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Mit den Mädchen unterwegs

Der Tourbericht von Jockel

Es ist Winter. Temperaturen von 10°C unter 0 und eine, zumindest außerhalb Berlins, geschlossene Schneedecke (~10cm) machen Lust, sich an der frischen Luft aufzuhalten und zu beobachten, wie die Tiere des Waldes ihr Überleben sichern. Also flugs einen Aufruf verfasst und schon runde 24 Stunden Später traf sich eine 3-köpfige Schar wilder Reiter am Ostbahnhof, keine 25 später wurde die Personalstärke auf 5 wackere Gesellen verstärkt, welche wie vereinbart in Bernau zu uns stießen. Da El noch Kaffe hatte und mir gerade so gemütlich war, außerdem hatten wir mit Erwerb des SWT die Erlaubnis erhalten, uns 24h in den Regionalzügen der DB aufzuhalten, beschloss ich, man solle heute bis Angermünde fahren und von dort starten. Pünktlich 12:11 trafen wir dort ein und fuhren los.

Kaum hatten wir die wenigen Meter Asphalt hinter uns, die uns aus der Stadt heraus führten, zeigte sich, dass ideale Bedingungen herrschen würden, wie gemacht, um uns schnell ans ziel zu bringen. Sonnenschein, Temperaturen um die -5°C und herrlich festgefrorener Sand, bedeckt mit Schnee, was will man mehr? Ich gab meinem Ross die Sporen und sprengte über die schneebedeckten Auen. Anlässlich der regelmäßig durchgeführten Truppenschau, musste ich allerdings feststellen, dass ich wohl der Einzige war, der sich den Witterungsbedingungen etwas abgewinnen konnte. Der Rest der coolen Gang eierte, offensichtlich ständig bedroht, vom hohen Ross zu stürzen, mit angezogenen Bremsen und schreckgeweiteten Augen über den gefrorenen Untergrund. Auch gutes Zureden half in den wenigsten Fällen.

Bald ging es hinein in die Wälder unseres uckermärkischen Zielgebietes. Hier waren die Bedingungen wohl etwas besser, konnte man den gefrorenen Untergrund ja nicht mehr sehen, da sich dieser mit Schnee bedecken ließ. Die anstehenden Steigungen und der leicht harschige Schnee forderten ihren Tribut, welcher sich in einem Einbruch der Reisegeschwindigkeit äußerte. Über Wege, die unter dem jungfräulichen Schnee gerade noch zu erahnen waren, knirschten wir dahin. Begleitet von der Sonne, welche die vor uns ausgebreiteten Eiskristalle glitzern ließ, dass man glaubte, in der Schatzkammer der Eisprinzessin zu weilen. Schön

Russencockpit

Irgendwann verklemmte sich Ackebua den Rücken, so dass er – ausgestattet mit unseren besten Wünschen und Grüßen an die Lieben daheim (für den Fall, dass wir es nicht schaffen würden) – den geordneten Rückzug antrat. Ich hoffe, Du hast es geschafft und sitzt nun wieder gemütlich am Kamin.

Da ja immer noch Winter ist, beschloss die Sonne recht zeitig, ihr Tagwerk zu beenden und senkte sich – für uns bedrohlich – gen Horizont. Da wir darauf verzichtet hatten eine Notbeleuchtung zu montieren und die Mehrzahl unserer Reisegesellschaft sich nicht daran gewöhnen mochte ihren Reifen zu vertrauen (…wer kann schon ahnen, was diese Biester im Schilde führen?) wurde beschlossen, Bernau Bernau sein zu lassen und Eberswalde als Endziel anzusteuern. Auf dem Weg dorthin gab es noch das ein- oder andere kleine Eisfeld zu queren, was El zum Anlass nahm, endlich mal seinen Helm auf Herz und Nieren zu prüfen. Denn merke, wenn man auf Eis seitlich wegrutscht, dann darf man auf keinen Fall Körperspannung aufbauen und muss sich, ungefähr so wie ein Sack Reis, fallen lassen. Das ist ganz wichtig und sollte von Euch beachtet werden! Ach ja, im strikten Gegensatz dazu, muss man beim Befahren von Eisflächen den Lenker ganz doll starr halten, damit das Rad ja nicht auf die Idee kommt, sich selbst die Spur zu suchen.

20 Minuten vor Abfahrt des Zuges, welcher uns wieder nach Hause bringen sollte, erreichten wir den Bahnhof und füllten an der hinlänglich bekannten Labestation unsere Speicher mit allerlei Schmackazien. Also mir hat es gestern Spaß gemacht und es war schön, mit Euch die winterliche Landschaft zu betrachten. Danke

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