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Drei tapfere Fürchtenixe unterwegs

von Jockel

Im Verlauf der Woche, wurden vorhandene Informationskanäle genutzt, um einen kleinen Kreis unverzagter Mannen zu sammeln, welcher bereit war, die Gunst der sommerlichen Witterung zu nutzen und zu sehen, wie es um die Wälder im südlichen Meck-Pomm bestellt wäre. Von Husten kam die Vorgabe, spätestens 15:00 wieder zurück zu sein. Eine harte Nuss, wollte ich doch, als der mit der Streckenführung Beauftragte, unbedingt in Richtung Norden fahren. Dies ergab sich aus Überlegungen über den Zusammenhang zwischen sommerlicher Witterung, dem Wunsch nach unberührter Natur und der Auswahl an menschenleeren Seen, welche allererste Badequalität aufweisen. Kurz um, es wurde beschlossen, bereits gegen 06:30 ab Grunewald und entgegen den sonstigen Gepflogenheiten per KFZ die Reise gegen Fürstenberg anzutreten.

Fast pünktlich saßen Husten (welcher auch das KFZ stellte), Menis und ich am Schmetterlingsplatz auf und ab ging die Fahrt. Allerlei Dinge, das allgemeine Leben, das sowie einige Randthemen betreffend wurden erörtert und bereits gegen 08:20 stellten wir das Fahrzeug im südlich des Röblinsees liegenden Villengebiet von Fürstenberg ab. Zügig ging die Fahrt in Richtung Norden. Einige neue wege wurden erkundet und für gut befunden. Und bereits nach 14 Kilometern wurde die Landesgrenze zu Meck-Pomm überschritten (zwischen Altthymen und Dabelow). Unverzagt ging es weiter auf, zumindest für das ESK, neuen Wegen, über Orte mit so interessanten Namen wie Comthurey, Brückentin, Gnewitz, Waldsee nach Triepkendorf. Zwischen Triepkendorf und Laeven wurde die Leidensfähigkeit von Menis auf eine harte Probe gestellt. Eine schöne Straße mit Naturbelag (ja so etwas gibt es noch im Jahre des Herrn 2003), das Ganze im Laufe der Zeit zu einer feinen Waschbrettpiste zusammengefahren. Da lacht das Handgelenk eines Starrgabelfahrers.

Doch auch das ging vorüber. Nach Leaven wurde in Richtung der Heiligen Hallen eingebogen um schließlich über Neuhof den Rosenberg bei Feldberg zu erreichen, von welchem sich eine herrliche Sicht auf die kleine Stadt in Mecklenburg bietet. Weiter ging es über die teilweise zugewachsene alte Poststraße nach Weitendorf und dann nach Cantnitz. Wieder wurden, größtenteils vom Sattel aus, herrliche Landschaftsbilder eingesaugt und es kam zu einem Treffen mit inzwischen historischer DDR-Ackertechnik. Bauer Harms aus Cantnitz, welcher von sich behauptet, ökologischen Landbau zu betreiben, stapelt inzwischen diverse Unterarten des legandären ZT300 auf seinem Anwesen. Kurz wurden die Unterschiede der einzelnen Fahrzeuge erläutert und weiter ging es unter sengender Sonne. Der Reiherberg bei Feldberg wurde bezwungen, die Abfahrt in Richtung Feldberger Hütte verlief, wenn man vom Presslufthammergerüttel in einzelnen Teilstrecken absieht, problemlos und kurze Zeit später saßen wir bereits bei Pflaumenkuchen und Apfelschorle im ersten Haus am Platze („Zollhaus“) und beobachteten amüsiert „Wassersportler“ bei ihrem verzweifelten Tun. Ein Blick auf die mitgeführten Zeitmesser ergab, dass die Zeit schon weit vorangeschritten, obschon wir mit Körnern wahrlich nicht gegeizt hatten (…zeigten die Tachos doch für die ersten 60 Kilometer immerhin einen Schnitt oberhalb von 24km/h an). Husten, ganz der gute Kumpel, wie man ihn kennt, schlug uns, die wir nicht ganz den Zeitdruck wie er hatten, vor, allein via Straße gen Fürstenberg zurück zu rollen. Dies wurde nach kurzem Hin- und Her als gut befunden und ihm die Karte ausgehändigt, auf das er sich orientieren konnte, ich kannte ja den weitern Weg.

Allein, ohne unseren Freund und Bruder, machten wir uns auf den weiteren Weg. Kurz vor Wittenhagen sahen wir, warum Rikman inzwischen sowenig Zeit für uns hat. Er hat eben andere Geschäfte zu laufen, schade nur, dass seine alte Rechtschreibschwäche wieder aufgebrochen zu sein scheint.
Der Hullerbusch wurde erreicht und auf einem traumhaften Hochuferweg bezwungen. Leider kann man zumindest zu Pfingsten niemandem verbieten hier spazieren zu gehen, so das wir tatsächlich einigen bedauernswerten Gestalten begegneten, welche dem Sport des „Spazieren gehens“ fröhnten. Das inzwischen zur Touristenhochburg verkommene Carwitz wurde ohne weitere Aufmerksamkeit zu erwecken durcheilt und auf kurvigem Weg am Dreetzsee entlang der Zeltplatz Thomsdorf erreicht, welcher aber nur tangiert wurde. Wieder im brandenburgischen ging es eins-zwei-fix nach Mechow, nicht ohne noch mal unfreiwillig einer ca. 10-köpfigen Ausflüglerschar zu begegnen. Auf kürzestem Wege ging es nun über Beenz, Rutenberg, an Kastaven vorbei zum Kastavensee und hier nun war es endlich möglich, in die kühlen Fluten zu steigen… herrlich. Wieder in trockenen Tüchern wurden die restlichen Kilometer bis Fürstenberg unter die Reifen genommen, die Augen sogen sich noch einmal voll mit Bildern der schönen Landschaft und schon saßen wir im Zug, welcher uns schnell und sicher wieder an den Ausgangspunkt der zurück brachte.

Alles in allem, etwas über hundert schnelle Kilometer und die Hoffnung, dass Husten sein Zeitlimit einhalten konnte.

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