Berichte vom Klassik-Downhill in Dresden

**Robs Chronologie**

Vorgeschichte 1:

Mittwoch; 0745: Der letzte Tag meiner Geo-Exkursion bricht an und nach durchgezechter Nacht fällt das Aufstehen schwer.
Mittwoch; 1100: Von Hannover an fahre ich den Uni-Bus zurück nach , weil sich der Exkursionsleiter verpisst hat.
Mittwoch; 1900: Ich hole den Transportwagen von meinen Eltern und montiere den Radträger. Eine Kiste Beck's wird auf der Rückbank verstaut. Ich fahre in die Stadt, hole mein bike und ein paar Klamotten aus meiner Wohnung (die aussieht als hätte ne Bombe eingeschlagen) und pack alles mit ins Fahrzeug.

Vorgeschichte 2:

Mittwoch; 2000: Rikman ist auch schon bei G-Punkt. Wir leeren ein paar Mollensen, bestaunen die -Shirts und fröhnen den Klängen den neuen Samplers.
Mittwoch; 2200: Wir treffen D-M und und machen uns auf in den Mauerpark. Die Gegend um die Eberswalder ist schon jetzt im Ausnehmezustand – aber im positiven Sinne. Die Strassen sind voll mit Menschen, im Park werden die ersten Hexen verbrannt und wir machen es uns gemütlich.
Mittwoch; 2400: Obwohl im Park alles ruhig ist kommen von der Seite hinterm Zaun Einsatzkräfte. Die ersten Flaschen fliegen. Die äußerst Spannende Dynamik aus Hinprovozieren-Herprovozieren-Hinprvozieren-Herprovozieren-Hin… nimmt ihren Lauf.
Donnerstag; 0100: Der schlauchförmige Park ist von von den Seiten her abgeriegelt und wird von vorne geräumt. Tränengas wird in die unbeteiligte Menge geschossen. Zeit zu gehen.
Donnerstag; 0200: Im Krügers wird sich am Bier gewärmt, ausser ich, und nen bissel geschquatscht.
Donnerstag; 0300: Da keine Straba fährt können wir die 6km zu G-Punkt laufen. Wir laden bei ihm das Auto voll und fahren zu Whoa: Schneewittchenweg, Rübezahlweg, Scheißandiewandweg – ahh Rapunzelweg, da wohnt also der Gute!

Hauptgeschichte

Donnertsag; 0500: Wir brechen gut gelaunt auf. Whoa kaut Rikman auf der Rückbank beide Ohren mit Klassikkram ab, doch bald schon sind sie beide friedlich weggedöst.
Donnerstag; 0630: Langsam überfällt mich auch die Müdigkeit, aber G. steckt mir dankenswerterweise ne Koffeintablette zu die ich mit Bier runterspüle – wenn das einer sieht.
Donnertag; 0700: Der McDoof an der Autobahn hat zu.
Donnerstag; 0730: Der McDoof in hat zu.
Donnertsag; 0745: Der Burgerking im Dresdner Bahnhof hat zu.
Donnertag; 0830: Nach einer Irrfahrt durch Dresden finden wir eine nette Wiese an der Elbe nahe dem Startpunkt.
Donnerstag; 0900: Es ist kalt und hell. Rikman und ich können nicht Pennen. Ich gönne mir nen Pils und wir bauen die Räder auf. Auf der Elbe posen Schaufelraddampfer und bekloppte Rettungsschwimmer in billigen Schlauchbooten.

Donnerstag; 1100: Nachdem wir unseren Quotenassi G. geweckt hatten sind wir zum Startpunkt. Illustriges Bikervolk fand sich ein. Mr Fatchance THO erklärte, man würde die zügig zum Startpunkt des Downhills zurücklegen, weshalb sich die Kantenklatscher auch auf der Strasse dorthin begeben könnten. Ohne seit über 18h etwas ordentliches gegessen zu haben und mit nur 200ml Coke für vier Leute im Gepäck machten wir uns auf die Geländeanfahrt. Übelste Rampen auf denen auch so einige CC-Tucken schieben mussten, wurden durch herzliche Abfahrten entschädigt. Rikman und ich gaben auf unseren Kantenklatschern berauf alles und G-Punkt liess es auf den Abfahrten krachen – schliesslich hatte er jetzt nen Hardtail.
Donnerstag; 1300: Immer mehr biker versammelten sich am Startpunkt auf dem Borsberg. Obwohl das Rennen als Klassik-DH ausgerufen war, waren die Dirter, Kantenklatscher und Streeter mit ihren dicken Federwegen, entarteten Lenkwinkeln und Motocrossmaschinen ohne Motor in der Mehrzahl. Aber im Ziel sollte es anders kommen…

Donnerstag; 1400: Das Rennen beginnt! Horst Link stürtzt sich zuerst zu Tale um die Präferenzzeit für die im 30sek-Takt nachfolgenden zu stellen. Der Zweite, ein dresdner Rotorfahrer, zerrt dermassen an seiner Rohloffkette das sich nach 20metern schlagartig nachgibt und im hohen Bogen durch die Luft fliegt.
Donnerstag; 1405: Rikman startet. Er nimmt die erste Schotterkurve souverän und verschwindet mit einem Affenzahn im Wald.
Donnerstag; 1406: Ich mache mich als 13. von ca. 130 auf die Hatz. Der Start gelingt, auch die erste Kurve, aber dank meiner 2:1 Übersetzung kann ich auf den nachfolgenden Geraden leider kein Tempo machen. In abartig aerodynamischer Haltung versuche ich wenigstens etwa schneller zu werden, denn Treten ist unmöglich. Hätte ich es doch nur wie Odelay gemacht, der hat zwei Ritzel hinten montiert und konnte vor dem Start per Hand seinen Singlespeeder von 2:1 auf 3:1 upgraden. Die Leute in den Kurven am Wegesrand feuern einen an. Technisch sauber nehme ich die beiden einzigen weiteren Kurven. Nach der letzteren wähle ich leider die falsche Wegseite und bügele über fiese lockere Felsklumpen, kann so aber den kleinen Querbach gut überspringen. Auf der ewiglangen Zielgeraden kann ich leider auch kein Tempo machen. Dennoch überrascht mich die Kürze des Parcours: das sollen 3km gewesen sein? Trotzdem – es war saumäßig geil!! Die Beine brennen und der Körper ist aufgepuscht.
Donnerstag; 1425: G-Punkt kommt ins Ziel gesaust. Leider hat er A.D.'s Rohloff zerschossen, aber das kommt schon wieder in Ordnung.
Donnerstag; 1500: Whoa steuert sicher ins Ziel. Er entdeckt eine neuen Lackkratzer an seinem Kona Hot und schätzt seine Laufzeit auf 6-7Minuten – gar nicht sooo falsch 😉 Die Siegerehrung wir zu einer Offenbahrung: Auf den ersten Plätzen keine Downhiller und Kantenklatscher sondern Renn- und Crossräder – auf den langen technischen unkomplizierten Geraden bergab können die zwar dicke Gänge bolzen, aber wie sie mit den schmalen Reifen die schottrigen, grobsteinigen Passagen gemeistert haben ist mit ein Rätsel (sollte die Strecke wirklich 3km lamg gewesen sein, so hätte der Sieger mit seinen 2:04min eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 87km/h!!) Wir hängen noch ein wenig im Wald, aber unmeschlicher Durst und Hunger zwingt uns in die Stadt. Die etlichen Kilometer Landstrasse nach Dresden rein werden zu meinem Waterloo. Ich bin total ausgebrannt, zitere und zusätzlich macht das Chainsaw-Innenlager fast nen Abgang – naja, wenn A.D. ausm Urlaub kommt hat er bestimmt Langeweile…

Donnerstag; 1630: Zusammen mit Horst Link wird der nächstbeste Biergarten ins Fisier genommen. Jeder bestellt zwei Humpen und zudem die langersehnte Festnahrung. Wir verabreden uns mit H.L. für den Abend im Alaunpark.
Donnertsag; 1900: Etwas gesättigt, umgezogen und mit Würste vonner Tanke im Gepäck machen wir es uns im Alaunpark bequem, der Grill und Kräuterzigaretten werden angeschmissen und der Abend nimmt seinen Lauf.
Donnerstag; 2100: THO kommt mit den offiziellen Ergebnissen (s.o.), welche im ESK sogleich eine hitzige Debatte auslösen. Während Rikman der dresdner Rennleitung eine Klage an den Hals droht und ich mit der physikalischen Unmöglichkeit argumentiere, gleitet Whoa in die metaphysische Ebene ab und will uns die Auswirkungen des Rahmenmaterials (Bauxit vs. Eisen) auf die Geschwindigkeit erklären. Nun gut.
Donnerstag; 2300: Der ESK verabschiedet sich aus Dresden und sichert sein kommen beim nächsten Glühweinrennen fest zu.
Freitag; 0100: Da mir kurz vorm Dreieck Spreewald die Augen für eine Sekunde zufielen beschloss ich den Rastplatz anzusteuern. Nach nunmehr 41h ohne Schlaf meine ersten 20min – ahhhhh.
Freitag; 0245: Die drei anderen Eisenschweine waren sicher nach Hause gebracht und das Auto bei den lieben Eltern abgestellt. Ich baute noch die Bikehalterung ab, checkte kurz das Forum und legte mich um 0330 darnieder, in der Hoffnung vielleicht irgendwann wieder aufzuwachen…

Fazit: Ja geil wars! Wie schon beim Glühweinrennen haben die Dresdner eine schaue Veranstaltung auf die Beine gestellt, ohne viel Zwang, dafür mit umso mehr Sport und Spass. In den Dresden lebt noch der Urgedanke des Mountainbikes! Immer wieder gerne…

p.s.: Vadders Kommentar zu dem geschrotteten Türschloss: ‚Schwund ist überall!‘.

p.s.s.: Kann mir einer erklären wie der Dude mit dem Mifa Damenfahrrad so schnell gewesen ist – und warum er noch lebt?

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