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Drei Geschichten

Die Zeit verrinnt, wie immer wenn man auf Reisen ist und viel erlebt, und so koennte ich jede Menge schreiben. Aber ich will es mal auf drei kurze Geschichten reduzieren. Nach unserem kurzen Aufenthalt in Paraguay sind wir per Katzensprung ueber Brasilien nun in Bolivien gelandet. Paraguay ist wohl das unspektakulaerste Land der Welt, aber zwei Sachen waeren eventuell ganz intessant gewesen, die wir nicht machen konnten: die Fahrt auf dem Rio Paraguay und ein Besuch in einer deutschen Kolonie. Es gibt in Paraguay naemlich ganze Ortschaften in denen nur Nahkommen deutsher Aussiedler leben. Das hat uns ein paragyuanischer Junge aufm Busbahnhof in Asuncion erzaehlt, der uns ploetzlih auf deutsch von der Seite ansprach – in diesem Land muss man wirklich aufpassen was man so unteeinander quatscht, es koennte sein, es wird mitgehoert 😉 Aber nun zu en drei Geschichtchen.

1) Von Paraguay aus sind wir nach einer Nacht in der Hauptstadt der Provinz Mato Grosse del Sur, Gampo Grande, nach Coumbá gefahren, dem Grenzstaedtchen nach Bolivien. Der Ort ist sehr angenehm, sauber und aeusserst entspannt. Die Unterkunft war sehr preiswert, aber das Essen in Brasilien ist recht teuer – fast wie in Deutschland wenn man nicht in der schrottigsten Klitschen verkehrt.
Dieser suedwestliche Zipfel Brasilien ist fuer das einmalige Pantanal bekannt, das greosste Binnensumpfgebiet der Erde; ca. dreimal so gross wie die Schweiz, wenn man die bolivianischen und paraguayiansichen Anteile mit einbezieht. Und wie so oft ei solchen Natursehenswuerdikeiten gibt es touristische ueber merere Tage in das Gebiet, was wir uns nich entgehen lassen konnten. Wir unternahmen eine Zweitagestour, welche wirklich einen tollen Einblick in dieses Oekosystem ermoeglichte. Auf dem Programm standen kleine Wanderungen (mit Wasser bis zum Hals), ne Kanutour (endlich mal wieder Sport seit 4 Wochen), Pyranihas fischen etc. Aber am besten war es eigentlich, mal gemuetlichen in den Haengematten zu relaxen oder im Wasser zu Baden (zusammen mit Pyranihas und Kaminanen). Muecken gabs da natuerlich auch ordentlich – und ich hatte vergessen eine Fuesse einzucremen, was mit ca. 40 Stichen pro Fuss quittiert wurde. Ihr koennte euch garnicht voirstellen wie ich die naechsten Tage rumgelaufen/sprungen/tanzt bin, wenn bei jedem Schritt dutzende Mueckenstiche kribbeln 🙂

2) Nach der waren wir noch eine Nacht in Corumbá und sind am 23. rueber nach Bolivien. Von dort gelangt man nur mi de Eisenbahn zur 640km entfernten Grossstadt Santa Cruz. Nach anfaenglichem Chaos haben wir den Fahrplan durhschaut und uns nach reiflicher Ueberlegung fuer den Billigzug (50 Bolivianos) anstatt fuer den teuren (200 Bol) entchieden; erstmal weil die Differenz fuer bolivianische Verhaeltnisse viel Geld ist und zweitens, weil der teurere Zug erst 7h spaeter gefahren waere (er aber frueher am Ziel ankaeme..). Die Fahrt war spannende, aber auch ganz schoen nervend. Die quirlige Leben an den zahlreichen Stationen war inteessant mitzuerleben, aber viel Schlaf haen wir waehrend der ueber 21stuendigen Fahrt nicht bekommen (yo, 21h fuer gut 600km macht ne ruckelige Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 30km/h..). Der Zug war sau laut, man dachte er wuerde jederzeit entgleisen und man war umgeben von dicken, schnarchenden Bolivianern – Horror 🙂 aber toll mal mitgemacht zu haben.

3) Aufgund unseres Zeitdruckes wegen Jule`s fruehzeitigen Rueckfluges konnten wir uns in Santa Cruz nicht lange aufhalten. Aber fuer einen Stadtrundgang durchs Zentrum hats gereicht. Sehr nett. Alle Buergersteige sind galerieartig ueberdacht und die Stadt ist sehr lebendig. Am Nachmittag ging es dann mi dem Bus nach Sucre. Die angepeilten 16h fuer die Fahrt wurden eingehalten – und das obwohl sich einer der Busfahrer nachts halb fuenf unbedingt mit einem LKW-Fahrer draussen auf der Strasse pruegeln musste. Aber die beim Ticketkauf versicherte Busaussattung wie Klimanlage, Toilette und Liegesessel gabs nicht – dafuer wars billig, eng, voll, ungemuetlich und stinkig. Das durchgaeging heulende Kind in der Nachbarsitzreihe gabs aber umsonst dazu 😉 Heute Morgen sind wir dann in Sucre angekommen und die Stadt ist echt genial. Es soll von der kolonialarchitektur her eine der besterhaltsten in ganz Suedamerika sein. Ausserdem ist die Weltkulturerbe und entsprechend fein herausgeputzt. Und das Klima hier oben auf 2700m ist sehr angenehm, nicht mehr so heiss und feucht. Die Stadt ist voll mit Menschen und hat einen tollen Markt, auf dem alles bekommt, was das Herz begehrt. Preiswert ist es auch, wegen des guenstigen Eurokurses -ist schon fast unverschaemt.

Bolivien zieht einen jedenfals sofort in seinen Bann, mit seinen Menschen, Orten und Gegensaetzen. Ich hoffe das ich das alles halbwegs gut auf Fotos festhalten kann, denn bei meiner Praktika ist der Belichtungsmesser nun komplett ausgefallen und ich kann nur aus dem Bauch heraus fotograpahieren.

So, die naechste Meldung gibts, denk ick mal, aus La Paz. Was mich aber noch interessieren wuerde, wo ich mir hier die Finger wund 😉 tippe: liesst das hier eigentlich jemand¿

rb

p.s.: die tastatur hier ist verdammt schlecht und ich keine lust alle fehler zu berichtigen. koennt ihr euch also an die wand pinnen.

13 Kommentare

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  • Rob, du kannst dir sicher sein, dass zumindest ich hier jeden Tag mal reinschaue und mich dann freue, wenn es mal wieder ein paar Zeilen von dir gibt.

    Immer schön weiter schreiben!

  • Na logen Robsen lesen wir alle mit!
    Hau also auch weiter so ordentlich in die Tasten, damit uns nicht langweilig wird.

  • jetzt bist du bestimmt überrascht, aber auch ich habe mit Freude (und etwas neidisch 😉 gelesen was du so treibst! Na bei uns ist auch nicht schlecht – herrlich grau & nass-kalt.

    Grüße aus HST an euch beide!

  • na das ist ja gut zu lesen 🙂

    wir sind seit heute in potosi, der hoechstgelegenen stadt der welt. sie ist nicht sehr gross, aber aeusserst niedlich und es gibt unglaublich viele junge menschen hier. bei einer hohe von ca. 4050m haben wir natuerlich etwas mit der atemluft zu ringen, aber kopfschmerzen haben sich bis jetzt noch nicht eingestellt. es ist auch nicht mehr so warm jetzt, aber wenn die sonne scheint kann kan trotzdem im niki rumspringen. heute hats aber mal geregnet – das erste mal schlechtes wetter seit drei wochen. passend zum tagesereignis: bolivien hat in der weltmeisterschaftsqulifikation gegen argentinien 1:2 verloren…

    es tauchte einmal die frage auf, ob hier auch ostern gefeiert wird. ostern ist hier (und auch in argentinien) das wichtigste fest des jahres, noch wichtiger als weihnachten. gestern abend gab es in sucre zig umzuege, es werden die verwandten besucht und ueberall kann man torten und schokoladeneier kaufen. ist schon recht witzig. und die einheimischen rennen natuerlich alle in die kirchen, welche aus allen naehten platzen.

    gruesse, rob

  • oh, da ist er wieder unser reisender 😉 finde es immer schön ein paar eindrücke deiner weiten reise zu lesen. finde das echt schön. also brav weiter machen damit bitte 😉 und weiterhin viel spaß.

    grüße coffee

  • moinsen robsen, alter weltenbummler,

    natürlich lesen wir hier in der kalten heimat dein gekrakel immer fleißig. ich reise gedanklich mit.

    ps: die übermäßige geruchsentwicklung steht in direktem zusammenhang mit dem verzehr von mais. und diese kleine belästigung sollte man in kauf nehmen, verpasst man in den luxuszügen doch das wahre leben.

  • Hi Rob, auch ich schaue hier immer gerne mal wieder nach ob es Dir gut geht. Deine Reiseberichte habe ich doch immer sehr gerne gelesen.

    Gute Reise weiterhin bis bald Jan ( The Rodenz )

  • Verdammt rob, alter Aufschneider, um was für eine ehrfurchtgebietende Spezies handelt es sich denn bei den Kaminanen. Aber Du hast schon recht mein Freund, wirklich interessant finde ich Dein Geschreibsel nicht, weiß ich doch kaum noch wer Du bist (…aus den Augen, aus dem Sinn) 😉

    Zum Thema Deutsche Aussiedler/Paraguay fällt mir spontan das Stichwort ODESSA ein. Spannende Geschichte das.

    Übrigens habe ich das Osterwochende im Thüringeschen verbracht. Genauer gesagt, im gleichnamigen Schiefergebirge bzw. Oberland. Und das Ganze – um Dich ein wenig in Stimmung zu bekommen – mit dem Rad. Tag 1: Anreise ab Saalfeld (intern. Bergwanderweg), Tag 2: klitzkleine Erkundungstour zur Erforschung der Befahrbarkeit eines Pfades, welcher sich „Alpensteig“ nennt, Tag 3: Abfahrt nach Pössneck mit bösem Gemaule, aber über wahrhaft traumhafte Wege und Pfade (Stichwort: Saaletalsperren)

    So und nun noch viel Spaß – ohne Fahrrad – in Südamerika. Und komm gesund wieder.

  • Ich geruhte mich zu maulen. Die Ereignisse in chronologischer Reihenfolge:
    – Lockeres Rollen
    – Ast vergreift sich am Vorderrad
    – plötzlicher Stillstand des selben, aus die Maus.
    Ergebnis:
    – Vorderrad verbogen
    – Jockels Knie aufgeschlagen
    Weiterfahrt nach mutwilligem Rumgebiege am Führungsrad gesichert, Zug 14:40 ab Pößneck erreicht.

  • Hallo, immer schön schreiben, Rob, außer das der Papst stirbt und das im fernen Italien, passiert hier eh nichts, naja wenn man mal vom paarungsverhalten geschlechtsreifer großstädter und sämtlicher tiere absieht……
    Alles Gute, Luzi

  • letzteres bedarf jetzt schon einer genaueren erklaerung, iris 😀

    danke fuer eure gruesse!

    wir hatten ein paar echt tolle tage auf der isla del sol. aber dazu spaeter mehr, jetzt gehts erstmal ins kino.

    rb

  • Die Kommentare sind ja fast spannender als die Story… 😉

    Endlich Robsen, dachte schon du wärst in die Hände der Para-Militärs gefallen. Aber lieber Robert, ein bißchen neidisch darfst Du schon auf unser traumhaftes Frühlingswetter sein. Am letzten WE waren es um die 20°, blauer Himmel, keine Wolke und das Freitag, Samstag und Sonntag -> gleich bedeutend mit drei extrem geilen Biketouren im Taunus!!!

    Das Paarungsverhalten geschlechtsreifer Großstädter fällt in Frankfurt mangels Masse aus ;-))) Aber interessieren würde mich ja schon was da so in der Hauptstadt abgeht…

    Schöne Grüße,
    Tobias aka dERdUNKLE

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