Berichte vom Klassik-Downhill in Dresden

**Die Erinnerungen von rikman**

Ich denke, es ist an der Zeit mal einen zeitlichen Abriss der letzten zwei Tage (30. April/1. Mai) zu schreiben, da es viel zu erleben gab.

Angefangen hat es am Abend des 30. April, als ich mit der soeben erst fertiggestellten ersten CD des -Samplers um kurz vor 2000 Uhr bei G-Punkt aufgeschlagen bin. Die ersten zwei Biere wurden waehrend des Anhoerens und Begutachtens des digitalen Musikspeichers geleert — rob ist zwischenzeitlich auch dazusgestossen und holte sehr schnell mit dem Saufen auf, so dass wir sehr gut unterwegs waren als wir das Haus verliessen.

Unten in robs Auto (in welchem wir nach zu fahren gedachten) fuehlte sich eine Kiste Becks noch sehr allein. Alle Flaschen konnten wir nicht mitnehmen, aber fast die halbe Kiste wurde in die Tasche gesteckt und mit der Aussicht auf baldige Aussetzung in die Freiheit im Mauerpark mitgenommen.

Die Strassenbahn fuhr leider bloss eine Station weit, ab Landsberger Allee war Ersatzverkehr angesagt. Wenigstens war der Busfahrer diesmal derart geil, dass der ganz Bus gefeiert hat. Applaus fuer den Fahrer an der Endstation (Eberswalder Strasse) war selbstverstaendlich fuer die gebotene Unterhaltung. Solche Leute braeuchte es vielmehr in !

An der Eberswalder sollten D-M und warten und tatsaechlich gelang es uns die beiden aufzulesen. Dann ging es kurzerhand in den Mauerpark, ein, zwei oder drei Stunden rumstehen, Bier trinken, labern, fotografieren, Traenengas einatmen, fotografieren, wegrennen, fotografieren, wegrennen, fotografieren, wegrennen, Mauer runterspringen, in Sicherheit sein, durch den Prenzelberg latschen (mal wieder) im Kruegers versacken — so kann man den Rest des Abends wohl ganz trefflich beschreiben. Gegen 0330 machten wir uns auf den Weg zu G-Punkts Wohnung, dort wollten wir um 0400 starten, um puenktlich 0430 bei whoa zu sein. Als es gerade 0432 war (wir waren fast schon bei whoa) klingelte mein Telefon und whoa war dran:

„Wo seid ihr denn?“
„Oh Scheisse, whoa! Sorry du, wir sind gerade am Dreieck Spreewald.“
„Scheisse.“
„War'n Spass“
„Ahhhhhh.“

Bei whoa haben wir noch kurz angehalten, ihn und sein Kona eingeladen und dann ging es ab. rob fuhr uns sehr sicher nach Dresden. Ich wachte am McDonalds in Thiendorf (kurz vor Dresden) auf, alle hatten einen tierischen Hunger. Bloed nur, dass die Bude erst um 0800 aufmachen sollte. Zur Info, es war gerade ungefaehr 0600. Also weiter Richtung Dresden, zwei McD und einen Burger King: Fehlanzeige, Oeffnung erst ab 0900! Man, was waren das fuer Zustaende. Am Bahnhof Neustadt (o. ae.) haben wir dann bei LeCrobag jeder ein Baguette verschlungen. Dann sind wir auf einer kleinen 20-Kilometer-Irrfahrt-durch-Dresden ganz in der Naehe des Startpunktes der Anfahrtstour zum Downhill-Rennen auf einen Parkplatz. Die Elbe war gerade mal 100 Meter entfernt, die Sonne schien, whoa hatte eine Decke bei, rob ein Bier in der Hand, G-Punkt totale Muedigkeitskluesen und ich war eh verpeilt. whoa musste erst noch sein Kona austesten und rollte am Elbstrand hin und her. Irgendwann hat er dann die Lust verloren und machte das, was wir alle taten: Schlafen. Es war dreckswindig und kalt, aber egal, wenn man muede ist. Von 0830 bis 0905 dauerte meine Schlafphase, dann haben rob und ich unsere Bikes aufgebaut und sind ein bisschen am Strand rumgecruised. Um 1023 wurde G-Punkt geweckt, der die Decke zum Schluss fuer sich alleine hatte und darin aussah wie ein Penner im Winter.

Gegen 1100 oder 1130 (so genau weiss ich es nicht mehr) trafen wir am Treffpunkt fuer die Gelaendeanfahrt ein. Nach und nach kamen etliche Leute, so dass sich ein gewaltiger Tross Biker in die erste Rampe stemmte. Mit dem Kantenklatscher konnte ich erstaunlicherweise gut mithalten, rob aber war der absolute Hammer: Kantenklatscher und 2:1 und er fuhr wie ein junger Gott. Unglaublich. An der zweiten Steigung musste er dann doch absteigen, auch ich war kurz davor, als der Hinterreifen auf losem Sand ueber Asphalt nur noch durchdrehte. Irgendwie ging es dann doch und ich konnte sogar noch den einen oder anderen mit CC-Bike ueberholen. Oben angekommen teilte sich die Strecke in zwei Wege, der eine fuer CCer, der andere eine Treppenabfahrt. Die Treppen waren sehr geil und superschnell fahrbar, man hat den Boden eh bloss alle paar Meter und in den Serpentinen beruehrt. Unten trafen sich die beiden Gruppen wieder und erneut ging es bergauf. Das Spiel bergauf/bergab wiederholte sich noch einige Male, so dass wir zum Schluss mehr als 500 Hoehenmeter zurueckgelegt hatten. Wie lang die Strecke war, kann ich leider nicht mal schaetzen, akuter Wassermangel den ganzen Tag ueber liess wahrscheinlich so einige der bekannten Windungen voruebergehend Pause machen.

Oben am Start des Downhills trudelten dann so nach und nach alle Biketypen ein, die man sich nur vorstellen kann. Am Ende waren es ca. 130 Leute, die mitfahren wollten. Irgendwann ging es dann los, die ersten begannen in das erste Gefaelle reinzudruecken. Ich fuhr als zehnter und vor mir gab es eine gerissene Kette und einen Fast-Sturz zu sehen. Wird schon gut gehen, dachte ich und tatsaechlich, die Strecke war ohne Probleme zu fahren. Drei Kurven, eine davon recht schwierig zu fahren, ansonsten nur gerade bergab- bzw. waagerechte Strecken. Jetzt wusste ich, warum das alles unter dem Arbeitstitel „Klassik-Downhill“ lief. Mit einem halbwegs aktuellem, wendigem, mit Federweg wenigstens vorn ausgestattetem Bike war hier nichts zu reissen, dafuer bedurfte es einer Streckbank mit grossen Uebersetzungen. So kam es dann auch, dass vorn Crossraeder und sogar ein Diamant-Damenrad dabei waren.

Die Siegerehrung beeinhaltete sogar fuer den ESK eine Ueberraschung: fuer die weiteste Anreise bekamen wir ein Paar Bike-Socken. Da wir uns gestern Abend nicht ueber den schnellsten ESK-Fahrer einigen konnten , haben wir in Absprache mit Horst Link und THO das Paar Socken zum naechsten W.v.d.V-Event ausgeschrieben. Der Sieger (also rifli) wird das Paar Socken als Praemie bekommen (mit freundlicher Unterstuetzung der Dresdner muss dann noch gesagt werden). Da rifli die Socken nicht passen werden, kann er sie dann gleich dem eigentlichen rechtmaessigen Besitzer weiterreichen: mir

Nach dem Rennen sind wir vier und Horst Link noch schnell in einen Biergarten (der, den ihr alle aus den alten Tatortfolgen mit Peter Sodann, als die Serie noch in Dresden gespielt hat, kennt) eingerueckt. Mit zwei halben Liter und zwei Bratwuersten setzte ich mich mit den anderen an den Elbstrand und wir genossen das schoene Wetter.

Abends besuchten wir die Dresdner Crew noch im Alaunpark, wo schon Grillaction im Gange war. Eigens an der Tanke gekauftes totes Tier und Teigwaren liessen wir uns zusammen mit dem Rest aus der Becks-Kiste gut schmecken. Gegen 2300 haben wir uns dann auf den Weg gemacht.

Kurz vor Berlin kam dann das, was schon den ganzen Tag haette kommen muessen: rob war am Ende. Die Muedigkeit liess sich nicht mehr unterdruecken. Seit fast 40 Stunden war der gute nun ohne jeglichen Schlaf. G-Punkt war besoffen und konnte nicht fahren, mir ging es ebenso und whoa durfte nicht. So pennten wir noch eine halbe Stunde an irgendeiner Tanke im Auto, bevor rob uns sicher in die heimatlichen Gefilde brachte.

Ich fand, das waren zwei sehr geile Tage und moechte allen Dresdnern, die sich die Muehe gemacht haben, dieses Event zu organisieren einen fetten Dank aussprechen! Eure Veranstaltungen werden langsam zu einer Teilnahmeverpflichtung fuer den ESK. Wir sehen uns!

Danke auch an rob, der das Auto besorgt hat und uns sicher hin und zurueck gebracht hat. Danke auch an whoa, der unsere Ehre gerettet hat und als einziger um den Sieg haette mitfahren koennen, hat leider nicht ganz geklappt. Trotzdem fantastische Zeit! Danke auch an G-Punkt, fuer …, ja wofuer eigentlich? Faellt mir nichts ein. Kannst es sagen, wenn du es weisst…

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