. Langsam zerrann das graue Asphaltband der A9 unter uns und wir stellten uns die Frage, ob es nicht an der Zeit sei, einen ESK-Gegenpapst auszurufen. Wir fanden: Ja. Also gingen wir in Konklave und da niemand weiter anwesend war, musste es einer von uns sein. Nach langer Diskussion, welche von mir mit aller Schärfe geführt wurde, war klar, dass ich derjenige sein sollte. Ich wählte als Kampfnamen „Cpt. Ahab der I.“ Unverzüglich ließ rikman weißen Rauch aus dem Maschinenraum unseres nunmehrigen Papamobiles aufsteigen. Da der liebenswerte Golf nunmehr zum Papstmobil gemorpht war, musste er auch nicht mehr alleine fahren, wurde auf einen gelben LKW geladen und abtransportiert. Wir winkten ihm noch einmal zum Abschied und stiegen in einen, nicht sofort als Spitzenfahrzeug zu erkennenden Kia Sephia um, welchen uns ein papsttreuer KFZ-Fachmann fast unentgeldlich zur Verfügung stellte …

2. Lokales Brauchtum
Bei der Ankunft im diesjährigen Lager, fanden wir uns unverhofft in der bierseligen Gesellschaft netter Abiturversager einer ostdeutschen Kommune wieder, welche uns ihre Art, drei hintereinander liegende freie Tage zu feiern näher bringen wollte. Aus schwachbrüstigen Boxen dröhnten unablässig Bravo-Hits, dazu wurde zünftig gesoffen, beim Pissen und Kotzen peinlich darauf geachtet, auf alle Fälle seine eigene Hütte zu treffen, kaum in Gange gekommene Grillgeräte wurden unverzüglich mit Ballschüssen gelöscht und wenn auch das nicht half, mit kühnem Schwung übers Dach der Behausung geworfen. Besonders bööööse Vertreter dieser örtlichen Stämme entwendeten Langnese-Eisfähnchen vom nahe gelegenen Kiosk. Angetan mit Jägermeistermützchen und Eisfähnchen patrouillierten diese Rohrkrepierer fortan übers Gelände und forderten mit Urwaldgeräuschen Respekt vom Rest ihrer Belegschaft. Am Tag zwei kam es aus heiterem Himmel zu diversen Faustkampfszenen. Kurz und Gut, das ESK wurde mit dieser Art Folklore aufs Amüsanteste unterhalten…

3. Biertransport
Zurück zur Ankunft: Rikman und ich, als aktueller Papst, trafen also gegen 18:00 auf dem Festivalgelände ein, als uns klar wurde, das Mischiflix (neuerdings gerne auch „Muschifix“) bereits 60 Minuten später auf dem Sondershausener Hauptbahnhof aus dem Zug zu steigen gedachte. Unverzüglich wurde das Papstgewand gegen Radklamotten getauscht und zum kaum 10km weiter gelegenen Tarifpunkt der Deutschen Bahn“ gebraust. Der Zug traf pünktliche ein und Mischiflix tauchte aus dem Halbdunkel des Laderaumes auf. Stellt Euch unser Entsetzen vor, als wir realisierten, dass außer Mischiflix noch ein tiefkühltruhengroßer Schrankrucksack, sowie ein nur notdürftig in einer sogenannten „Kuriertasche“ verstauter Kasten Bier auf Weiterbeförderung drangen. Unser erster Gedanke: „*******, weg hier!!!“ Doch dann siegte der soziale Gedanke. Fix wurde von einem jeden von uns ein Fläschchen geleert und das Leergut vor Einwurf in den Mülleimer für die weitere Verwendung durch Pfanddiebe unbrauchbar gemacht. Sodann hing ich mir flugs den Kasten Bier um, Mischi setzte sich unter seinen Schrankrucksack und fröhlich wurde die Rücktour in Angriff genommen. Kurzes Aufflackern von Protest, bei der unvorhergesehenen Durchquerung des Mekongdeltas, wurde durch geeignete Drohungen bereits im Ansatz gestoppt, so das wir uns kurze Zeit später wieder im Lager befanden …

4. Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag
Die Vorbereitungen zur, im nächsten Jahr anstehenden 25-Jahrfeier der ESK laufen auf Hochtouren. Es konnten zwar noch keine Personalien zur Besetzung des Festkomitees getroffen werden, doch wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, ist man sich sicher, dass Problem in den Griff zu bekommen. Sicher ist nur, dass es zusätzlich zur geplanten ESK-Bademodenkollektion (Kernstück wird eine Badehose Modell „Marc Spitz“ sein, welche dem Träger einen unvergleichlich maskulinen Auftritt bescheren soll, die beim Damenmodell notwendige Abspannung im Gesäßbereich soll durch Angelsehne realisiert werden) ein entsprechendes Jubiläumstrikot geben soll (Prof. Husten, übernehmen Sie!)…

5. Spaltung der ESK-Glaubensgemeinschaft
Im Ergebnis zahlreicher Diskussionen, wurde beschlossen, dass fortan streng zwischen ESK-West und ESK-Ost zu unterscheiden ist. Staubi wurde durch sein Häuflein zum 1. Vorsitzenden des ESK-West ernannt, während ich für mich den Titel „Oberster Generalsekretär der revolutionären ESK-Ost Horden und Vorsitzender des Beschaffungsausschusses ESK-Ost“ in Anspruch nahm. Gegenkandidaten gab es keine. Es wurde festgelegt, dass das ESK-West ab sofort, monatlich, jedem ESK-Ost Kader ein Westpaket, gefüllt mit Kaffee und Feinstrumpfhosen zu schicken hat.

Die bereits erwähnten Feierlichkeiten zum 25.Jahrestag bleiben davon unberührt. Das ESK-Ost behält sich vor, Coffee – in alter Tradition – über den Hauptkamm des Thüringer Waldes in Richtung Nordosten zu verschleppen, um ihre Fähigkeiten denen des ESK-Ost hinzuzufügen. Die Ankündigung des ESK-West einen Airbus A380 bestellen zu wollen, wurden durch das ESK-Ost durch den Erwerb einer nur leicht reparaturbedürftigen Antonow AN-2 gekontert, welche fortan auf einem Feldflugplatz, unweit von Ulan Bator ins diensthabende System der – dem ESK-Ost treu ergebenen – mongolischen Luftwaffe eingegliedert wurde und somit jederzeit zur Verlegung der ESK-Ost Kräfte herangezogen werden kann (der Austauschmotor, ein kaum 750.000km gelaufener Golf II Motor, welcher durch seine sprichwörtliche Robust- und Unverwüstlichkeit bekannt ist, wurde am heutigen Tage durch rikman bei einem vordersächsischen Autoverwertungsbetrieb geborgen und ist zur Stunde unterwegs in Richtung Ferner Osten) …


Die startbereite Maschine, der Stolze des Eisen-SK Ost

6. ESK-Osterweiterung
Neues Blut braucht das ESK. Ich schlage hiermit vor, Lenka – die allseits bekannte und beliebte schweizerische Austauschfahrerin, wohnhaft unweit des Altvatergebirges – ins Kader zu integrieren. Selbstverständlich wäre sie dann Teil des ESK-Ost. Tja, Pech gehabt Eule …

7. Neue Kader, Umbenennungen

Folgende Neuzugänge wurden beschlossen:

  • BigFoot, der Mann mit den großen Füßen wurde anlässlich seines Geburtstages in den Kader integriert. Gründe brauchen hierfür nicht genannt zu werden, der Mann musste einfach rein.
  • Mischiflix konnte sich kaum 20 Stunden später freuen, muss seinen Auszubildenden-Namen Mischiflix allerdings in Muschifix ändern.
  • Auch für Iris ist die Zeit der Bewährung abgelaufen. Der Frieden im Hause Pda/Iris wurde auf diese Weise wieder hergestellt. Fortan herrscht wieder äußerste Harmonie.
  • Zwock firmiert aufgrund diverser Vorkommnisse ab sofort unter dem Namen Schwuck.

8. „Staubi erklärt die Welt“
Ein weiterer Beschluss sieht vor, dass das ESK Sendezeit im offenen Kanal Berlin mietet, damit Staubis weise Ratschläge, vorläufig einmal die Woche, unters Volk gebracht werden können. Anlass hierzu sind u.a. die frappierend logischen Erklärungen zu Felswänden („…ach *******, dass sind einfach nur Steine!“), mit welchen es Staubi gelang, den neunmalklugen und endlosen Fachvortrag von Eule zu beenden. Danke Staubi …

9. Die Sache mit der Zahnbürste
Unglaublich aber wahr, skrupellose Devotionalienhändler beraubten mich bereits am Anreisetag meiner langjährig vertrauten Zahnbürste. Ursächlich wohl – angespornt vom Erfolg gewisser Kreise, welche diverse „original“ Ratze-Golfs unters Volk brachten – um damit bei ebay zu schachern.

Um trotz dieses Vertrauensbruches eine gewisse Grundhygiene durchsetzen zu können und Geruchsbelästigungen vorzubeugen, sah ich mich genötigt, nicht unerhebliche Summen in die nun anstehende Vervollständigung meiner zahnmedizinischen Ausrüstung zu investieren. Kraft meines Amtes, verfüge ich, dass dem dreisten Dieb – oder der kriminellen Organisation – die Hände abfaulen sollen (…und von mir aus auch der Sack!).

10. Stinken Saunapupse?
Die Beantwortung dieser immanent wichtigen Frage, überlasse ich Dr. Prof. Rifli, welcher hierzu, in geeigneter Testumgebung*, umfangreiche Untersuchungen vornahm.

* Dem Vernehmen nach, musste die Saunalandschaft Bad Frankenhausens inzwischen abgetragen werden, da eine Sanierung derselben von Fachleuten für unmöglich gehalten wurde. Hierbei rückgewonnene Materialien, werden augenblicklich ins Gorlebener Endlager verbracht, nachdem ein geplanter Deal des Bad Frankenhauseners Bürgermeisters mit dem iranischen Mullahregime frühzeitig aufgeflogen war.

11. Die kürzeste ESK-Tour der jüngeren Bikegeschichte
Der Ruhm, eine nur wenige Meter lange „ESK-Tour“ gefahren zu sein, gebührt unserem lieben Schwuck. Im Vorfeld der Realisierung derselben, beliebte es ihm, den Rest der Gefolgschaft aufs Äußerste zu verunsichern, indem er, bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt, Teile seiner auf unnatürliche Weise ihres Fellschutzes beraubten „Beine“ präsentierte. Auch der Rest seiner Erscheinung gemahnte eher an Tour de France, Heldentod oder „Die Besten sterben jung“. So ausstaffiert, setzte er sich gleich zu Beginn an die Spitze des Feldes, um uns gleich die ersten 200m, hinauf zur Truppenküche gewaltig unter Druck zu setzen. In der Sicherheit, es uns ordentlich gezeigt zu haben, ließ er es dabei bewenden, fuhr eine elegante Linkskurve und verschwand zwischen den Hütten in Richtung eigene Unterkunft …

12. ESK goes Underground
Keine Angst, ich habe nicht vor, die verehrte Leserschaft weiter mit meinen geringen Englischgrundkenntnissen zu quälen, also weiter in der Sprache unserer Mütter (…und, so Gott will, auch Väter):

Am Abreisetag war es soweit. Das ESK wurde vor eine weitere Herausforderung gestellt, welche es in seiner ruhmreichen Vergangenheit ja schon einige zu bewältigen hatte. Diesmal galt es nicht einen Berg oben rum zu bezwingen, nein es sollte diesmal tief unter einen solchen gehen. 20.000 Meilen unter der Hain- bzw. Windleite, schabten sich dereinst fleißige Zwerge durch das anstehende Salz, um, wenn schon nicht das Tor zum Paradies, so doch wenigstens den Weg in den Westen zu finden. Wie wir wissen, schlug dieses Vorhaben fehl, gebrach es den glücklosen Zwergen doch augenscheinlich am notwendigen Richtungssinn. Rechtsrum, linksrum, hoch, runter, alles nur nicht geradeaus führen ihre nun verlassenen Gänge 500 – 700 tief unter der Heimat der Menschen entlang.

Es gab Kader, welche es für noch nicht an der Zeit hielten, in die Grube zu fahren. Diese Kräfte sicherten uns den Rückzug, indem sie erfolgreich zu verhindern wussten, dass sich der Mann am Seil, von seinem Platz entfernte. So gesichert, konnten wir das Schauspiel in vollen Zügen genießen. Eine kleine, feine Privatveranstaltung. 14 ES-Kader unterwegs in den Weiten der Salzstollen.

Leider mussten wir 2 ½ Srunden später wieder ans schnöde Sonnenlicht. Schade, ich hatte mich gerade so schön eingewöhnt…


(bild: muschifix)

Nachsatz:
Nun sind wir also alle wieder zurück im Hier und Jetzt und die eben noch so frisch scheinenden Erinnerungen fangen bereits an zu verblassen. Fakt ist jedenfalls eins, es war in meinen Augen vielleicht der beste Harzsturm. Der Dank der Truppe gilt, wie so oft, unserem Quartiermeister Michael59, welcher wieder mal eine hervorragende Arbeit geleistet hat. Danke auch an alle Anwesenden – Kaders und Nichtkader – welche durch ihre aktive Teilnahme am bereits jetzt legendären HartzIVSturm die Veranstaltung zu dem gemacht haben, was sie war. Diejenigen, welche diesmal, aus was für Gründen auch immer, nicht dabei sein konnten, wurden nicht vergessen. Allabendlich wurde ihrer gedacht und die ein oder andere Träne weggedrückt. Beim nächsten Mal seid ihr wieder dabei. Auf ein Neues in 2006 beim PENTHARZ

3 Kommentare

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  • dass das der beste bericht rund ums radfahren ist, den ich je gelesen habe, hab ich dir ja schon mitgeteilt. wirklich eines der grossartigsten dokumente der zeitgeschichte. Dadurch wird der ESK letztendlich den Ruhm und die Aufmerksamkeit und den Respekt erlangen, wie es ihm schon seit beginnan gebuehrt!

    rob

    p.s.: kannst du die fotogroesse des ersten bildes reduzieren bitte, damit die links auf der rechten seite wieder oben stehen!

  • Was für eine Browsergurke ist den auf den Rechnern im kolumbianischen Drogenknast installiert? Brauchst nicht zu antworten, ich kann es mir schon denken…

    Da das Bildmaterial, wie üblich zusammengegangstert wurde, bitte ich rikman, als Bildersteller dies zu tun.

  • Ich hab ja schon viele klasse Berichte beim ESK gelesen, aber der schlägt dem Faß den Boden aus! Den Nagel auf den Kopf getroffen, Alder!

    Es ist so schön ein Schwein zu sein! 😀

    sketcher

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