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Manöver und mal wieder Einrücken in Mecklenburg-Vorpommern

Der Tourbericht von ritzelflitzer

Unerschrocken wie die Mitglieder des ESK sind, traute sich an diesem Sonntag eine kleine Meute in den fernen Norden des Landes Brandenburg ohne auf das kartografische Wissensgut eines Jockels zurückzugreifen. Ziel waren die unendlichen Seen nordwestlich von Fürstenberg an der Havel. Schnell war dieser Ort mit dem RE erreicht, hier sattelten Ackebua, El Diabolo, G-Punkt und das quitschende Ritzelgeflitze (diesmal mit ordentlich geölter Kette) ihre Pferde und galoppierten hinaus in die staubige Landschaft der Mark. Ein paar Handzettel ausgedruckt von der TOP50 CD dienten als Orientierung und so fanden wir schnell den Einstieg bei Steinförde in eine wunderschöne Landschaft.

Nach einigen Kilometern menschenleerer Gegend trafen wir auf die ersten Behausungen des Ortes Neuglobsow, bei der nördlichen Umfahrung dieser Ortschaft fand die erste Manöverübung des Tages statt. Der Weg den ich einschlug endete trotz gegenteiliger Behauptung des Kartenmaterials vor einem Moor. Mit der korrekt rezitierten Aussage „Die Karte ist richtig, nur die Landschaft ist falsch“ feuerte El uns an geschlossen den doch recht trockene Morast zu durchqueren. Auf der anderen Seite suchten wir nach der Fortsetzung des Weges. Doch vergebens, wir befanden uns auf einer Art Insel mitten in einem Moorgebiet. Ich stellte die Fangfrage „Ob wir vielleicht umdrehen sollten“, diese wurde von G. getreu den ESK-Statuten verneint. So schlugen wir uns durch dichtes Gestrüpp bis wir auf einer vermeintlichen Wiese standen und nur noch 500m bis zum nächsten Waldrand hatten. Mit Indiana-Geheul rannten wir in Richtung Bäume und stoppten jeh, als wir merkten das wir wie auf Wackelpudding liefen. Mit jedem Schritt wurden die Füsse nasser und alle beschlich das ungute Gefühl auf einer dünnen Eisdecke zu stehen die jeden Moment einbrechen kann. Der Gefahr trotzend stapften wir wagemutig unserem Ziel entgegen, immer bereit den Kameraden im Notfall aus dem Morast zu ziehen. Nur mühseelig erreichten wir mit nassen Füssen das andere Ufer. Der Gefahr entronnen machten wir eine kurzen Pause, bestiegen mit schmatzenden Schuhen unsere Gäule und entfernten uns von diesem unheimlichen Ort.

Wenige Kurbelumdrehungen später trafen wir auf eine Weggabelung, dir wir heute schon passiert hatten. Jetzt stimmte Karte und Landschaft wieder überein. Frisch orientiert ging es weiter an die Umrundung des Stechlinsees. Da hier die Wege doch recht fest waren, standen wir schnell am westlichsten Zipfel vor den Toren des ehmaligen KKW Rheinsberg. Ab hier verließ uns schlagartig der feste Waldboden, durch kleine Zuckersandflechten eingestimmt waren doch einige überrascht wie schnell einem da die Puste ausgehen kann. G. wollte die geplante Tourrichtung noch stornieren, scheiterte aber an dem fehlenden Storno-Formular. In Richtung Zechliner Hütte, die wir einschlugen, mußten früher die Zuckersandabbautransporter unterwegs gewesen sein. Kaum ein Weg war frei von diesem fiesen Streu. Ackebua und ich zogen vorne die ersten tiefen Furchen in den Treibsand, gefolgt von El der philosovieren über Zuckersandfahrtechniken den Anschluss suchte. G. erwiderte dem Nichts, da seine ganze Konzentration dem Fortkommen gewidmet war.

Einige Seen später erreichten wir Zechliner Hütte . Eine malerisch am See gelegene Selbstbedienungsfischgaststätte wurde erstürmt und für die zweite Hälfte der Tour geplündert. Wir hatten noch großes vor! Nach der der Inhalation einiger fettiger Kohlenhydrate peilten wir den Ort Luhme an. Von Luhme sollte es Richtung Grünplan gehen. Der aufmerksame und geografisch geschulte Leser müßte jetzt hellhörig werden! Lang angekündigt und nun wieder einmal vollzogen versucht der ESK seine Hoheitsgebiete nordwärts weiter auszubauen. ZZZZZorro, auch wenn heute dein Geburtstag ist, wir haben dir wieder ein Stück Land abgerungen und uns Stunden in deinen Gemächern herumgetrieben. Leider fehlte uns ein Feuerzeug, um deiner Dörfer niederzubrennen. Und auch deiner Weiber wollten wir nicht schänden, den die Zwei die wir fanden, waren uns schlicht weg zu alt. Und so irrten wir über Felder ohne Wege und fanden eine Gastwirtschaft, die kurz vor der Insolvenz stand. Um seine Existenz zu sichern kauften wir für viel Geld seine letzten 4 Stück Kuchen ab und lappten uns an seiner Getränkebar.

In der Hoffnung mit unserem Besuch den Ort Priebert so seinen endlich verdienten Aufschwung herbeigeführt zu haben, entfernten wir uns in Richtung Düsterförde. Im Nacken die dunklen Wolken stürmten wir Richtung Altthymen und verliesen die eroberten Gebiete Meck-Pomms. Über Neutthymen ritten wir wieder in Fürstenberg ein, machten uns über die Abfahrt des Zuges in die Heimat kundig und nutzten die verbleibene Zeit für ein Imbiss. Der Zug war arg voll, Platz für unsere Räder fanden wir aber dennoch und erreichten Berlin kurz vor der Dämmerung mit einem guten Gefühl diesen Tag ausgiebig genutzt zu haben.

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